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Shaos Todeswelt

Shaos Todeswelt

Titel: Shaos Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Cheng frei ist. Sehr günstig sieht es in der nächsten Woche allerdings nicht aus, das kann ich Ihnen jetzt schon sagen.«
    Ich blieb hart. »Sie kennen unsere Wünsche bereits.«
    »Es geht nicht.«
    »Doch.« Ich deutete auf die Tür. »Geht es dort zu ihm?«
    Jetzt wurde die hübsche Person sauer. »Unterstehen Sie sich, meine Herren. Ich lasse Sie sonst entfernen.«
    »Tatsächlich?« fragte Suko. Er reagierte so, wie er es schon unten getan hatte. Die Sekretärin konnte ihren Blick einfach nicht zur Seite nehmen, als Suko ihr den Ausweis hinhielt. »Sie können doch sicherlich lesen, denke ich.«
    »Ja, selbstverständlich.« Sie räusperte sich. »Polizei? Scotland Yard? Sind Sie wirklich…?«
    »Aber ja doch«, erklärte Suko beinahe fröhlich. Er hatte die Frau erst gar nicht ausreden lassen. »Sollen wir Sie noch immer um einen Termin bei Mr. Cheng bitten?«
    »Nein, ja - ich meine…« Sie strich fahrig über ihre Stirn. »Ich meine natürlich nein.«
    »Das ist sehr vernünftig von Ihnen. Es wird bestimmt nicht lange dauern, so kann Ihr Mr. Cheng sehr bald weiterarbeiten.« Suko wies mit dem Daumen zur Tür. »Finden wir ihn dort?«
    »Ja.«
    »Ist das sein Büro?«
    »Nein, dort beginnt unsere Kreativabteilung. Da stehen die Computer. Dort sitzen auch die Grafiker. Mr. Chengs Büro befindet sich in der Mitte zwischen den anderen Räumen. Er sitzt immer gern zentral.«
    »Das ist uns sehr lieb.«
    Ich hatte die Tür bereits geöffnet und warf einen ersten Blick in den großen Raum. Der Tisch war als Achteck aufgebaut. Acht Computer hatten dort ihre Plätze gefunden, und acht Mitarbeiter beschäftigten sich damit, neue Motive und Grafiken für Videospiele zu entwickeln. Auf den Bildschirmen veränderten sich die Szenen laufend. Alte wurden überholt, neue kamen hinzu. Bilder entstanden, verschwanden wieder, es waren alles nur flüchtige Eindrücke, die ich wahrnahm. Mir fiel auf, dass hier nur Asiaten arbeiteten. Chinesen, Japaner, vielleicht auch Koreaner.
    Die Mitarbeiter kümmerten sich nicht um uns, und so gingen wir in den sich anschließenden Raum. Er sah anders aus. Zwar gab es hier den obligatorischen Computer, sogar mit einem sehr großen Monitor, aber der lange Glastisch mit den Stühlen wies mehr darauf hin, dass dieser Raum für Konferenzen und Besprechungen benutzt wurde. Zwei breite und hohe Fenster ließen Licht herein.
    Vor dem längeren Konferenztisch und neben dem Computer stand eine Tafel aus Schiefer. Sie wirkte wie eine Reminiszenz an die Vergangenheit, und die war auch zum Teil beschrieben worden. Mit Zahlen, die mir nichts sagten.
    Ein Mann im dunkelblauen Anzug und roter Krawatte hatte an der einen Seite des Tisches seinen Platz gefunden und konnte uns anschauen. Die anderen drei Männer drehten uns die Rücken zu. Hinter dem einzelnen hing eine mit Fotos bestückte Pinnwand.
    Der Mann im blauen Anzug stand auf. Er war nicht einmal alt. In seinem weichen Gesicht fielen die dunklen Ölaugen auf, und die dunklen Haare hatte er streng nach hinten gekämmt. Ich ging jede Wette ein, es bei ihm mit dem Chef zu tun zu haben.
    Suko war schon vorgegangen und blieb an der Schmalseite des Konferenztisches stehen.
    Ich schaute über die Köpfe der anderen drei hinweg auf die Einzelperson.
    »Mr. Cheng?« fragte ich.
    Der Mann wartete noch. Dann legte er seine Hände auf die Stuhllehnen und nickte, während er sich gleichzeitig in die Höhe stemmte. Er sah dabei nicht sehr freundlich aus.
    »Und wer sind Sie?«
    »Also sind Sie Mr. Cheng?«
    »Ja.«
    »Mein Name ist John Sinclair, und der Herr dort vorn ist mein Kollege Suko.«
    Vier Augenpaare gönnten Suko einen schnellen Blick, mehr wurde zunächst nicht gesagt. Die Mitarbeiter wussten, was sich gehörte. Sie überließen ihrem Chef das Reden.
    Cheng räusperte sich. Er hatte sich wieder gefangen. Zumindest klang seine Stimme jetzt anders, als er redete. »Ich hoffe doch, dass Sie sich verlaufen haben, Gentlemen. Bei allem Respekt, ich kann mich nicht daran erinnern, einen Termin mit Ihnen zu haben.«
    »Richtig, Mr. Cheng«, erwiderte ich. »Ihr Gedächtnis hat Sie nicht im Stich gelassen. Sie haben keinen Termin mit uns - aber wir mit Ihnen.«
    »Ach, meinen Sie?«
    »Dann hätte ich es nicht gesagt.«
    »Und was bringt Sie zu der Annahme?«
    »Der Dienst.«
    Cheng schüttelte den Kopf. »Entschuldigung, ich habe Sie nicht verstanden.«
    »Wir kommen von Scotland Yard.«
    »Oh.«
    Zugleich zeigten Suko und ich unsere Ausweise, was Cheng

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