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Shaos Todeswelt

Shaos Todeswelt

Titel: Shaos Todeswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tödlich für uns endete.
    Cheng war zufrieden. Er drehte sich nun um, um auf dem Monitor alles zu verfolgen. Seine drei Leute in unserem Rücken reichten ihm als Bewacher. »Ich schätze, dass die nächste Zeit sehr interessant werden wird«, erklärte er und behielt sein fettes Grinsen bei…
    ***
    Glenda Perkins wusste nicht, was sie tun sollte. Sie fühlte sich schlapp, ausgelaugt. Das Bild auf dem Monitor war realistisch und unwirklich zugleich, so dass es ziemlich verwirrte. Glenda merkte nicht, dass sie sich mühsam hochstemmte und einige Schritte ging, um ihre verkrampften Muskeln zu lockern. Sie kam sich dabei vor wie eine Fremde, die durch eine ebenfalls fremde Wohnung spazierte. Sie ging wie in Trance, schaute zu Boden, schüttelte den Kopf, streifte einen Sessel aus Rattan, was ihr kaum auffiel, und blieb vor dem Fenster stehen, als wäre sie von einer unsichtbaren Hand dorthin geführt worden. Glenda schaute hinaus.
    Unter ihr lag London. Vor ihr lag der Himmel über der Stadt. Ein Gemisch aus grauen Wolken. Das alles hatte sie schon unzählige Male gesehen, und es war praktisch an ihr vorbeigelaufen, ohne dass sie immer über diese normalen Bilder nachgedacht hätte.
    In diesem Augenblick dachte sie nach. Da war Glenda froh darüber, dass sie einen Blick in die normale Welt werfen konnte, um festzustellen, dass es sie noch gab.
    Sie war die eigentliche, die reale, die wirkliche Welt. Nicht die, die sich auf dem Bildschirm abzeichnete. Die war künstlich und anders gestrickt, aber in sie hatte sich trotzdem die reale hineingemischt, und das konnte Glenda nur schwer begreifen.
    Sie legte ihre Hände auf die Fensterbank. Dabei ließ sie ihre Gedanken zurück in die Vergangenheit gleiten und dachte daran, dass sie der eigentliche Auslöser dieses Falles gewesen war. Eine Tatsache, die Vorwürfe in ihr hochsteigen ließ, so dass sie ein schlechtes Gewissen bekam.
    Auf der anderen Seite war sie froh, Suko und John Bescheid gegeben zu haben. Allerdings musste sie sich der Ehrlichkeit halber eingestehen, dass es Grenzen gab, die auch von den beiden Geisterjägern nicht überschritten werden konnten.
    Hier war eine derartige Grenze erreicht. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es die beiden wirklich schafften. Sie hätten in die virtuelle Welt eintauchen müssen, um Shao dort hervorzuholen.
    Shao…
    Glenda lachte auf, als der Name durch ihr Gehirn wanderte. Es gab sie zweimal. Einmal als normale Person und zum anderen als Phantom mit der Armbrust. Automatisch stellte sich Glenda die Frage, wer die echte von beiden war.
    Sie wusste es nicht. Beide konnten echt sein, beide konnten auch als virtuelle Personen existieren. Da gab es einfach keine scharfe Trennung.
    Die dunkelhaarige Frau überlegte, was sie selbst unternehmen konnte, um die Situation zu verändern. Schließlich war sie die treibende Kraft gewesen. Allein durch ihre Initiative war alles ins Rollen gekommen, obwohl sie im Prinzip nichts dazu konnte, dass sich Shao in dieser Lage befand.
    Die echte und die doppelte!
    Glenda drehte sich noch am Fenster stehend wieder um. Gedankenverloren streifte ihr Blick durch den Wohnraum und glitt über den leeren Stuhl vor dem Computer.
    Hatte Shao dort gesessen und gespielt?
    Bestimmt, denn das Gerät war bei Glendas Erscheinen eingeschaltet gewesen. Aber wie hatte sie vor dem Bildschirm gehockt? Als normale Person oder als virtuelle Figur?
    Wenn letzteres zutraf, dann war sie auch als Phantom mit der Armbrust in die virtuelle Welt hineingezerrt worden. Sie hatte gewissermaßen fremde, unvorstellbare Grenzen überschritten, wie bei einem Sprung von einer Dimension in die andere. So etwas war für John und Suko nicht neu.
    Glenda erbleichte noch mehr, als sie sich gedanklich intensiver mit dem Vorfall beschäftigte. Um in diese virtuelle Dimension zu gelangen, hätte Shao ja in den Computer gezogen werden müssen. Dann wäre die andere Kraft so stark gewesen, dass sie sogar normale, physikalische Barrieren überwinden konnte.
    Hinein in den Bildschirm und eingetaucht in die fremde und doch irgendwo bekannte Welt der CD-ROM.
    Glenda stöhnte auf, denn mit diesem Gedanken konnte sie sich einfach nicht anfreunden. Aber sie wollte ihn auch nicht wegschieben, denn eine andere Erklärung gab es für sie nicht.
    Die virtuelle Shao war nicht verkleidet. Sie bewegte sich als halbnackte Kämpferin durch diese Fantasy-Welt. Das hatte Glenda zudem von ihrer Bekannten Grace Simonis erfahren, denn sie kannte Shao nur normal

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