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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Stellmachers in Sandbjerg, und die einzigen Schüsse, die er jemals gehört hatte, waren Musketensalven gewesen, die bei einer Übung der Miliz in den Sanddünen abgefeuert worden waren.
    »Wenn du gegen sie kämpfen willst, dann solltest du zum Strand hinabreiten. Andernfalls, Christian, zieh deinen Rock aus, sodass sie nicht erkennen können, dass du ein Soldat bist. Wie geht es deiner Mutter?«
    »Sie hustet immer noch. Und manchmal ist Blut dabei.«
    »Halte Sie warm, wenn der Winter kommt.«
    »Das werden wir, das werden wir.« Der Leutnant zog seinen Uniformrock aus.
    Keiner der Zuschauer sprach ein Wort, als sich die ersten Boote dem Strand näherten. Die Matrosen hatten lange Pferdeschwänze, und ihre Passagiere trugen rote Uniformen und schwarze Tschakos, mit denen sie sehr groß wirkten. Ein Mann hielt eine Flagge, aber weil es kaum Wind gab, hing sie schlaff herab. Die Bootsbesatzungen schienen gewettet zu haben, wer als Erster an Land sein würde. Sie ruderten bis an den Strand, und dann scharrte der erste Kiel über Sand, und die Männer in den roten Uniformen sprangen über Bord.
    »Lassen Sie formieren, Sergeant!«, rief ein Offizier.
    »Aye, aye, Sir.«
    »Sie sind kein verdammter Matrose, Sergeant. Ein klares Jawohl wird genügen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Weitere Boote liefen auf. Die Soldaten stiegen schnell aus, und die Matrosen drehten bereits ab und ruderten zu den Transportschiffen zurück.
    Ein Lieutenant Colonel mit schwarzem Zweispitz ging den Strand hinauf. Er wurde von einem Major und vier Captains begleitet. Die Dorfbewohner traten höflich zur Seite, als der Lieutenant Colonel auf einen kleinen Hügel einen halben Kilometer landeinwärts wies.
    »Drei Kompanien dorthin, John. Ich schicke die erste Batterie an Land, um Sie zu verstärken. Colin, Ihre Männer werden hierbleiben, falls es irgendwelche Schwierigkeiten gibt.«
    Colin, einer der Captains, schaute zu den Dorfbewohnern. »Sie scheinen friedlich zu sein.«
    »Sorgen Sie dafür, dass sie es bleiben und die Männer sich benehmen.«
    Der Lieutenant Colonel wandte sich um und sah nach dem Boot, das sein Pferd transportierte. Der Pastor näherte sich ihm.
    »Darf ich fragen, warum Sie hier sind?«, sagte der Pastor in gutem Englisch.
    »Guten Morgen!« Der Lieutenant Colonel tippte an seinen Zweispitz. »Es ist ein schöner Morgen, wie?«
    »Wollen Sie uns etwas antun?«, fragte der Pastor nervös.
    »Nicolson!«, rief der Lieutenant Colonel zu einem überraschten Private, der in der ersten Reihe einer Kompanie stand, die auf den Strand gezogen war. »Muskete - an! Feuern Sie in den Himmel! Spannen! Feuer frei!«
    Nicolson zielte gehorsam auf eine Wolke und betätigte den Abzug. Der Feuerstein fiel auf eine leere Pfanne.
    »Nicht geladen, Pastor«, sagte der Lieutenant Colonel. »Wir sind nicht hier, um anständige Leute zu erschießen, nicht an einem so schönen Morgen. Wir sind gekommen, um uns die Beine zu vertreten.« Er lächelte den Pastor an. »Ist das Ihr Dorf?«
    »Ich bin hier der Pastor, ja.«
    »Ich befürchte, Sie werden den ganzen Tag Soldaten als Gesellschaft haben, also halten Sie die Küchenfeuer heiß, Pastor, denn die Jungs mögen Ihren Tee. Und wenn Ihnen irgendeiner der Männer Schwierigkeiten macht, sprechen Sie einfach mit einem Offizier, und wir werden den Übeltäter aufhängen. Guten Tag.«
    Er tippte wieder an seinen Zweispitz und ging den Strand hinunter, wo sein Pferd an Land gebracht wurde. Das Tier war seit über zwei Wochen auf See gewesen und schwankte, als sei es betrunken, als es auf dem Sand stand. Die Ordonnanz des Lieutenant Colonels führte es eine Weile auf und ab und hielt es dann still, als sein Vorgesetzter aufsaß.
    »Landeinwärts!«, rief der Colonel.
    Die ersten drei Kompanien marschierten ins Binnenland, begaben sich auf höheres Gelände. Weitere Boote landeten jetzt. Eine Batterie von Feldgeschützen wurde an Land befördert, und dann machten weitere Pferde ihre ersten unsicheren Schritte an Land nach der Seereise. Ein Pferd, temperamentvoller als die anderen, entkam seinem Führer und galoppierte den Strand hinauf, wo es stoppte, anscheinend überrascht von den Zuschauern. Ein Kanonier rannte zu ihm und packte die Zügel. Er blinzelte einigen Mädchen zu, die nur ein paar Schritte entfernt standen. Sie kicherten.
    Zwei Kompanien von Soldaten in grünen Uniformröcken landeten näher beim Dorf, und das veranlasste viele der Dorfbewohner, zu ihren Häusern zurückzueilen, weil sie

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