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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Seine Majestät war aus Holstein zurückgekehrt. Er war den ganzen Sommer über in dieser südlichen Provinz gewesen, war jedoch nach Kopenhagen zurückgekehrt, als er erfahren hatte, dass die britische Flotte zur Ostsee gesegelt war.
    Er war gekommen, um die Bürger zu ermuntern. Dänemark, sagte er, wolle nicht kämpfen. Es hatte den Streit nicht begonnen und hatte nichts Böses gegen Britannien im Sinn, doch wenn die Briten auf ihrer empörenden Forderung, die dänische Flotte zu übernehmen, beharrten, dann würde Dänemark Widerstand leisten. Und das, wusste der Kronprinz, würde bedeuten, dass Kopenhagen leiden musste, denn die Flotte lag im inneren Hafen der Hauptstadt.
    Die Briten, sagte der Kronprinz, konnten keinen Erfolg haben. Es war zu spät im Jahr, um eine Belagerung anzufangen. Es würde Wochen dauern, um eine Bresche in die großen Stadtmauern zu schlagen, und selbst dann gab es keine Sicherheit, dass ein Sturmangriff erfolgreich sein würde. Außerdem, lange bevor eine Bresche möglich war, würde der Prinz die dänische Armee aus Holstein zurückholen, und die Belagerer würden eine Abfuhr erleiden.
    »So werden die Briten die Stadt nicht angreifen«, sagte der Prinz. »Sie drohen nur damit. Es ist ein Bluff, nichts als ein Bluff. Dies ist kein Zeitpunkt für eine Belagerung.«
    »Viel Zeit für eine Bombardierung«, bemerkte General Peymann, der zum Kommandeur von Kopenhagens Garnison ernannt worden war, mit finsterer Miene.
    »Nein!« Der Prinz wandte sich an den General. »Dreimal nein!« Der Prinz wusste nur zu gut, dass sich die Bevölkerung der Stadt vor einer Bombardierung mit Mörsern und Haubitzen fürchtete, die ihre Geschosse über die Stadtmauern schießen und die Stadt in eine rauchende Ruine verwandeln konnten. »Die Briten sind keine Barbaren«, sagte der Prinz, »und sie werden keine Aktion riskieren, die von allen zivilisierten Leuten verdammt wird. Sie werden uns nicht bombardieren. Die Briten werden damit drohen, wie sie mit einer Belagerung drohen, aber es ist alles nur Bluff.« Stattdessen hofften die Briten, mit einer Blockade der Stadt die Bürger auszuhungern und zur Kapitulation zu zwingen, sagte er voraus. »So werden wir die Stadt mit Proviant füllen«, sagte er zu General Peymann, »und Sie müssen ihre Blockade bis zum späten Herbst erdulden. Dann werde ich die Armee aus Holstein zurückführen.« In Holstein schützte der Großteil der dänischen Armee die südliche Grenze, die von der französischen Armee bedroht wurde.
    Peymann, ein betagter Mann, richtete sich gewichtig auf. Er war weißhaarig, korpulent und hatte nie Truppen in eine Schlacht geführt, doch er strahlte etwas Beruhigendes aus. Der zweiundsiebzigjährige Ernst Peymann wirkte, als ob er nicht überwunden werden könnte, und der Prinz wusste, dass Peymann von all seinen Generälen der Stadt am besten Zuversicht geben konnte. Doch Peymanns nächste Worte verrieten Nervosität. »Es wäre besser, Eure Majestät, wenn Sie früher kommen.«
    »Das ist nicht zu machen. Das ist unmöglich.« Der Prinz ging an ein Fenster und blickte zum Hafen hinaus. Drei kleine Schiffe, alle tief im Wasser liegend wegen ihrer schweren Getreideladung, die sie in die Städte brachten, waren zwischen vielen dänischen Kanonenbooten vertäut, die zur Schlacht vorbereitet wurden. Der Prinz blickte auf einen Tisch, auf dem eine Karte ausgebreitet war. Ein Diener folgte dem Prinzen mit Hut, Säbel und Schärpe, doch der Prinz ignorierte ihn. »Die britische Marine«, erklärte er, »wird sicherlich Seeland blockieren, und wir können die Armee nicht mit einer Fähre an den britischen Schiffen vorbei herüberbringen.«
    Peymann starrte düster auf die Karte, als suche er nach einem rettenden Einfall. Er fand ihn beim Anblick von der Größe Seelands, der Insel, auf der Kopenhagen stand. »Dreitausend Quadratmeilen«, sagte er. »Sie können nicht die gesamte Küste bewachen!«
    »Sie brauchen nur die Häfen zu bewachen, Sir«, bemerkte Captain, jetzt Major, Lavisser respektvoll.
    »Und das können sie mit Reserveschiffen tun«, fügte der Prinz hinzu. »Aber das sind keine Katzen, Peymann, keine Katzen.«
    »Das sind sie sicherlich nicht«, sagte Peymann. Der General war sichtlich verwirrt von der Erklärung des Prinzen, wollte seine Verwirrung jedoch nicht eingestehen.
    »Die können nicht im Dunkeln sehen«, erklärte der Prinz trotzdem, »was bedeutet, dass wir in den langen Winternächten die Armee nach Seeland zurückbringen

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