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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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sicher mit Aksel und seinen fröhlichen Männern?«
    »Sicher vor wem?« Skovgaard blickte zum Himmel, wo sich weiße Wolkenbänder von Osten nach Westen erstreckten. »Vor meinen Freunden, den Briten?«, fragte er sarkastisch.
    »Vor Ihren neuen Freunden, den Franzosen.«
    »Ich werde hier im Lagerhaus bleiben. Und ebenso Astrid. Aksel und seine Männer werden wohl ausreichen.« Skovgaard lauschte ein paar Sekunden den fernen Schüssen. »Aksel ist jetzt Offizier«, fuhr er fort, »und Ihre Anwesenheit ist ihm peinlich.«
    »Ich frage mich, warum«, sagte Sharpe und dachte an Astrid.
    Skovgaard musste erraten haben, was Sharpe dachte, denn seine Wangen röteten sich.
    »Aksel ist ein guter Däne«, sagte er heftig, »und Sie sind ein Feind, Mister Sharpe.«
    »Feind?« Sharpe zog sein Hemd an. »Ich habe die letzten beiden Nachmittage damit verbracht, mit Kindern in einem Waisenhaus Fangen zu spielen. Tut das ein Feind?«
    Skovgaard runzelte die Stirn. »Sie sind Engländer, und Aksel hat recht. Sie haben mich in eine schwierige Situation gebracht. Sie können meine beiden Pistolen behalten, aber ich bestehe darauf, dass Sie gehen.«
    »Und wenn nicht?«
    Einen Moment wirkte Skovgaard ärgerlich, doch dann senkte er den Kopf, als dächte er nach.
    »Ich habe viel in meinem Leben verloren, Lieutenant.« Er sprach überraschend sanft und sah immer noch zu Boden. »Meine Frau, meinen Sohn, meinen Schwiegersohn und meinen Enkel. Gott hat mich bestraft. Ich habe weltliche Ziele verfolgt, Lieutenant ...«, er blickte jetzt zu Sharpe auf, »... und den Erfolg Gottes Wille vorgezogen. Ihr Land hat mich für meine Hilfe großartig belohnt. So konnte ich mir das Haus in Vester Fælled kaufen, aber es ist eine Frucht der Sünde. Es tut mir leid, Lieutenant, aber für mich repräsentieren Sie den Teufel. Die Wünsche Ihres Landes, seine Aktionen, seine Ambitionen - sie sind alle falsch.«
    »Sie denken, die Franzosen ...«
    »Ich denke, die Franzosen sind schlecht, wenn nicht noch schlimmer, und darüber muss ich mir Sorgen machen. Aber ich sollte mein Vertrauen in Gott setzen, wo es all diese Monate hätte gewesen sein sollen. Dies ist eine fromme Familie, Lieutenant, wie sie es immer gewesen ist, und Sie sind nicht fromm. Ich sehe ...« Skovgaard zögerte, dann zwang er sich weiterzusprechen. »Ich sehe das Interesse meiner Tochter an Ihnen. Das überrascht mich nicht, denn Sie ähneln Nils sehr, aber Sie können nicht gut für sie sein.«
    »Ich ...«, begann Sharpe.
    Skovgaard ließ ihn nicht aussprechen. »Sagen Sie mir, Lieutenant, sind Sie kirchlich getauft?«
    Sharpe starrte Skovgaard an, dann seufzte er. »Nein.«
    »Dann werden Sie uns verlassen, denn dies ist ein frommes Haus, und Ihre Anwesenheit stört uns.«
    »Sie meinen, Gott wird Sie vor Lavisser beschützen?«
    »Er kann tun, was immer Er wünscht, Lieutenant. Er wird uns vor allen Übeln der Welt schützen, wenn es Sein Wille ist.«
    »Dann sollten Sie besser beten, Mister Skovgaard.«
    Sharpe konnte nichts mehr tun. Er zog seine Uniform an und bedeckte sie mit dem Mantel. Er steckte das Fernrohr in die Tasche, die Guineas in die andere, schnallte die Scheide mit dem Säbel an seine Hüfte und schob Skovgaards Pistolen hinter den Gürtel. Dann ging er in die Küche, wo Astrid gerade einen Teller mit Graupensuppe serviert hatte.
    »Sie verlassen uns also, wie ich gehört habe?«, sagte Bang glücklich.
    »Wollten Sie das nicht so, Aksel?«
    »Wir können gut ohne die Engländer auskommen«, sagte Bang fröhlich.
    »Wollen Sie frühstücken, Lieutenant?«, fragte Astrid.
    »Ich bin nur gekommen, um mich zu verabschieden.«
    »Ich werde Sie zum Tor bringen.« Astrid band ihre Schürze ab und führte Sharpe in den Hof hinaus. Sie ignorierte Bang, der ihr nachblickte wie ein Hund, dem man den Knochen weggenommen hatte.
    Sharpe hatte gedacht, sie würde ihm bis zum hinteren Tor begleiten, das sich auf die Skindergade öffnete, doch sie musste eines der Stadttore gemeint haben, denn sie ging mit ihm auf die Straße hinaus.
    »Sie sollten nicht allein auf der Straße sein«, sagte Sharpe, denn wenn sie sich erst von ihm verabschiedet hatte, würde Sie unbegleitet zum Haus ihres Vaters zurückkehren müssen.
    »Heute Morgen sucht niemand nach mir«, sagte sie überzeugt. »Alle beobachten die Briten.« Sie führte Sharpe an der Kathedrale vorbei, die nahe beim Lagerhaus stand. »Es tut mir leid, dass Sie gehen.«
    »Mir auch.«
    »Und die Kinder werden ihren

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