Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
formierte. Das 43., dicht hinter Sharpe, tat das Gleiche. Zwei Regimenter von Rotröcken und eines von Grünröcken. Es war eine kleine Streitmacht, viel kleiner als die des Feindes, aber Sharpe wusste, was diese regulären Soldaten schaffen konnten, und er hatte Mitleid mit den Dänen. Er schaute auf ihr weißes Kreuz auf rotem Feld. Wir sollten nicht gegen die Dänen kämpfen, sondern gegen die Franzosen, dachte er. Dann kam ihm Astrid in den Sinn, und er fühlte sich schuldig wegen Grace.
    »Wir werden sehen, ob jetzt alles klappt, Sir«, sagte Filmer.
    »Das werden wir«, stimmte Sharpe zu. Sie würden sehen, ob sich die Monate harter Ausbildung in Shorncliffe gelohnt hatten.
    Die Armee hatte immer Plänkler gehabt, Männer, die den starren Formationen vorauseilten, um den wartenden Feind zu verunsichern und zu schwächen, doch jetzt beschäftigte die Armee Schützen, um diese Plänkler tödlicher zu machen. Es gab viele, die dieses Experiment für Zeit- und Geldverschwendung hielten, denn Büchsen waren viel schwerer zu laden als die Musketen mit glattem Lauf, und so konnte ein Schütze mit der Büchse nur einen Schuss abfeuern, statt drei oder sogar vier Schüsse mit einer Muskete. Die Skeptiker behaupteten, die Schützen würden abgeschlachtet werden, während sie ihre teuren Büchsen nachluden, aber diese Waffen konnten auf die viermal größere Distanz als die Musketen töten. Es war Präzision gegen Quantität.
    Beide Armeen warteten. Zwei Regimenter Rotröcke waren in Linie, die Waffen schussbereit, und bei den Dänen waren keine Anzeichen auf Rückzug zu erkennen.
    Captain Dunnett ging an seiner Linie nach rechts. »Sie wissen, was zu tun ist, Lofty.«
    »Wir machen sie fertig, Sir«, sagte Filmer.
    »Haltet die Köpfe unten!«, rief Dunnett seinen Männern zu. »Und zielt genau!« Er wollte noch weitere Anweisungen geben, die er als Ermunterung verstand, doch in diesem Moment ertönte eine schrille Pfeife. »Vorwärts!«, brüllte Dunnett.
    Die Grünröcke waren direkt vor der britischen Front ausgebreitet, sodass beide Bataillone den Vorteil durch ihre Büchsen nutzen konnten. Sie gingen vor, und Filmers Männer traten einen niedrigen Zaun nieder, der eine Wiese von einem Feld trennte, auf dem geerntetes Getreide aufgestapelt war. Die Leichten Kompanien des 43. und 92. Regiments rückten mit den Schützen vor. Die Plänkler blieben von der Straße fern, denn dorthin würden die Geschütze feuern.
    Sharpe stieg den sanften Hang hinauf und sah die dänischen Plänkler vorrücken. Dies waren reguläre Soldaten, keine Miliz, und ihr weißen Kreuzgurte hoben sich von den hellblauen Röcken ab. Die Dänen breiteten sich an der Seite des Hügels aus und erwarteten, dass die britischen Plänkler in Reichweite kamen.
    »Verdammte Stiefel«, sagte Sergeant Filmer zu Sharpe. Die Sohle seines rechten Stiefels hatte sich gelockert und verrutschte. »Es war ein neues Paar.«
    Ein schriller Pfeifton ließ die Plänkler halten. Sie waren hundert Schritte vorgerückt, und jetzt knieten sie sich zwischen dem aufgestapelten Weizen nieder. Sie waren weit außer der Reichweite der Musketen, aber gut in der tödlichen Distanz für Büchsen. Sharpe beobachtete, wie ein dänischer Offizier seinen Hut festhielt, als er den Hang hinabrannte.
    »Sie haben nicht genug Plänkler«, sagte er.
    »Wir machen sie fertig, Sir.« Filmer riss die Sohle von seinem Stiefel ab und schob sie in die Tasche. Er blickte den Hang hinauf und spannte seine Büchse.
    Die britischen Geschütze feuerten.
    Es hatte den Anschein gehabt, dass beide Armeen den Atem angehalten hatten. Jetzt wirbelte der Rauch und schwoll über der Straße an, als die Kanonenkugeln den Hügel hinauf kreischten. Die Kanoniere reinigten bereits die Rohre mit dem Schwamm, als Sharpe etwas Schwarzes im Bogen am Himmel, dicht über der dänischen Flagge, fliegen sah, dann hörte er den Pfeifton wieder.
    »Gut, Jungs«, rief Filmer, »jetzt zeigt es den Bastarden!«
    Die Grünröcke überraschten die Dänen. Die feindlichen Plänkler hatten darauf gewartet, dass die Briten in Schussweite vorrücken würden, doch plötzlich flog ihnen ein Kugelhagel entgegen.
    »Zielt auf die Offiziere!«, brüllte Filmer. »Nicht zu hastig, zielt sorgfältig!«
    Die Schützen wussten genau, was Sie tun mussten. Sie kämpften paarweise. Ein Mann zielte und feuerte, dann gab der andere Feuerschutz, während der andere nachlud. Die dänischen Plänkler hatten sich von ihrer Überraschung erholt und

Weitere Kostenlose Bücher