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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Uniform. »Gab es Probleme?«, fragte Sharpe Ahmed.
    »Niemand hat mich gesehen«, erwiderte der Junge stolz. Sein Englisch besserte sich mit jedem Tag, obwohl Sharpe befürchtete, dass es nicht das Englisch des Königs war. Ahmed grinste wieder, als Sharpe ihm eine Münze gab, die er fix in der Tasche verschwinden ließ.
    Sharpe faltete den Rock, legte ihn über den Arm und verließ gebückt das Zelt. Er hielt Ausschau nach Clare und sah sie hundert Yards entfernt. Sie unterhielt sich mit einem großen Soldaten mit blauer Hose und Stiefeln mit Sporen. Clare war in die Unterhaltung vertieft, und Sharpe empfand eine sonderbare Eifersucht, als er sich näherte, doch dann wandte sich der Soldat um und furchte die Stirn bei Sharpes heruntergekommenem Äußeren. Dann erkannte er ihn und grinste. »Mister Sharpe.«
    »Eli Lockhart«, sagte Sharpe. »Was, zum Teufel, macht die Kavallerie hier?« Er wies mit dem Daumen zur Festung, vor der weißer Rauch wallte, weil die Verteidiger die britischen Batterien beschossen. »Dies ist ein Job für wahre Soldaten.«
    »Unser Colonel hat den General überzeugt, dass Mister Dodd die Flucht ergreifen könnte. Er nimmt an, dass ihn ein Dutzend Kavalleristen einholen kann.«
    »Dodd wird nicht flüchten«, sagte Sharpe. »Er wird kein Pferd aus der Festung rausbekommen.«
    »Also werden wir mit Ihnen reingehen«, sagte Lockhart. »Wir haben noch eine Rechnung mit Mister Dodd offen, erinnern Sie sich?«
    Clare war scheu und alarmiert, und Sharpe nahm an, dass sie Sergeant Lockhart nicht wissen lassen wollte, dass sie die Nacht mit Ensign Sharpe verbracht hatte. »Ich habe Mrs. Wall gesucht«, erklärte er Lockhart. »Wenn Sie ein paar Minuten Zeit für mich hätten, Ma’am?«
    In Clares Blick war Dankbarkeit. »Selbstverständlich, Mister Sharpe.«
    »Es geht um diesen Rock.« Er hob den Arm mit Morris’ Uniformrock an. »Er hat rote Aufschläge und Umschläge, und ich brauche weiße.« Er nahm sein Kopftuch ab. »Ich habe mich gefragt, ob Sie dieses Tuch brauchen können. Ich weiß, dass es ein bisschen schmutzig ist, aber ich nehme an, meine Nähkunst reicht nicht, um Umschläge, Manschetten und Kragen zu nähen.«
    »Du könntest dieses Captains-Abzeichen abtrennen, wenn du schon dabei bist«, schlug Lockhart Clare vor. »Ich kann mir denken, Mister Sharpe will nicht, dass der wahre Besitzer den Rock wiedererkennt.«
    »Das wäre mir lieber«, gab Sharpe zu.
    Clare nahm den Rock und bedachte Sharpe mit einem weiteren dankbaren Blick. Dann eilte sie zu Sevajees Zelten. Lockhart schaute ihr nach. »Ich könnte mich stundenlang mit ihr unterhalten«, bekannte er erstaunt. »Das ist wirklich eine ganz besondere Frau.«
    »Ist sie das? Ist mir gar nicht aufgefallen«, log Sharpe.
    »Sie sagte, Sie wären nett zu ihr gewesen«, sagte Lockhart.
    »Nun, ich habe versucht, ihr zu helfen. Sie wissen, wie das ist.« Sharpe fühlte sich verlegen.
    »Der verdammte Torrance hat sich umgebracht, und sie weiß nicht, wohin. Und Sie haben sie gefunden, wie? Die meisten Offiziere hätten versucht, die Situation der Frau auszunutzen«, sagte Lockhart.
    »Ich bin ja kein richtiger Offizier, wie?«, erwiderte Sharpe. Er hatte gesehen, wie Clare den großen Kavalleristen angesehen hatte und wie Lockhart sie angestarrt hatte, und er hielt es für das Beste, sich da herauszuhalten.
    »Ich hatte eine Frau«, sagte Lockhart, »und sie starb auf der Reise hierher. Sie war eine gute kleine Frau.«
    »Es tut mir leid, dass Sie sie verloren haben«, sagte Sharpe.
    »Und Mrs. Wall hat ihren Mann verloren«, fuhr Lockhart fort.
    Witwe lernt Witwer kennen, dachte Sharpe, wenn das kein Wink des Schicksals ist.
    »Es muss eine Fügung des Schicksals sein«, sagte Lockhart staunend.
    »Was werden Sie also jetzt ihretwegen unternehmen?«, fragte Sharpe.
    »Sie sagt, sie hat jetzt kein richtiges Heim mehr«, sagte Lockhart, »abgesehen von dem Zelt, das Sie ihr geliehen haben, und mein Colonel hat nichts dagegen, wenn ich heirate.«
    »Haben Sie sie gefragt?«
    »Mehr oder weniger.« Lockharts Gesicht rötete sich.
    »Und sie hat ja gesagt?«
    »Mehr oder weniger«, wiederholte Lockhart und errötete noch mehr.
    »Teufel, das ging aber schnell«, sagte Sharpe bewundernd.
    »Richtige Soldaten zögern nicht«, meinte Lockhart. Dann runzelte er die Stirn. »Ich hörte ein Gerücht, dass Sie vom Feind geschnappt worden sind?«
    »Bin entkommen«, erwiderte Sharpe vage. »Die Scheißkerle haben nicht aufgepasst.« Er drehte

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