Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
Lockhart.
    »Ich will da rein«, sagte Sharpe, »wird ein verdammt steiler Weg.« Er gab das Fernrohr Stokes zurück. »Lassen Sie mir eine Leiter holen, Sergeant, und ich werde es den Scheißern richtig besorgen. Ahmed? Zeig Sergeant Lockhart, wo du die Leiter gesehen hast.«
    »Ich bleibe bei dir«, sagte der Junge.
    »Das kommt verdammt nicht in Frage.« Sharpe tätschelte den Kopf des Jungen und fragte sich, wie Ahmed das Blutbad hingenommen hatte, das in der Schlucht seinen Landsleuten zugefügt worden war, doch der Junge wirkte zum Glück unbeeindruckt davon. »Geh und hilf dem Sergeant, Ahmed.«
    Ahmed gehorchte.
    »Wie wollen Sie vorgehen, Richard?«, fragte Stokes.
    »Wir können die Mauer erklettern«, sagte Sharpe und wies auf den mit Unkraut und Büschen bewachsenen Pfad, der sich auf der anderen Seite der Schlucht empor wand. »Nicht ich allein, Sir, aber eine Leichte Kompanie kann das schaffen. Wir klettern hoch, stellen eine Leiter auf und steigen über die Mauer.«
    Stokes richtete das Fernrohr auf die Felswand und spähte lange hindurch. »Sie könnten hinaufkommen«, sagte er mit einer Spur von Zweifel, »aber wie geht es dann weiter?«
    Sharpe grinste. »Wir greifen das Torhaus von hinten an, Sir.«
    »Eine Kompanie?«
    »Wo eine Kompanie gehen kann, Sir, kann eine andere folgen. Wenn andere sehen, dass wir dort oben sind, werden sie sich uns anschließen.« Er trug immer noch das schottische Breitschwert in der Hand, das zu groß für die Scheide seines geliehenen Säbels war. Jetzt entledigte er sich der Scheide und schob das Breitschwert in seinen Gurt. Er mochte das Breitschwert. Es war schwer, keine Waffe für Feinarbeit, aber tödlich. Etwas, das dem Besitzer Selbstvertrauen gab. »Sie bleiben hier, Sir«, sagte er zu Stokes, »und kümmern sich an meiner Stelle um Ahmed. Der kleine Kerl würde liebend gern mit mir in den Kampf ziehen, aber er könnte dabei ums Leben kommen.« Sharpe rief Garrard zu: »Tom!« Er machte ihm mit Gesten klar, dass er und der Rest der Leichten Kompanie ihm hinunter in die Schlucht folgen sollten, wo Morris zwischen den Felsen lagerte. »Wenn Sergeant Lockhart mit der Leiter kommt, Sir«, sagte er dann zu Stokes, »schicken Sie ihn runter zu uns.«
    Sharpe stieg den steilen Hang in die Schlucht hinab in die nach Rauch riechenden Schatten, wo Morris unter einem Baum bei einer Mahlzeit aus Brot, Salzfleisch und dem Rest Schnaps in seiner Feldflasche saß. »Ich hab nicht genug Essen für Sie da, Sharpe«, sagte er.
    »Ich hab auch keinen Hunger«, log Sharpe.
    »Sie schwitzen, Mann«, beschwerte sich Morris. »Warum suchen Sie sich nicht einen schattigen Platz? Wir können ohnehin nichts tun, bis die Kanoniere dieses verdammte Torhaus plattgeschossen haben.«
    »Doch, wir können was tun«, sagte Sharpe.
    Morris blickte ihn skeptisch an. »Ich habe keine Befehle bekommen, Ensign«, sagte er.
    »Ich möchte Sie und die Leichte Kompanie haben, Sir«, sagte Sharpe respektvoll. »Es gibt an der Seite der Schlucht einen Weg hinauf, Sir, und wenn wir eine Leiter raufbringen können, dann können wir die Mauer überwinden und die Bastarde von hinten angreifen.«
    Morris setzte die Feldflasche an, trank und wischte sich über die Lippen. »Wenn Sie, zwanzig Mann wie Sie und der Erzengel Gabriel und all die verdammten Heiligen mich bitten würden, aus der Schlucht rauszuklettern, Sharpe, würde ich immer noch nein sagen. Um Himmels willen, Mann, hören Sie auf, den verdammten Helden zu spielen. Überlassen Sie das den armen Bastarden, die auf Befehl handeln, und trollen Sie sich.« Er wedelte mit der Hand, als wolle er eine Fliege verscheuchen.
    »Sir«, sagte Sharpe flehend, »wir können es schaffen! Ich lasse schon eine Leiter holen und ...«
    »Nein«, unterbrach Morris laut und weckte die Aufmerksamkeit der restlichen Kompanie. »Ich werde Ihnen nicht meine Kompanie geben, Sharpe. Um Gottes willen, Sie sind nicht mal ein richtiger Offizier, sondern nur ein aufgestiegener Sergeant! Ein verdammter Ensign, zu groß für Ihre Stiefel. Und erlauben Sie mir, Sie zu erinnern, dass es Ihnen nach den Armeevorschriften verboten ist, in diesem Regiment zu dienen. Und jetzt verschwinden Sie und lassen Sie mich in Frieden.«
    »Ich habe mir gedacht, dass Sie das sagen werden, Charles«, sagte Sharpe betrübt.
    »Und hören Sie auf, mich Charles zu nennen!«, explodierte Morris. »Wir sind keine Freunde, Sie und ich. Und gehorchen Sie gefälligst meinem Befehl, mich in Frieden zu

Weitere Kostenlose Bücher