Sharpes Festung
Sharpe, wo sie schnatterten und kreischten.
Tom Garrard und ein Dutzend Männer der Leichten Kompanie des 33. Regiments versammelten sich um Sharpe, während der Rest der Kompanie tiefer in der Schlucht zwischen einigen Felsbrocken lagerte. »Was geschieht jetzt?«, fragte Garrard.
»Einige arme Bastarde müssen dieses Tor stürmen«, sagte Sharpe.
»Nicht du?«
»Kenny wird uns rufen, wenn er uns braucht«, sagte Sharpe und nickte zu dem Colonel, der einen Sturmtrupp am Fuß des Pfades, der zum Tor führte, organisiert hatte. »Und das wird er verdammt tun, Tom. Es wird nicht leicht sein, durch dieses Tor zu kommen.« Er berührte die versengte Stelle an seiner Wange. »Das schmerzt höllisch!«
»Tu etwas Butter darauf«, riet Garrard.
»Und wo, zum Teufel, soll ich hier Butter hernehmen?«, fragte Sharpe. Er beschattete seine Augen mit der Hand und spähte zur Brustwehr über dem großen Tor, versuchte entweder Dodd oder Hakeswill zu entdecken. Er konnte die weißen Uniformröcke der Kobras sehen, jedoch keinen weißen Mann. »Es wird ein langer Kampf werden, Tom«, sagte er.
Die britischen Kanoniere hatten es geschafft, eine feindliche Vierpfünder-Kanone an den Rand der Schlucht zu bringen. Der Anblick des Geschützes provozierte wütenden Beschuss vom inneren Fort. Das Torhaus wurde von Pulverrauch umhüllt, als die Kanonenkugeln um das bedrohliche Geschütz einschlugen, es jedoch nicht trafen. Die Kanoniere luden das Geschütz, richteten es aus und feuerten einen Schuss ab. Die Kanonenkugel prallte kurz vor dem Tor auf, hüpfte gegen das Tor, schlug gegen das Holz und fiel zurück.
Die Verteidiger feuerten weiter, doch ihr Rauch verdeckte ihnen die Sicht. Die kleine erbeutete Kanone war hinter einem niedrigen Felsbrocken aufgestellt, der als improvisierte Brustwehr diente. Die britischen Kanoniere stellten das Rohr eine Spur höher ein, und ihr nächster Schuss schlug genau auf das Holz des Tors und zerbrach es. Bei jedem folgenden Schuss splitterte mehr Holz, begleitet von spöttischen Hochrufen der Rotröcke, die von der Schlucht aus den Beschuss beobachteten. Das Tor wurde Planke um Planke demoliert, und schließlich krachte eine Kanonenkugel gegen den Riegel, und die halb zerschossenen Flügel hingen schief in den Scharnieren.
Colonel Kenny sammelte seine Sturmsoldaten am Fuß der Schlucht. Es waren dieselben Männer, die zuerst in die Breschen des äußeren Forts gegangen waren, und ihre Gesichter waren verstaubt und verschwitzt und mit Pulvermalen gezeichnet. Sie beobachteten die Zerstörung des äußeren Tors des inneren Forts und wussten, dass sie den Pfad hinauf in das feindliche Feuer laufen mussten, sobald das Geschütz sein Werk erledigt hatte. Kenny rief einen Adjutanten. »Sie kennen Plummer?«, fragte er den Mann.
»Den Artillerie-Major, Sir?«
»Finden Sie ihn«, sagte Kenny. »Oder irgendeinen anderen Artillerieoffizier. Sagen Sie ihm, wir brauchen ein leichtes Geschütz oben am Tor.« Er wies mit seinem blutigen Degen zum Torhaus des inneren Forts. »Die Passage ist noch längst nicht geöffnet«, erklärte er dem Adjutanten. »Wenn man durch das Tor kommt, muss man sich hart nach rechts durchzwängen. Und wenn unsere Männer mit den Äxten nicht mit den anderen Toren zurechtkommen, brauchen wir ein Geschütz, um sie zusammenzuschießen.«
Der Adjutant kehrte zurück zum äußeren Fort und suchte nach einem Kanonier. Kenny sprach mit seinen Männern, erklärte, wenn sie erst durch das zerschmetterte Tor hindurch wären, würde ein anderes auf sie warten, und dass die Infanterie die flankierenden Wehrgänge unter Beschuss nehmen würde, um die Männer mit den Äxten zu schützen, die versuchen würden, sich ihren Weg durch die aufeinander folgenden Hindernisse zu hacken. »Wenn wir genügend feuern«, sagte Kenny, »wird der Feind Deckung suchen. Es wird nicht lange dauern.« Er blickte zu den Pionieren, die allesamt Äxte mit breiten Klingen trugen.
Kenny wandte sich um und beobachtete die Wirkung der Vierpfünder-Schüsse. Der Riegel des Tors war voll getroffen worden, doch das Tor hielt noch stand. Ein schlecht gezielter Schuss krachte in das Gemäuer neben dem Tor und wirbelte Staub auf, und dann bewirkte eine Korrektur des Geschützes, dass die nächste Kanonenkugel wieder gegen das Tor krachte und es endgültig zum Einsturz brachte.
»Vorwärts!«, brüllte Kenny. »Vorwärts!«
Vierhundert Rotröcke folgten dem Colonel den schmalen Pfad hinauf zum inneren Fort. Sie
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