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Sharpes Festung

Titel: Sharpes Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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ausgegeben worden sind, werde ich sie ihm in den gierigen Hals rammen.«
    Der Schreiber schüttelte den Kopf. »Er hat Leibwächter, Sahib. Er hat jettis! «
    » Ich glaube, ich sollte Sie allein hingehen lassen«, sagte der Lieutenant der East India Company und wich zurück.
    » Jettis? Was ist das?«, fragte der Kavallerie-Sergeant.
    »Schlägertypen«, erklärte Sharpe. »Riesenkerle, die ihre Opfer töten, indem sie ihnen den Hals umdrehen wie einem Hühnchen.« Er wandte sich wieder an den Schreiber. »Woher hat Naig seine jettis? Aus Seringapatam?«
    »Ja, Sahib.«
    »Ich hab genug von diesen Killern getötet«, sagte Sharpe, »da kommt es auf ein paar weitere nicht an. Kommen Sie mit?« Er blickte den Kavallerie-Sergeant fragend an.
    »Warum nicht?« Der Mann grinste.
    »Sonst noch jemand?«, fragte Sharpe, aber keiner sonst hatte an diesem Nachmittag Lust auf einen Kampf.
    »Bitte, Sahib!«, flehte der Schreiber.
    Sharpe ignorierte ihn und trat, gefolgt von Ahmed und dem Kavalleristen, hinaus in den Sonnenschein. »Wie heißen Sie?«, fragte Sharpe den Sergeant.
    »Lockhart, Sir. Eli Lockhart.«
    »Ich bin Dick Sharpe, Eli, und Sie brauchen mich nicht ›Sir‹ zu nennen. Ich bin kein richtiger verdammter Offizier. Ich wurde bei Assaye dazu gemacht, und ich wünschte mir jetzt, die Scheißer hätten mich Sergeant sein lassen. Sie haben mich geschickt, um ein verdammter Ochsentreiber zu sein, weil ich zu sonst keinem passe.« Er schaute zu Lockharts sechs Soldaten, die immer noch warteten. »Was tun die hier?«
    »Ich hatte nicht vor, die verdammten Hufeisen selbst zu tragen«, sagte Lockhart. Er gab den Soldaten einen Wink. »Kommt, Jungs. Wir reiten zu einer Schlägerei.«
    »Wer hat was von einer Schlägerei gesagt?«, fragte Sharpe.
    »Er hat Hufeisen«, erklärte Lockhart, »aber wir haben kein Geld. So gibt es nur eine Möglichkeit, wie wir sie von ihm bekommen können.«
    »Stimmt«, sagte Sharpe und grinste.
    Lockhart wirkte plötzlich sonderbar scheu. »Waren Sie im Quartier des Captains, Sir?«
    »Ja, warum fragen Sie?«
    Der hart aussehende Sergeant wurde jetzt tatsächlich rot. »Sie haben dort keine Frau gesehen, oder, Sir?«
    »Ein dunkelhaariges Mädchen. Hübsch.«
    »Das ist sie.«
    »Wer ist das?«
    »Torrances Dienerin. Eine Witwe. Er brachte sie und ihren Mann aus England mit, doch der Mann fiel und ließ sie allein. Torrance wollte sie nicht gehen lassen.«
    »Und Sie möchten sie ihm aus den Händen nehmen, sehe ich das richtig?«
    »Ich habe sie bisher nur aus der Ferne gesehen«, sagte der Sergeant. »Torrance war in einem anderen Regiment, in einem der Madrassis, aber wir haben oft genug zusammen gelagert.«
    »Sie ist noch da«, sagte Sharpe trocken, »und sie lebt noch.«
    »Er hält sie wie eine Gefangene«, sagte Lockhart, dann trat er einen Hund aus dem Weg.
    Die acht Männer hatten das Dorf verlassen und waren in das ausgedehnte Lager geritten, wo sich die Händler mit ihren Herden, Wagen und Familien zusammengeschlossen hatten. Einer der Kavalleristen hatte Sharpe hinter sich aufsitzen lassen.
    Große weiße Ochsen mit bemalten Hörnern waren an Pflöcke angebunden, und Kinder sammelten zwischen den Tieren Dung, der zu Kuchen geformt und als Brennstoff getrocknet wurde. »Erzählen Sie mir etwas über diese jettis «, sagte Lockhart.
    »Muskelmänner wie im Zirkus«, sagte Sharpe, »das hat irgendeinen religiösen Hintergrund, in dem ich keinen Sinn sehe. Fragen Sie mich nicht nach Einzelheiten darüber. Sie sind Muskelprotze, aber sehr langsam. Ich habe vier von den Scheißern in Seringapatam getötet.«
    »Und Sie kennen Hakeswill?«
    »Ich kenne der verdammten Kerl. Er hat mich rekrutiert, und seither belästigt er mich. Er sollte gar nicht bei dieser Armee sein, sondern mit den Havercakes unten im Süden, doch er kam mit einem Haftbefehl hierher, um mich festzunehmen. Das schaffte er nicht, und so blieb er. Und er arbeitet in dem verdammten System! Sie können Ihren letzten Schilling verwetten, dass er der Bastard ist, der Naig mit Ware beliefert und den Profit mit ihm teilt.« Sharpe stoppte, um nach den grünen Zelten Ausschau zu halten. »Wie kommt es, dass Sie Ihre Ersatzhufeisen nicht selbst transportieren?«
    »Das tun wir. Doch wenn sie ausgehen, müssen wir den Bedarf vom Nachschub decken. So sollte das System funktionieren. Und die gestrige Verfolgungsjagd hat uns die Hälfte der Hufeisen ruiniert. Wir brauchen neue.«
    Sharpe hatte eine Ansammlung verblichener

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