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Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Sharpe.
    Gudin lächelte bei Sharpes selbstsicherem Tonfall.
    »Und Sie, Lieutenant«, fragte er Lawford, »sind tatsächlich ein Deserteur?«
    Lawford gab keine Antwort, und Gudin seufzte. »Antworten Sie mir auf Ihre Ehre, Lieutenant, wenn Sie so freundlich sein wollen.«
    »Nein, Sir«, gab Lawford zu. »Ebenso wenig ist Sharpe einer, Sir.«
    Gudin nickte. »Das hat der Sergeant gesagt.«
    »Der Sergeant, Sir?«, fragte Lawford.
    Gudin verzog das Gesicht. »Ich befürchte, der Sultan hat die Gefangenen, die in der Nacht gemacht wurden, hingerichtet. Er hat nur einen verschont, weil dieser Mann ihm von Ihnen erzählt hat.«
    »Der Bastard!«, sagte Sharpe und legte angewidert die Muskete ab. Der verdammte Hakeswill! Er fluchte von Neuem, diesmal noch lästerlicher.
    »Sir?«, sagte Lawford zu Gudin und ignorierte Sharpes Zorn.
    »Lieutenant?«, antwortete Gudin höflich.
    »Wir wurden von den Männern Tippus gefangen genommen, als wir unsere roten Röcke trugen, Sir. Das bedeutet, dass wir als legitime Kriegsgefangene geschützt werden sollten.«
    Gudin schüttelte den Kopf. »Es bedeutet nichts dieser Art, Lieutenant, denn Sie haben über Ihren Rang und Ihre Absichten gelogen.« Es klang missbilligend. »Aber ich werde mich dafür einsetzen, dass Sie am Leben bleiben.« Gudin setzte sich auf die Kante des Wassertrogs und schlug nach einer hartnäckigen Fliege. »Werden Sie mir erzählen, warum Sie hergekommen sind?«
    »Nein, Sir«, sagte Lawford.
    »Das habe ich mir gedacht, aber ich warne Sie. Der Sultan wird es wissen wollen.« Gudin lächelte Sharpe an. »Ich bin zu dem Schluss gelangt, dass Sie einer der besten Soldaten sind, über die ich jemals mit Vergnügen das Kommando hatte. Aber eine Sache hat mich über Sie beunruhigt: Warum würde ein so guter Soldat Fahnenflucht begehen, selbst wenn er ausgepeitscht worden war? Jetzt verstehe ich jedoch, dass Sie ein noch besserer Mann sind, als ich gedacht habe.« Er runzelte die Stirn, weil sich Sharpe, während ihm dieses elegante Kompliment gemacht wurde, am Hintern kratzte.
    »Verzeihung, Sir«, sagte Sharpe, als er die angewiderte Miene des Colonels sah, und ließ den Saum seines Rocks sinken.
    »Ich bedaure, Sie zu verlieren, Sharpe«, fuhr Gudin fort. »Eine Eskorte erwartet Sie vor der Kaserne. Sie werden in den Palast gebracht.« Gudin legte eine Pause ein und schien zu überlegen. Dann entschied er sich jedoch, nichts hinzuzufügen, was die indirekte Drohung seiner Worte unterstreichen könnte. Stattdessen wandte er sich um und schnippte mit den Fingern, um Sergeant Rothière in den Hof zu rufen. Rothière trug ihre roten Röcke und Sharpes weiße Hose.
    »Die Uniform könnte Ihnen ein bisschen helfen«, sagte Gudin ohne wirkliche Hoffnung in der Stimme. Der Colonel beobachtete dann, wie sie ihre frisch gewaschenen gestreiften Röcke gegen ihre roten Röcke vertauschten. »Was Ihre Frau betrifft ...«, sagte er zu Sharpe und zögerte, weiterzusprechen.
    »Sie hatte nichts damit zu tun, Sir«, sagte Sharpe hastig, während er die Hose anzog. Er knöpfte seinen alten Rock zu, und der rote Rock fühlte sich nach dem weiteren tigergestreiften Waffenrock seltsam einengend an. »Auf meine Ehre, Sir. Und außerdem hat sie mir den Laufpass gegeben.«
    »Das ist doppeltes Pech. Schlecht für einen Soldaten.« Gudin lächelte und streckte eine Hand aus. »Ihre Musketen, Gentlemen, bitte!«
    Sharpe überreichte ihm beide Waffen. »Sir?«
    »Private Sharpe?«
    Sharpe wurde rot und verlegen. »Es war eine Ehre, für Sie zu dienen, Sir. Das meine ich ehrlich. Ich wünschte, wir hätten mehr Offiziere wie Sie in unserer Armee.«
    »Danke, Sharpe«, erwiderte Gudin ernst auf das Kompliment. »Natürlich«, fügte er hinzu, »wenn Sie mir jetzt sagen, dass Ihre Erfahrungen hier Ihre Loyalität geändert haben und dass Sie gern weiterhin dem Sultan dienen wollen, dann könnte Ihnen vielleicht erspart bleiben, was auf Sie wartet. Ich glaube, ich könnte Seine Hoheit von Ihrem Sinneswandel überzeugen, doch Sie müssten mir erzählen, weshalb Sie hergekommen sind.«
    Lawford versteifte sich, als Gudin Sharpe dieses Angebot machte.
    Sharpe zögerte, dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein, Sir«, sagte er. »Ich nehme an, ich bin ein richtiger Rotrock.«
    Diese Antwort hatte Gudin erwartet. »Gut für Sie, Sharpe. Und übrigens, Private, können Sie das Medaillon ruhig um den Hals hängen lassen. Man würde es ohnehin finden.«
    »Jawohl, Sir.« Sharpe zog das Medaillon aus

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