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Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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sterben! Ich bin unsterblich! Mutter!«
    Der jetti , den er gebissen hatte, packte den Kopf des Sergeants und begann ihn zu drehen. Normalerweise wurde das Genick schnell gebrochen, denn es wurde eine gewaltige Explosion von Kraft dazu gebraucht, doch diesmal wollte der jetti sich für den Biss in seinen Daumen rächen und sein Opfer langsam und schmerzvoll sterben lassen.
    »Mutter!«, schrie Hakeswill, als sein Gesicht noch weiter herumgedreht wurde, und dann, als es fast bis nach hinten gedreht war, machte er einen letzten Versuch. »Ich habe einen britischen Offizier in der Stadt gesehen! Nein! Neeein!«
    »Warte!«, rief Tippu.
    Der jetti verharrte. Er hielt immer noch Hakeswills Kopf in einem unnatürlichen Winkel.
    »Was hat er gesagt?«, fragte der Sultan einen seiner Offiziere, der etwas Englisch sprach und ihm die verzweifelten Worte des Sergeants übersetzt hatte. Der Offizier übersetzte von Neuem.
    Tippu gab dem jetti einen Wink, und er ließ Hakeswills Kopf los. Der Sergeant fluchte, als die Spannung in seinem Nacken nachließ.
    »Verdammte heidnische Bastarde!«, sagte er und rieb sich über den schmerzenden Nacken. »Du mörderischer schwarzer Scheißer!« Er spuckte den jetti an, drehte sich aus dem Griff des Mannes, der ihn festhielt, richtete sich auf und ging zwei Schritte auf den Palast zu. »Ich habe ihn gesehen!«, rief er. »Mit meinen eigenen Augen! In einem Rock wie die hier!« Er wies zu den zuschauenden Soldaten in ihren tigergestreiften Waffenröcken. »Es ist ein Lieutenant, und die Armee sagte, er sei nach Madras geritten, aber das ist gelogen, denn ich habe ihn hier gesehen! Ich! Obadiah Hakeswill, Euer Hoheit! Und haltet mir den verdammten heidnischen Nigger vom Hals!«
    Einer der jettis war herangekommen, und Hakeswill, in dessen Gesicht es zuckte, wandte sich zu dem Hünen um. »Hau ab, du Scheißer, geh zurück in deinen Schweinestall, du verdammtes Stück Dreck!«
    Der Offizier, der Englisch sprach, rief von der Veranda herunter: »Wen hast du gesehen?«
    »Das habe ich gesagt, Euer Ehren, nicht wahr?«
    »Nein, das hast du nicht. Nenn uns einen Namen.«
    In Hakeswills Gesicht zuckte es. »Ich werde Ihnen den Namen sagen, wenn Sie versprechen, mich am Leben zu lassen.« Er sank auf die Knie und starrte zur Veranda hinauf. »Mir macht es nichts aus, in Ihrem Kerker zu sein, mein Herr, denn Obadiah Hakeswill hat sich nie was aus ein paar Ratten gemacht, aber ich will nicht, dass diese verdammten Heiden mir den Kopf nach hinten verdrehen. Das ist kein christlicher Akt.«
    Der Offizier übersetzte für den Tippu, der schließlich nickte und ihn veranlasste, sich wieder an Hakeswill zu wenden. »Du wirst am Leben bleiben.«
    »Ehrenwort?«, fragte Hakeswill.
    »Auf mein Ehrenwort.«
    »Auf Ehre und Gewissen? Wie es in der Bibel steht?«
    »Du wirst am Leben bleiben!«, blaffte der Offizier. »Wenn du uns die Wahrheit sagst.«
    »Das tue ich immer, Sir. Der ehrliche Hakeswill, Sir, so werde ich genannt. Ich habe ihn gesehen. Lieutenant Lawford, mit Vornamen William. Er großer, schlanker Kerl mit blondem Haar und blauen Augen. Und er ist nicht allein. Der verdammte Private Sharpe ist bei ihm.«
    Der Offizier hatte nicht alles verstanden, was Hakeswill gesagt hatte, doch es war genug gewesen.
    »Du sagst, dieser Lawford ist ein britischer Offizier?«, fragte er.
    »Natürlich ist er das! In meiner verdammten Kompanie! Und sie sagten, er sei als Kurier nach Madras geschickt worden, doch da war er nie, denn es waren gar keine Botschaften zu überbringen. Er ist hier, Hoheit, und führt nichts Gutes im Schild und – wie ich schon gesagt habe – er trägt einen gestreiften Rock.«
    Der Offizier wirkte skeptisch. »Die einzigen Engländer, die wir hier haben, Sergeant, sind Gefangene oder Deserteure. Du lügst.«
    Hakeswill spuckte auf den Kies, der vom Blut der enthaupteten Gefangenen getränkt war. »Wie kann er ein Deserteur sein? Offiziere desertieren nicht. Sie verkaufen ihr Patent und verpissen sich zu ihrer Mami. Ich sage Ihnen, Sir, er ist ein Offizier! Und der andere Mann ist ein verdammter Bastard. Er wurde ausgepeitscht, und das zu Recht! Er hätte bis zum Tod ausgepeitscht werden sollen, doch der General hat ihn zu sich befohlen.«
    Die Erwähnung des Auspeitschens weckte eine Erinnerung in Tippu.
    »Wann wurde er ausgepeitscht?«, übersetzte der Offizier seine Frage.
    »Kurz bevor er abhaute, Sir. Hart muss er gewesen sein, aber nicht hart genug.«
    »Und du sagst, der General

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