Sharpes Feuerprobe
wahrnahmen und nur das Bedürfnis hatten, die Flanken der Bresche zu erklettern und mit dem Töten anzufangen.
Diejenigen, die südlich emporstiegen, fanden einen leeren Wall, während diejenigen auf der nördlichen Seite der Bresche zu benommenen Männern hochkletterten. Die Rotröcke und Sepoys hatten bei diesem Angriff keine Gnade erwartet und waren darauf vorbereitet, keine zu gewähren, und so begann das Abschlachten.
»Stecht die Schweine ab, Jungs!«, brüllte ein Corporal. Er stach mit wildem Blick sein Bajonett in einen Mann und riss die Klinge aus dem Körper, indem er die Leiche über den Rand der inneren Brustwehr stieß. Seine Kameraden stürmten an ihm vorbei, ihr Blut aufgepeitscht aus Furcht, nicht die ersten Männer in der feindlichen Zitadelle zu sein. Jetzt, oben auf dem Wall, töteten sie mit einer Ekstase, die ihre Furcht in einem Strom von feindlichem Blut entweichen ließ.
Baird war bei der Explosion noch westlich des Flusses gewesen und hatte Entsetzen verspürt, als die große Detonation die Stadt erschüttert hatte. Für einen schrecklichen Augenblick hatte er gedacht, die ganze Stadt, all ihre Häuser und Tempel und Paläste, wären im Begriff, sich vor seinen Augen aufzulösen, doch er war weitergelaufen, hatte sogar seine Schritte beschleunigt, sodass er in den Südlichen Kaveri geplatscht war, während die Trümmer immer noch fielen. Er watete durch die seichten Stellen, als ringsum der Fluss von herunterfallenden Steinbrocken schäumte, und er schrie Unverständliches, besessen von dem Drang, sein Breitschwert gegen den Feind einzusetzen, der ihn einst gefangen gehalten hatte.
Der Staub, der die Bresche verhüllte, lichtete sich unter einem Windstoß, der ihn nordwärts trieb, und Baird sah, dass seine Himmelfahrtskommandos jetzt auf den Wällen waren. Er sah einige Rotröcke, sonderbar geweißt, nach Norden stürmen, dann erhaschte er einen Blick auf den Feind, der aus den südlichen Bastionen kam, um die Verteidiger zu ersetzen, die bei der Explosion von der Brustwehr gefegt worden waren. Diese Verstärkungen rannten an einer großen grauweißen Rauchwolke vorbei, aus der Flammen zum Himmel leckten.
Baird nahm an, dass die gefürchtete Sprengladung Tippus in die Luft geflogen war, doch sein Entsetzen über die Wucht der Explosion ging in Jubel über, als er erkannte, dass sie vorzeitig ausgelöst worden war. Statt bei seinen Männern ein Blutbad anzurichten, hatte sie die Stadt geöffnet. Aber er erkannte ebenfalls, dass der Feind jetzt aus seinem Albtraum erwachte und die Männer sich zum Kampf besannen, und so eilte Baird aus dem Fluss, über die Trümmer des Glacis und die Bresche hinauf, die jetzt glitschig von frischem Blut war. Er entschied sich, südwärts des Himmelfahrtskommandos zu helfen, das sich dem Ansturm der Verstärkungen Tippus stellte.
Hinter Baird platschten die beiden Kolonnen Rotröcke durch den Flussarm. Jede Kolonne bestand aus dreitausend Mann, und ihre Aufgabe war es, die Stadt einzukesseln und so den ganzen Ring von Seringapatams Wällen und Bastionen, Türmen und Toren einzunehmen, doch Tippus Soldaten erholten sich jetzt von ihrem Schock und stellten sich schließlich dem Strom der Invasoren entgegen.
Musketen feuerten von den Brustwehren, versteckte Geschütze wurden enttarnt, und Raketen schossen von den Wällen. Kartätschen und Kanonenkugeln hämmerten auf die beiden Kolonnen hinab, und die Geschosse ließen das Wasser aufgischten, als sie in den Fluss schlugen.
Sepoys und Rotröcke fielen. Einige krochen in Sicherheit, andere wurden stromabwärts getrieben, während die weniger Glücklichen von den Männern niedergetrampelt wurden, die den Fluss durchquerten. Die anführenden Soldaten von jeder Kolonne kletterten an den Flanken der Bresche hoch. Die Pioniere schoben Leitern an diese Flanken, und noch mehr Männer gelangten über die Sprossen nach oben.
Und nun änderte sich der Kampf. Jetzt, auf dem engen Schützenauftritt des äußeren Walls, mussten sich die Kolonnen ihren Weg erzwingen, doch die Männer Tippus feuerten Salve um Salve in die Reihen der Angreifer. Das schädlichste Feuer kam vom inneren Wall, denn Tippus Männer waren von einer Brustwehr geschützt, während die Briten und ihre indischen Verbündeten keinen solchen Schutz auf dem eingenommenen äußeren Wall hatten.
Von vorne feuerten Männer auf sie, und ein Feuerhagel kam von ihrer Flanke, doch sie stürmten weiter, erfüllt vom blinden Zorn des Krieges. Der einzige Weg,
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