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Sharpes Feuerprobe

Titel: Sharpes Feuerprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Widerwillen nicht anmerken zu lassen.
    »Ich nehme an, drei sind besser als zweitausend, Sir«, sagte er.
    »Drei?«, fragte Baird verwirrt.
    »Drei Streifen sind besser als zweitausend Peitschenhiebe, Sir. Wenn wir herausfinden, was Sie wissen wollen, oder diesen Colonel McCandless aus dem Kerker holen, Sir, kann ich dann ein Sergeant sein?« Er richtete die Frage an Wellesley.
    Wellesley blickte bei Sharpes Vermessenheit erzürnt drein, und für einen Augenblick war klar, dass er es ablehnen würde, diesen Gedanken auch nur zu erwägen, doch General Harris räusperte sich und bemerkte milde, dass dies wie ein vernünftiger Vorschlag für ihn klang.
    Wellesley dachte daran, dem General zu widersprechen, doch dann sagte er sich, dass es äußerst unwahrscheinlich war, dass Sharpe diesen Blödsinn überleben würde, und so nickte er, wenn auch widerstrebend.
    »Die Sergeanten-Streifen, wenn Sie Erfolg haben werden.«
    »Danke, Sir«, sagte Sharpe.
    Baird entließ ihn. »Gehen Sie jetzt mit Lieutenant Lawford, Sharpe, er wird Ihnen sagen, was zu tun ist. Und noch eines ...« Die Stimme des Schotten wurde jetzt sehr eindringlich. »Sagen Sie um Gottes willen keiner Menschenseele, was wir tun werden.«
    »Daran würde ich nicht im Traum denken, Sir«, sagte Sharpe und zuckte zusammen, als er aufstand.
    »Dann gehen Sie.« Baird wartete, bis die beiden Männer fort warten, dann seufzte er. »Ein gescheiter junger Bursche, dieser Sharpe«, sagte er zu Harris.
    »Ein Schurke«, warf Wellesley ein. »Ich könnte Ihnen hundert andere liefern, die genauso anrüchig sind. Abschaum, sie alle, und das Einzige, was sie von Aufruhr und Krawall abhält, ist Disziplin.«
    Harris schlug auf den Tisch, um die Streiterei seiner beiden Stellvertreter zu beenden.
    »Aber wird der Schurke Erfolg haben?«, fragte er.
    »Er wird keine Chance haben«, sagte Wellesley überzeugt.
    »Eine jämmerlich geringe Chance«, gab Baird mürrisch zu, fügte dann jedoch lebhafter hinzu: »Aber selbst eine kleine Chance ist es wert, wenn wir McCandless zurückholen können.«
    »Mit dem Risiko, zwei gute Männer zu verlieren?«, fragte Harris.
    »Einen Mann, der ein anständiger Offizier werden könnte«, korrigierte Wellesley den General, »und einen Mann, um dessen Verlust die Welt keine Sekunde trauern würde.«
    »Aber McCandless hat vielleicht den Schlüssel zur Stadt, General«, erinnerte Baird Harris.
    »Stimmt«, sagte Harris schwer. Dann entrollte er die Karte, die zusammengerollt auf seinem Tisch lag. Die Karte zeigte Seringapatam, und wann immer er darauf schaute, fragte er sich, wie er die Stadt belagern sollte. Lord Cornwallis, der die Stadt vor sieben Jahren erobert hatte, hatte die Nordseite der Insel eingenommen und dann die östlichen Wälle angegriffen, doch Harris bezweifelte, dass er wieder so vorgehen konnte. Tippu würde durch die damalige Niederlage vorgewarnt sein, was bedeutete, dass ein erneuter Angriff entweder von Süden oder von Westen erfolgen musste. Ein Dutzend Deserteure von der Truppe des Feindes hatte berichtet, dass der Westwall in schlechtem Zustand war, und das würde für Harris vielleicht die beste Chance bedeuten.
    »Süden oder Westen«, sagte er laut und wiederholte das Problem, das er bereits unzählige Male mit seinen beiden Stellvertretern diskutiert hatte. »Aber auf jedem Weg ist alles voller Geschütze, Raketen und Infanterie. Und wir werden nur eine Chance haben, bevor der Regen einsetzt. Nur eine. Westen oder Süden also.«
    Er starrte auf die Karte, hoffte wider allen vernünftigen Menschenverstands darauf, dass McCandless aus dem Kerker geholt werden und ihm einen Rat geben konnte, doch das war Wunschdenken, wie er sich eingestand, und er würde die Entscheidung zwangsläufig selbst fällen müssen.
    Die letzte Entscheidung konnte warten, bis die Armee nahe bei der Stadt war und Harris eine Chance gehabt hatte, die Verteidigungsanlagen des Sultans einzuschätzen. Wenn die Armee das Biwak aufschlug, würde die Entscheidung schnell gefällt werden müssen, und alles in allem war sich Harris ziemlich sicher, welche Route er wählen würde. Schon seit Wochen hatte ihm sein Gefühl gesagt, wo er angreifen sollte, doch er war besorgt gewesen, dass Tippu die Schwächen der Verteidigungsanlage der Stadt vorausgesehen haben könnte. Es hatte jedoch keinen Sinn, sich zu fragen, ob Tippu ihn überlisten konnte, darin lag Unschlüssigkeit, und so tippte Harris mit der Schreibfeder auf die Karte.
    »Mein Gefühl

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