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Sharpes Flucht

Sharpes Flucht

Titel: Sharpes Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Sarah ein.
    »Lebensmittel gibt es hier nicht«, beharrte Vicente. »Nur höhere Dinge.«
    »Und die Crapauds werden hier eindringen«, sagte Sharpe, »und sie werden Schönheit sehen. Sie werden Werte sehen. Sie werden etwas sehen, was sie haben können. Was werden sie wohl tun, was meinst du, Pat?«
    »Den verdammten Haufen einsacken«, erwiderte Harper prompt. »Verzeihung, Miss.«
    »Die Franzosen werden sich hüten«, widersprach Vicente. »Auch bei Ihnen gibt es Männer von Ehre, die die Gelehrsamkeit respektieren.«
    »Männer von Ehre!«, sagte Sharpe wegwerfend. »Ich bin mal an einem Ort namens Seringapatam gewesen, Jorge. In Indien. Da gab es einen Palast, vollgestopft mit Gold. Du hättest es sehen sollen. Rubine und Smaragde, goldene Tiger, Diamanten, Perlen, mehr Reichtümer, als du dir träumen lassen kannst. Also haben die Männer von Ehre den Palast gehütet. Die Offiziere, Jorge. Sie haben verlässliche Männer postiert, die uns Heiden daran hindern sollten, einzudringen und alles leer zu plündern. Und wissen Sie, was passiert ist?«
    »Der Palast wurde gerettet, hoffe ich.«
    »Die Offiziere haben ihn leer geplündert«, sagte Sharpe. »Sie haben ihn gründlich sauber gemacht. Lord Wellington war einer von ihnen, und der Haufen wird ihm einen Penny oder zwei eingetragen haben. Es war kein goldenes Schnurrbarthaar eines Tigers mehr übrig, als sie alle damit fertig waren.«
    »Dies hier wird in Sicherheit sein«, sagte Vicente, klang jedoch unglücklich.
    Sie verließen die Universität und gingen hinunter in die kleineren Straßen der Unterstadt. Sharpe hatte den Eindruck, dass die Angehörigen der oberen Schichten, die Männer der Universität und der größte Teil der wohlhabenden Einwohner, die Stadt verlassen hatten. Tausende von gewöhnlichen Männern und Frauen waren jedoch noch immer hier. Einige packten und brachen auf, aber die meisten von ihnen hatten fatalistisch akzeptiert, dass die Franzosen kommen würden, und sie hofften einfach nur, dass sie die Besatzung überleben würden. Irgendwo schlug eine Uhr zur elften Stunde, und Vicente wirkte besorgt. »Ich muss zurück.«
    »Lass uns erst etwas essen«, sagte Sharpe und drängte ihn in eine Taverne. Sie war überfüllt, und die Leute darin waren alles andere als erfreut, die Soldaten zu sehen. Sie verstanden nicht, warum ihre Stadt den Franzosen überlassen wurde, dennoch machten sie widerstrebend an einem Tisch Platz. Vicente bestellte Wein, Brot, Käse und Oliven, dann versuchte er noch einmal aufzubrechen. »Mach dir keine Sorgen«, sagte Sharpe und hielt ihn auf. »Ich bringe Colonel Lawford dazu, es deinem Oberst zu erklären. Sag ihm, du hast einen wichtigen Auftrag ausgeführt. Weißt du, wie man mit ranghöheren Offizieren umgeht?«
    »Respektvoll«, antwortete Vicente.
    »Du musst sie verwirren«, entgegnete Sharpe. »Mit Ausnahme von denen, die sich nicht verwirren lassen. Wellington zum Beispiel.«
    »Aber bricht er denn nicht auf?«, fragte Sarah. »Kehrt er nicht nach England zurück?«
    »Aber nein, Miss, der Herr sei Ihnen gnädig«, antwortete Sharpe. »Er hat eine Überraschung für die Froschfresser vorbereitet. Eine Kette von Forts, Miss, quer durchs ganze Land im Norden von Lissabon. Da werden sie sich die Schädel einrennen, und wir sitzen da und schauen ihnen zu. Wir brechen nicht auf.«
    »Ich dachte, Sie würden zurück nach England gehen«, sagte Sarah. Sie hatte sich an den Gedanken gewöhnt, mit der Armee zurückzureisen, vorzugsweise mit einer Familie von Stand, und dann einen neuen Anfang zu finden. Wie sie das ohne Geld, Kleidung und eine schriftliche Empfehlung bewerkstelligen sollte, war ihr zwar nicht klar, aber sie war nicht bereit, noch einmal der Verzweiflung anheimzufallen, wie es ihr an diesem Morgen geschehen war.
    »Wir gehen nicht nach Hause zurück, ehe dieser Krieg gewonnen ist«, erklärte Sharpe. »Aber was fangen wir mit Ihnen an? Schicken wir Sie nach Hause?«
    Sarah zuckte mit den Schultern. »Ich habe kein Geld, Mister Sharpe. Kein Geld und keine Kleidung.«
    »Haben Sie Familie?«
    »Meine Eltern sind tot. Ich habe einen Onkel, aber ich bezweifle, dass er bereit wäre, mir zu helfen.«
    »Je mehr Familien ich erlebe«, sagte Sharpe, »desto glücklicher bin ich, ein Waisenkind zu sein.«
    »Sharpe!«, rief Vicente tadelnd.
    »Für Sie wird alles in Ordnung kommen, Miss«, mischte sich Harper ein.
    »Wie denn?«, verlangte Sarah zu wissen.
    »Sie sind jetzt in der Obhut von Mister Sharpe,

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