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Sharpes Flucht

Sharpes Flucht

Titel: Sharpes Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Folgendes tun«, sagte er zu Miguel.
    Und bereitete seine Falle vor.

KAPITEL 7
    »Das ist großartig, Sharpe, einfach großartig.« Colonel Lawford stiefelte durch sein neues Quartier, öffnete Türen und inspizierte Zimmer. »Der Geschmack der Möblierung ist ja ein bisschen verschnörkelt, finden Sie nicht auch? Eine Spur von Vulgarität vielleicht? Aber äußerst großartig, Sharpe. Danke.« Er blieb stehen, um sich in einem goldgerahmten Spiegel zu betrachten und sein Haar zu glätten. »Gibt es einen Koch auf dem Anwesen?«
    »Ja, Sir, eine Köchin.«
    »Und Stallungen, haben Sie gesagt?«
    »Hinter dem Haus, Sir.«
    »Ich werde sie inspizieren«, bekundete Lawford großspurig. »Zeigen Sie mir den Weg.« Aus seinem gönnerhaften, gut gelaunten Auftreten war zu schließen, dass er keine weitere Klage über Sharpes Beleidigungen von Slingsby erhalten hatte. »Ich muss sagen, Sie sind ein ziemlich guter Quartiermeister, wenn Sie sich Mühe geben, Sharpe. Vielleicht sollten wir Sie in dieser Position bestätigen? Mister Kiley geht es nicht besser, hat mit der Arzt gesagt.«
    »Ich würde das nicht machen, Sir«, sagte Sharpe, während er Lawford durch die Küchenräume führte. »Weil ich nämlich daran denke, mich für den portugiesischen Dienst zu bewerben. Sie müssten also jemanden finden, der mich ersetzt.«
    »Sie denken an was ?«, fragte Lawford, bei dieser Mitteilung sichtlich erschrocken.
    »An den portugiesischen Dienst, Sir. Sie suchen immer noch britische Offiziere, und soweit ich weiß, sind sie nicht sonderlich wählerisch. Sie werden sich vermutlich an meinen Manieren nicht stören.«
    »Sharpe!« Lawford hatte mit brüsker Stimme gesprochen, dann hielt er abrupt inne, weil sie in den Hof getreten waren, wo Hauptmann Vicente versuchte, Sarah Fry zu beruhigen. Die trug inzwischen eines von Beatriz Ferreiras Kleidern, eine Kreation aus schwarzer Seide, die Major Ferreiras Frau getragen hatte, als sie sich in Trauer um ihre Mutter befand. Sarah hatte das Kleid einigermaßen dankbar entgegengenommen, fühlte sich jedoch von seiner Hässlichkeit abgestoßen und ließ sich nur besänftigen, als man ihr versicherte, es sei das einzige Kleidungsstück im ganzen Haus. Lawford, der das Kleid nicht beachtete und lediglich bemerkte, dass sie sehr attraktiv war, zog seinen Hut und verbeugte sich vor ihr.
    Sarah ignorierte den Colonel und wandte sich stattdessen an Sharpe. »Sie haben alles mitgenommen.«
    »Wer?«, fragte Sharpe. »Was?«
    »Meine Truhe! Meine Kleidung! Meine Bücher!« Auch ihr Geld war verschwunden, aber davon sagte sie nichts, sondern fragte stattdessen einen Stallburschen in fließendem Portugiesisch, ob ihre Truhe wirklich auf dem Gepäckwagen verblieben war. Das war der Fall. »Alles!«, sagte sie zu Sharpe.
    »Erlauben Sie mir, dass ich Ihnen Miss Fry vorstelle, Sir«, sagte Sharpe. »Das ist Colonel Lawford, Miss, unser befehlshabender Offizier.«
    »Sie sind Engländerin«, sagte Lawford erfreut.
    »Sie haben alles mitgenommen!« Sarah holte den Stallburschen ein und schrie auf ihn ein, obwohl er kaum der Schuldige war.
    »Miss Fry war hier Gouvernante, Sir«, erklärte Sharpe über den Lärm hinweg. »Und aus irgendwelchen Gründen wurde sie zurückgelassen, als die Familie aufbrach.«
    »Gouvernante, ja?« Lawfords Begeisterung für Sarah ließ merklich nach, als ihm ihr Status bewusst wurde. »Sie bereiten sich am besten darauf vor, die Stadt zu verlassen, Miss Fry«, sagte er. »Die Franzosen werden in ein oder zwei Tagen hier sein.«
    »Ich habe nichts!«, protestierte Sarah.
    Harper, der den Colonel und sein Gefolge zum Haus begleitet hatte, führte jetzt Lawfords vier Pferde in den Hof. »Wünschen Sie, dass ich Lightning trocken reibe, Sir?«, fragte er den Colonel.
    »Meine Burschen können das tun. Sie gehen am besten zurück zu Captain Slingsby.«
    »Jawohl, Sir, sofort, Sir, selbstverständlich, Sir«, sagte Harper, ohne sich zu rühren.
    »Alles«, jammerte Sarah. Die Köchin kam in den Hof und herrschte das englische Mädchen an, sie solle den Mund halten, und Sarah schwang wütend zu ihr herum.
    »Wenn Sie gestatten, Sir«, sagte Sharpe, indem er seine Stimme über den Lärm erhob, »Major Forrest hat mich angewiesen, ihm etwas Terpentin zu beschaffen. Er will das Salzfleisch unbrauchbar machen, Sir, und Sergeant Harper wäre mir dabei eine große Hilfe.«
    »Eine Hilfe?« Lawford, den Sarahs Kummer und die Proteste der Köchin ablenkten, schenkte Sharpe keine rechte

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