Sharpes Gefecht
stürzten sich erneut blutrünstige Reiter auf sie, die weiter von ihren Trompetern angetrieben wurden.
Die meisten spanischen Verteidiger von Nave de Haver flohen in den Nebel westlich des Dorfes, wo sie von Kürassieren mit langen Rosshaarschweifen an den hohen Helmen verfolgt wurden. Die schweren Säbel fuhren wie Schlachterbeile herab. Ein solcher Hieb konnte ein Pferd verkrüppeln oder den Schädel eines Mannes spalten. Im Norden und Süden ritten Kürassiere und Chasseurs à Cheval , berittene Jäger, durch einen regelrechten Hindernisparcours, um den Spaniern den Weg abzuschneiden. Tatsächlich schrien sie sogar wie auf der Jagd. Die Jäger trugen leichte, krumme Säbel, die furchtbare Wunden an Kopf und Schulter ihrer Opfer verursachten. Unberittene Spanier, die auf diese Art zu Boden geworfen wurden, wurden anschließend von Ulanen aufgespießt wie bei einem Ringstechen zum Erntedankfest. Gleichzeitig machten abgesessene Dragoner in den Häusern und Ställen von Nave de Haver Jagd auf alles, was sich dort versteckt haben könnte. Einen nach dem anderen fanden sie die Überlebenden und erschossen sie mit ihren Karabinern und Pistolen.
Eine Gruppe von Spaniern suchte Zuflucht in der Kirche, doch die behelmten Dragoner bahnten sich einen Weg durch die Tür der Sakristei und stürzten sich mit ihren Säbeln auf die Verteidiger. Es war Sonntagmorgen, und der Priester hatte für die spanischen Truppen die Messe lesen wollen, doch jetzt starb er inmitten seiner Gemeinde, während die Franzosen die in Blut schwimmende Kirche plünderten.
Ein französischer Arbeitstrupp entfernte die Toten von der Straße, um den Weg für die Artillerie freizumachen. Es dauerte eine halbe Stunde, bis die Geschütze zwischen den blutbespritzten Häusern hindurchrumpeln konnten. Die ersten Geschütze waren die leichten und mobilen Kanonen der berittenen Artillerie: Sechspfünder, die von Pferden gezogen wurden, auf denen die Kanoniere in ihren prachtvollen gold-blauen Uniformen saßen. Dahinter folgten die schwereren Geschütze, doch es war die berittene Artillerie, die den Angriff auf das nächste Dorf einleiten sollte, wo die 7. Division der Briten Stellung bezogen hatte. Infanteriekolonnen folgten der Artillerie. Ein Bataillon nach dem anderen marschierte mit seinen goldenen Adlern auf Nave de Haver zu.
Als sich der Nebel auflöste, enthüllte er ein qualmendes, nach Blut stinkendes Dorf, wo sich die Dragoner wieder auf ihre Pferde schwangen, um die Verfolgung fortzusetzen. Ein paar Infanterieeinheiten wollten durch das Dorf marschieren, doch Stabsoffiziere zwangen sie, im Süden um Nave de Haver herumzugehen, damit niemand in Versuchung kam zu plündern. Das hätte den Vormarsch nur unnötig aufgehalten.
Die ersten Adjutanten galoppierten wieder zu Masséna zurück, um zu berichten, dass Nave de Haver gefallen war und dass das Dorf Poco Velha, weniger als zwei Meilen flussaufwärts, bereits unter Artilleriebeschuss lag.
Eine zweite Infanteriedivision marschierte zur Unterstützung der Männer heran, die die südliche Flanke des Feindes zurückwarfen und inzwischen nordwärts und zu der Straße marschierten, die von Fuentes de Oñoro zu den Furten über den Coa führte.
Gegenüber von Fuentes de Oñoro selbst eröffnete die schwerste Kanone der Franzosen das Feuer. Das Geschütz war zum Waldrand gezogen und dort mit Baumstämmen gesichert worden, die der Besatzung Schutz vor den britischen Geschützen auf dem Plateau gewähren sollten. Die Franzosen schossen mit gewöhnlicher Munition: schwere Eisenkugeln mit einer Pulverladung, die über ein Lunte gezündet wurde. Die Geschosse sollten über dem Plateau explodieren, während kurze Haubitzen die zerschossenen Straßen von Fuentes de Oñoro eindeckten und das Dorf mit dem Gestank von Pulver und glühendem Eisen erfüllten. In der Nacht war eine gemischte Batterie von Vier- und Sechspfündern in die Gärten und Gebäude am Ostufer gebracht worden, und diese Geschütze feuerten nun Kugeln gegen die Mauern der Verteidiger.
Die Voltigeure in den Gärten schossen auf die britischen Schießscharten und jubelten, wann immer eine Kanonenkugel die Wand eines Raums voller Rotröcke zum Einsturz brachte. Ein Geschoss setzte ein zerstörtes Reetdach in Brand, und der dichte Rauch stieg bis zur Kirche empor, wo Riflemen hinter den Grabsteinen kauerten. Französische Kugeln und Granaten gruben sich tief in die geweihte Erde und warfen die Grabsteine um, sodass es schon nach kurzer Zeit so
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