Sharpes Gefecht
Feuer.
Britische und portugiesische Plänkler traten ihnen entgegen, und das Krachen von Musketen und Gewehren hallte über die sumpfigen Felder bis zu Wellington auf dem Plateau hinauf, der besorgt nach Süden starrte. Fuentes de Oñoro unter ihm war nur noch ein qualmender Trümmerhaufen, der nach wie vor unter schwerem Beschuss lag, doch sein Blick war stur nach Süden gerichtet, wo er die 7. Division auf eine Position geschickt hatte, wo sie nicht mehr von den britischen Geschützen auf dem Plateau unterstützt werden konnte.
Wellington hatte einen Fehler begangen, und das wusste er. Seine Armee war in zwei Teile gespalten, und der Feind drohte den kleineren der beiden Teile zu überrennen. Kurierreiter berichteten ihm von den vernichteten Spaniern und dann von der immer größer werdenden Zahl französischer Infanterie, die den Fluss bei Nave de Haver überquerte, um die neun Bataillone der 7. Division zu zerschlagen. Mindestens zwei französische Divisionen griffen im Süden an, und jede einzelne dieser Divisionen war stärker als die gerade erst neu formierte 7. Division, die nicht nur von Infanterie attackiert zu werden schien, sondern von jedem französischen Kavalleristen in Spanien.
Französische Infanterieoffiziere trieben die Kolonnen vorwärts, und die Trommler schlugen den pas de charge . Der französische Angriff war förmlich über Nave de Haver hinweggerollt, hatte die alliierte Kavallerie in die Flucht geschlagen, und jetzt nutzte sie den Schwung, um Wellingtons rechten Flügel zu vernichten. War das vollbracht, würden die Franzosen Wellingtons Hauptstreitmacht in den Rücken fallen, und der Rest der französischen Armee könnte sich ungehindert durch die Ruinen von Fuentes de Oñoro kämpfen.
Die Voltigeure trieben die alliierten Plänkler zurück. Sie rannten zur Hauptverteidigungslinie, die schon unter schwerem Beschuss der französischen Artillerie lag. Verwundete krochen in die schmalen Straßen von Poco Velha und suchten verzweifelt nach Schutz vor dem tödlichen Granatenhagel, und an den Flanken des Dorfes wartete französische Kavallerie. Sie hatten die Säbel gezogen und die Lanzen angelegt, und nicht mehr lange, und sie würden die Flüchtlinge aus dem Dorf niederreiten können, sobald die Infanteriekolonnen mit ihrem Angriff begannen.
»Vive l’Empereur!«, schrien die Angreifer. Der Nebel hatte sich inzwischen vollständig verzogen, und Tausende französische Bajonette funkelten im Sonnenlicht. Die Sonne schien den Verteidigern in die Augen und blendete sie, sodass sie die französischen Kolonnen nur als eine einzige große schwarze Masse wahrnehmen konnten, die sich mit donnernden Schritten auf sie zu wälzte. Die Voltigeure begannen nun, auf die Hauptlinie der Briten und Portugiesen zu schießen. Die Sergeants brüllten ihre Männer an, die Reihen zu schließen, und schauten nervös zu der feindlichen Kavallerie, die an den Flanken wartete. Als ein Mann nach dem anderen fiel, rückten die britischen und portugiesischen Bataillone immer mehr im Zentrum zusammen.
»Feuer!«, befahl der britische Colonel, und seine Männer jagten eine Salve nach der anderen hinaus, als die Kompanien der Reihe nach feuerten. Das portugiesische Bataillon schloss sich den Salven an, und kurz darauf war die gesamte Ostseite des Dorfes in Mündungsfeuer gehüllt. In den vordersten Reihen der französischen Kolonnen gingen die ersten Männer zu Boden, und die Kolonnen teilten sich auf, damit sie um die Toten und Verwundeten herummarschieren konnten, doch stur stapften die brüllenden Franzosen weiter. Die portugiesischen und britischen Salven wurden immer unregelmäßiger, denn die Offiziere ließen die Männer nun einfach so schnell feuern, wie sie konnten.
Das Dorf verschwand hinter einer Wolke aus Pulverdampf. Eine französische Geschützmannschaft baute ihre Waffe an der Nordflanke des Dorfes auf und schoss eine Kugel mitten in die Caçadores. Die Trommler verstummten kurz, und die Kolonnen stießen ihren Kriegsschrei aus: »Vive l’Empereur!« Dann begann das Trommeln erneut, und es wurde immer schneller, als sich die Kolonnen ihren Weg über und durch die zerbrechlichen Mauern am Dorfrand bahnten. Eine weitere Kanonenkugel schlug im Norden ein und riss die Ziegel von einem Dach.
»Rückzug! Rückzug!« Die beiden Bataillone konnten nicht länger hoffen, das Dorf zu halten, und kurz bevor sie vom Feind überrannt wurden, liefen die Rotröcke und die Portugiesen durch das Dorf zurück. Poco
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