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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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reichen, aber er braucht eine Eskorte, Sharpe. Da unten wimmelt es nur so von französischer Kavallerie.«
    »Können wir helfen?« Captain Donaju hatte Tarrants Erklärung mit angehört.
    »Sie werde ich vielleicht später noch brauchen, Captain«, antwortete Tarrant. »Ich habe so das Gefühl, dass heute überall was los sein wird. Ich habe die Froschfresser noch nie so aufgekratzt gesehen. Sie, Sharpe?«
    »Sie wedeln definitiv heftig mit dem Schwanz, Major«, stimmte Sharpe ihm zu. Er schaute zu dem Kutscher hinauf. »Bist du bereit?«
    Der Kutscher nickte. Sein Wagen war ein vierrädriger englischer Bauernkarren mit hohen Seitenwänden, der von drei hintereinander angespannten Cleveland Bays gezogen wurde. »Ich hatte mal vier«, bemerkte der Kutscher, als Sharpe neben ihn kletterte, »aber eine Froschgranate hat Bess erwischt, und so habe ich jetzt nur noch drei.« Der Kutscher hatte rote und blaue Wolle in die Mähnen der Pferde geflochten und die Seiten des Wagens mit alten Hufeisen verziert. »Wissen Sie, wo wir hin müssen, Sir?«, fragte er Sharpe, während Harper den Riflemen befahl, zu der Munition auf die Ladefläche zu klettern.
    »Denen da hinterher.« Sharpe deutete nach rechts, wo ein sanfter Hang auf die Ebene im Süden hinabführte und die Leichte Division marschierte. Es war Sharpes alte Division. Sie bestand aus Riflemen und leichter Infanterie, und sie betrachtete sich als Eliteeinheit der Armee. Jetzt marschierte sie, um die 7. Division vor der Vernichtung zu bewahren.
    Eine Meile entfernt, jenseits des Dos Casas und an einer zerstörten Scheune, die ihm als Hauptquartier diente, sah Maréchal Masséna, wie frische britische Truppen den Schutz des Plateaus verließen, um nach Süden zu den belagerten Rotröcken und Portugiesen der 7. Division vorzustoßen.
    »Dieser Narr«, murmelte er vor sich hin und wiederholte dann noch einmal lauter und voller Schadenfreude: »Dieser Narr!«
    »Euer Majestät?«, fragte ein Adjutant.
    »Die erste Regel des Krieges, Jean«, erklärte der Maréchal, »lautet, mach einen Fehler nie noch größer, als er ohnehin schon ist. Und was macht unser hurenloser Engländer? Er schickt noch mehr Truppen, um sie von unserer Kavallerie niedermetzeln zu lassen!« Der Maréchal hob sein Fernrohr. Er sah Geschütze und Kavallerie, die mit den neuen Truppen nach Süden marschierten. »Oder vielleicht zieht er sich ja zurück«, überlegte er laut. »Vielleicht will er ja sicherstellen, dass er noch nach Portugal entkommen kann. Wo liegt Loups Brigade?«
    »Ein Stück nördlich von hier, Euer Majestät«, antwortete der Adjutant.
    »Und ohne Zweifel liegt er bei seiner Hure«, bemerkte Masséna säuerlich. Doña Juanita de Elias extravagante Anwesenheit bei Loups Brigade hatte die Aufmerksamkeit und Eifersucht jedes Franzosen in der Armee erregt.
    »In der Tat, Euer Majestät.«
    Masséna schob sein Fernrohr zusammen. Er mochte Loup nicht. Er sah Loups Ehrgeiz und wusste, dass der Mann jeden niedertrampeln würde, der diesem Ehrgeiz im Wege stand. Loup wollte ein Maréchal wie Masséna werden. Er hatte sogar ein Auge verloren wie Masséna, und jetzt wollte er auch all diese schönen Titel, mit denen der Kaiser die Tapferen und Glücklichen belohnte. Doch Masséna würde Loup nicht dabei helfen, diesen Ehrgeiz zu erfüllen. Ein Mann blieb nur Maréchal, wenn er lernte, seine Rivalen im Zaum zu halten, nicht sie zu ermutigen. Also würde er Loup heute nur die Drecksarbeit machen lassen.
    »Sagen Sie Brigadier Loup«, wandte sich Masséna an seinen Adjutanten, »dass er sich von seiner spanischen Hure wird losreißen müssen, um die Wagen durch Fuentes de Oñoro zu eskortieren, sobald unsere Soldaten die Straße freigekämpft haben. Sagen Sie ihm, Wellington würde seine Truppen nach Süden verlegen und dass die Straße nach Almeida gegen Mittag offen sein müsste. Seine Brigade soll den Nachschub nach Almeida begleiten, während wir den Feind erledigen.«
    Masséna lächelte. Heute war ein Tag des Ruhmes für Frankreich. Heute würden sie einen ganzen Berg von feindlichen Fahnen erobern und die Ufer des Flusses mit dem Blut der Engländer tränken, doch Loup, so hatte Masséna beschlossen, würde keinen Anteil daran haben. Loup würde den Tross bewachen, während Masséna und seine Adler ganz Europa vor Angst erzittern ließen.
    Die 7. Division zog sich zu einer flachen Anhöhe oberhalb des Dos Casas zurück. Sie marschierte nach Norden, breitete sich aber nach Süden weiter

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