Sharpes Gefecht
Häusern am Ostufer festgesetzt. Stumm sammelten sich die Infanteristen und nutzten dabei die Mauern der Obsthaine, um ihre Absicht zu verbergen.
Dann, ohne Eröffnungssalve oder auch nur eine Plänklervorhut, strömten sie über die eingestürzten Mauern und zum Fluss. Die schottischen Verteidiger hatten noch Zeit für eine Salve, dann waren die Franzosen im Dorf, stürmten gegen die Barrikaden oder kletterten über Wände, die in den zwei Stunden seit Sonnenaufgang im Artilleriefeuer eingestürzt waren. Die Franzosen trieben die Schotten tief ins Dorf zurück, und schließlich saßen zwei Kompanien Highlander in einer Sackgasse in der Falle. Die Angreifer rückten wütend gegen die in die Ecke getriebenen Männer vor, und ein wahrer Sturm von Musketenfeuer füllte die schmale Gasse.
Einige der Schotten versuchten zu fliehen, indem sie eine Hauswand zum Einsturz brachten, doch auf der anderen Seite warteten bereits die Franzosen und eröffneten sofort das Feuer, als die Wand zusammenbrach. Die überlebenden Highlander verbarrikadierten sich in den Häusern am Fluss, doch die Franzosen deckten die Fenster, Gucklöcher und Türen mit Musketenfeuer ein und führten dann leichte Geschütze heran, die über den Fluss schossen, bis schließlich alle schottischen Offiziere getötet waren und die benommenen Highlander kapitulierten.
Der Angriff gegen die in der Gasse festsitzenden Highlander hatte Männer vom Hauptvorstoß den Hügel hinauf abgezogen, und so geriet der Angriff in der Dorfmitte ins Stocken. Die Warwicks, die wieder die Reserve bildeten, kamen vom Plateau herunter, um den verbliebenen Schotten zu helfen, und gemeinsam hielten sie die Franzosen zunächst auf und trieben sie dann zum Fluss zurück.
Der Kampf wurde auf mörderisch kurze Distanz ausgetragen. Musketen blitzten nur wenige Yards von ihren Zielen entfernt auf, und wenn sie abgeschossen waren, setzten die Männer sie als Knüppel gegen die Feinde ein oder stachen mit ihren Bajonetten zu. Alle waren heiser vom Schreien und all dem Staub und Rauch in der Luft, und die schmalen, gewundenen Straßen füllten sich rasch mit Blut und Leichen.
Die Schotten und Warwicks kämpften sich immer weiter den Hügel hinab, doch jedes Mal wenn sie versuchten, die Franzosen aus den letzten paar Häusern zu vertreiben, schossen die Geschütze in den Obsthainen mit Traubengeschossen auf sie und jagten sie wieder den Berg hinauf. Blut rann in den Fluss.
Die Verteidiger des Dorfes waren fast taub vom Lärm der Musketen und der Artillerie, aber sie waren noch nicht so taub, dass sie das bedrohliche Trommeln nicht gehört hätten. Weitere französische Kolonnen marschierten über die Ebene. Die britischen Geschütze auf dem Plateau feuerten Kugeln in die vorrückenden Formationen und Kartätschen über ihre Köpfe, doch die Kolonnen waren riesig, und die Verteidiger hatten nur ein paar Kanonen. Und so marschierte diese gewaltige Masse an Männern und Musketen in die östlichen Gärten, und dort angekommen, stießen die riesigen Männer mit ihren zotteligen Bärenfellmützen einen furchtbaren Kriegsschrei aus und stürmten über den Fluss und ins Dorf.
Diese neuen Angreifer waren Gardegrenadiere: die größten und tapfersten Kämpfer, die der Feind ins Feld führen konnte. Sie trugen mächtige Schnurrbärte und große Schulterklappen, und die hohen Bärenfellmützen mit den Kokarden und Federbüschen darauf bezeugten ihren Elitestatus. Mit einem Triumphschrei auf den Lippen stürmten sie unter schwerem Feuer und mit funkelnden Bajonetten die Straßen hinauf.
Die müden Warwicks wichen zurück, und die Schotten folgten ihnen. Immer mehr Franzosen überquerten den Fluss, und die Flut der Blauröcke, die den Grenadieren in die Gassen und durch die Häuser folgten, schien kein Ende zu nehmen.
Der Kampf im unteren Teil des Dorfes war für die Angreifer besonders hart, denn allein die Wucht ihres Angriffs trug sie zwar tief ins Dorf, doch die vielen Toten und Verwundeten auf den Straßen hielten sie immer wieder auf. Grenadiere stürzten auf den Pflastersteinen, die vom Blut gefährlich glatt geworden waren, doch die Verteidiger waren einfach zu wenige, als dass sie sie noch hätten aufhalten können. Einige Rotröcke versuchten, die Straßen mit Salvenfeuer freizuräumen, doch die Grenadiere strömten durch die Nebenstraßen, Gassen und Gärten, um den britischen Kompanien in die Flanke zu fallen, die sich nur noch bergauf zurückziehen konnten. Verwundete flehten ihre
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