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Sharpes Gefecht

Sharpes Gefecht

Titel: Sharpes Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Verstand dazu.
    Insgesamt schienen gut dreißig oder vierzig Mann tot zu sein und mindestens genauso viele schwer verletzt. Die Verluste waren zwar nicht allzu groß für die tausend Mann starke Brigade, die Loup nach San Isidro geführt hatte, aber die Explosion hatte der Wolfsbrigade ihr Selbstvertrauen genommen.
    Und Sharpe sah, dass es sogar noch besser stand, denn durch all den Rauch und den Staub war ein silberner Streifen am östlichen Horizont zu sehen. Es dämmerte, und mit dem Licht der Morgensonne würde auch eine alliierte Kavalleriepatrouille kommen, die wissen wollte, was da in San Isidro so rauchte.
    »Wir haben gewonnen, Jungs«, verkündete Sharpe, nachdem er zurück in die Baracke gesprungen war. Allerdings stimmte das nicht ganz. Sie hatten nicht wirklich gewonnen, sondern nur überlebt, doch dieses Überleben fühlte sich tatsächlich wie ein Sieg an, zumal Loups Männer eine halbe Stunde später abzogen. Zweimal hatten sie die Baracken noch angegriffen, doch halbherzig. Es war einfach nur eine letzte trotzige Geste gewesen. Die Explosion und der Sonnenaufgang hatten der Wolfsbrigade ihres Kampfgeistes beraubt. Und so zogen die Franzosen ab und nahmen ihre Verwundeten mit.
    Sharpe half, die Barrikade vor der Barackentür wegzuräumen. Dann trat er vorsichtig in den kühlen, verräucherten Morgen hinaus. Es stank nach Blut und Feuer. Sharpe hatte sein geladenes Gewehr dabei für den Fall, dass Loup ein paar Scharfschützen zurückgelassen hatte, doch nicht ein Schuss traf ihn in dem perlenweißen Licht.
    Hinter Sharpe wagten sich nun auch die Gardisten in die Morgendämmerung hinaus. Sie sahen aus wie Männer, die man gerade aus einem Albtraum befreit hatte. Schließlich kam auch Donaju, und er bestand darauf, Sharpe die Hand zu schütteln, fast als hätte der Rifleman tatsächlich einen großen Sieg errungen. Das hatte er aber nicht. Tatsächlich hatte Sharpe kurz vor der totalen Niederlage gestanden.
    Aber stattdessen lebte er, und der Feind war weg.
    Und das wiederum hieß, dass der Ärger jetzt erst richtig begann.

KAPITEL FÜNF
    Den ganzen Morgen über kamen immer wieder Caçadores ins Fort. Ein paar waren entkommen, indem sie sich in den Ruinen an der Nordmauer versteckt hatten, doch die meisten Überlebenden hatten Zuflucht in dem Dornengestrüpp am Fuß des Hanges jenseits der Mauer gefunden. Entsetzt hatten diese Glücklichen aus ihren Verstecken zusehen müssen, wie ihre Kameraden von den grauen Dragonern gejagt und zur Strecke gebracht worden waren.
    Oliveira hatte mehr als vierhundert Männer ins Fort gebracht. Jetzt waren über hundertfünfzig davon tot, siebzig waren verwundet, und mindestens genauso viele wurden vermisst. Gut ein Viertel des portugiesischen Regiments trat dann am Mittag an. Sie hatten eine furchtbare Niederlage erlitten, nachdem sie von einem vierfach überlegenen Feind in einem begrenzten Raum niedergemetzelt worden waren, doch sie waren nicht vernichtet, und ihre Regimentsfahnen flatterten nach wie vor im Wind. Diese Flaggen waren die ganze Nacht versteckt geblieben, obwohl Loup Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatte, um sie zu finden. Colonel Oliveira war jedoch tot, und seine Leiche verriet, auf welch grausame Art er gestorben war. Die meisten anderen Offiziere lebten ebenfalls nicht mehr.
    Die Real Compañía Irlandesa hingegen hatte keinen Offizier verloren, nicht einen einzigen. Offenbar hatten sich die Franzosen nicht die Mühe gemacht, das gesamte Torhaus zu erobern. Loups Männer waren einfach durch das Tor geströmt und hatten das Fort verwüstet, doch nicht einer von ihnen hatte versucht, sich die imposanten Türme hinaufzukämpfen. Tatsächlich hatte der Feind noch nicht einmal die Pferde der Offiziere mitgenommen, die im Stall neben dem Torhaus angebunden waren. »Wir hatten die Türen verbarrikadiert«, erklärte Lord Kiely lahm sein Überleben und das der anderen.
    »Und die Froschfresser haben nicht versucht, sie aufzubrechen?«, fragte Sharpe. Er versuchte gar nicht erst, seine Skepsis zu verbergen.
    »Passen Sie auf, was Sie sagen, Captain«, warnte Kiely ihn in arrogantem Ton.
    Sharpe reagierte darauf wie ein Hund, der Blut gerochen hatte. »Jetzt hören Sie mir mal zu, Sie Bastard«, knurrte er und staunte über sich selbst, dass er das sagte. »Ich habe mich aus der Gosse hochgekämpft, und mir ist scheißegal, ob ich mich noch eine blutige Stufe raufkämpfen muss. Ich werde Sie aufschlitzen, Sie versoffenes Schwein, und Ihre Eingeweide an

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