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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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krochen in den Schutz der niedrigen, mit Gras bewachsenen Uferböschung, blickten mit nassen Gesichtern fragend zu ihm auf und wurden ohne Erklärung erneut hinabgestoßen.
    El Católico reagierte wesentlich langsamer. Sharpe, der neben Harper und dem Mädchen lag, sah, wie die Partisanen weiter auf die Furt zuritten. Erst als die französischen Ulanen sich in Bewegung setzten und beinahe gemächlich den Hang heruntertrabten, machte die grau gekleidete Gestalt kehrt und winkte mit beiden Armen, worauf die Partisanen ihre ermatteten Tiere zum Galopp anspornten.
    Die Spanier ritten zurück ins Tal. Sie verteilten sich so, dass jeder einen anderen Weg nahm. Die Ulanen jedoch, ein anderes Regiment als das der Polen, suchten sich ihre Opfer aus und verfolgten sie mit vorgestreckter Lanze, während von den Hufen ihrer Pferde funkelnde Wasserfontänen aufspritzten.
    Sharpe, der zwischen zwei Grasbüscheln hinausspähte, konnte zwanzig Ulanen ausmachen, doch als er noch einmal zum nördlichen Horizont aufblickte, sah er dort weitere Reiter auftauchen, und dann noch einen Trupp an der Stelle, wo die Hügel fast bis an den Fluss reichten. Da wurde ihm klar, dass sie es mit einem ganzen französischen Regiment zu tun hatten, das nach Süden unterwegs war. Während er noch versuchte, sich einen Reim auf die Anwesenheit der Reiter zu machen, sah er, wie Teresa das Seil losriss, zurückwich, aufstand und in südlicher Richtung auf die Berge zu rannte, hinter El Católico und seinen Männern her, die verzweifelte Anstrengungen machten, sich dorthin zu retten. Er verhinderte, dass Harper sich aufrichtete.
    »Bleib hier!«
    Am anderen Ufer des Bachs stolperte die junge Frau, verlor das Gleichgewicht, drehte sich um und sah Sharpe auf sich zukommen. Sie schien in Panik zu geraten, denn nun rannte sie stromabwärts, vorbei an einer weiten Biegung des Wasserlaufs, und wandte sich erst dann wieder nach Süden. Ihre Entdeckung war unvermeidlich! Sharpe brüllte ihr zu, sich hinzulegen, doch der Wind verwehte seinen Ruf, und er hastete weiter, kam näher und sprang sie an.
    Er prallte mit ihr zusammen, als sie sich eben umdrehte, um festzustellen, wo er war, und sein Gewicht ließ sie im Kiesboden am Rande des Bachs versinken. Sie wehrte sich gegen ihn, versuchte ihm knurrend die Augen auszukratzen, doch er drückte sie mit seinem ganzen Gewicht nieder, nahm ihre Handgelenke und zwang sie auseinander, presste sie gegen die kleinen scharfen Steine und setzte all seine Kraft ein, sie ruhig zu halten. Sie trat nach ihm, und er schlang seine Beine um die ihren, nagelte sie fest ohne Rücksicht darauf, ob er ihr wehtat oder nicht. Er dachte nur an die fast neun Fuß lange Lanze, die in der Lage gewesen wäre, sie alle beide wie zappelnde Insekten zu durchbohren.
    Der Bach rann kalt um seine Knöchel, und ihm war klar, dass Teresa bis an die Taille im Wasser lag, doch er hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern, denn in der Nähe war Hufgetrappel zu hören, und er stieß mit dem Kopf zu, gegen ihre Stirn, während neben ihnen ein Pferd in den Bach stürmte.
    Er blickte auf und sah José, den Mann, der sie zum Fluss eskortiert hatte. Er rief dem Mädchen etwas zu, doch seine Worte verloren sich im peitschenden Regen. Dann setzte der Partisan Ellbogen und Fersen ein, sein Pferd verfiel in einen wilden Galopp, und Sharpe entdeckte drei Ulanen, die ihre Münder zum lautlosen Schrei eines Kavallerieangriffs aufgerissen hatten und nun herbeigaloppierten, um den Spanier einzufangen.
    José wirbelte herum, gab seinem Pferd die Peitsche, fand ebenen Boden und duckte sich, doch die Ulanen waren bereits zu nahe. Sharpe sah, wie sich ein Franzose in den Steigbügeln erhob, mit seiner Lanze ausholte und sich ruckartig vorbeugte, sodass die ganze Wucht seines Körpers hinter der Stahlspitze lag, die sich in Josés Rücken bohrte. Er bäumte sich auf, schrie in den Wind, fiel mit dem prasselnden Regen herab und versuchte sein Rückgrat zu erreichen, um die mächtige Lanze herauszuziehen, die über ihm aufragte. Die anderen beiden Ulanen drangen auf den Sterbenden ein, verlangsamten ihre Pferde und stachen auf ihn ein, und Sharpe vernahm einen Fetzen von Gelächter, das der Wind zu ihm herübertrug.
    Teresa atmete tief ein, drehte sich gewaltsam um, und Sharpe ahnte, dass sie gleich schreien würde. Sie hatte Josés Tod nicht mitbekommen, wusste nur, dass El Católico in der Nähe war.
    Sharpe blieb keine andere Wahl. Er hielt mit beiden Beinen die ihren am

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