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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Sharpe lächelte, ließ den Spanier stehen.
    »Das werden Sie nicht.« Er streckte die Hand aus, packte Teresa am Kragen und zerrte sie aus der Gruppe heraus. »Sie stirbt, wenn auch nur einer von uns Schaden nimmt.«
    El Católico schlug nach ihm. Die junge Frau versuchte auszuweichen, aber Harper versetzte dem Spanier einen Fausthieb in den Magen, und Sharpe packte Teresa unnachgiebig an der Kehle.
    »Haben Sie verstanden? Sie stirbt. Wenn dieses Gold nicht das britische Heer erreicht, stirbt sie!«
    El Católico richtete sich mit wütendem Blick hoch auf. »Sie werden sterben, Sharpe, das verspreche ich Ihnen, und es wird kein leichter Tod sein.«
    Sharpe schenkte ihm keine Beachtung. »Sergeant!«
    »Sir?«
    »Ein Seil.«
    Der Spanier sah schweigend zu, während Harper ein Stück Seil suchte, auf Sharpes Anweisung hin eine Schlinge bildete und diese um Teresas Hals zuzog.
    Sharpe nickte. »Halten Sie sie fest, Sergeant.« Er wandte sich noch einmal an El Católico. »So können Sie sich an sie erinnern. Sobald Sie mir zu nahe kommen, ist sie tot. Wenn ich allerdings heil zurückkehre, werde ich sie zur Hochzeit mit Ihnen freilassen.«
    Er hob die Hand, und seine Männer trieben die Spanier weiter. Sharpe blickte ihnen nach und wusste, dass sie ihm schon bald im Nacken sitzen würden, nun jedoch hatte er mehr als nur Zeit gewonnen. Er hatte eine Geisel genommen. Er sah sie an, erkannte den Hass in ihrem stolzen Gesicht und war sich darüber im Klaren, dass er sie nicht würde töten können. Er hoffte, dass El Católico das nicht wusste, sonst war die Leichte Kompanie hier im strömenden Regen Mann für Mann zum Tode verurteilt.
    Sie machten sich, schweigend und durchnässt, auf den langen Weg nach Hause.

KAPITEL 14
    Sie hatten im Dorf sechs Pferde vorgefunden, und während der ersten zwei Meilen auf demselben Pfad, den sie auf dem Herweg benutzt hatten, fiel ihnen das Vorwärtskommen leicht. Die Pferde trugen die Tornister mit dem Gold, die Männer erklommen den Hang, der Regen zischte ihnen in den Ohren, und sie waren ob ihres Erfolges und ob der Tatsache, dass sie endlich den Rückweg angetreten hatten, in Hochstimmung.
    Die jedoch konnte nicht anhalten. Der direkte Weg nach Westen, also der Pfad, den sie benutzten, war nicht der vernünftigste. Es war die naheliegendste Route, diejenige, auf der El Católico als Erstes nach ihnen suchen würde, und sie führte geradewegs auf Almeida und die französischen Heerscharen zu, die sich um die Stadt sammelten.
    Sharpe fühlte sich versucht, auf diesem leichten Pfad zu bleiben, um den Marsch zu erleichtern, doch sobald das Dorf außer Sicht war, ließ er die Männer nach Norden abbiegen, hinauf ins Hügelland, und gab die Pferde auf. Lieutenant Knowles und drei seiner Soldaten führten sie weiter gen Westen. Sharpe hoffte, dass die ununterbrochenen Hufspuren ihre Verfolger aufhalten würden, während sich die Kompanie, erstaunt über das Gewicht der Münzen, ins nördliche Ödland hinaufkämpfte, über felsige Hänge, die kein Pferd hätte ersteigen können, immer weiter hinauf. Der Regen fiel stetig herab, durchnässte ihre Uniformen und verursachte ihren erschöpften, schmerzenden, schlafbedürftigen Körpern zusätzliches Unbehagen.
    Teresa wirkte unerschrocken, als sei ihr klar, dass Sharpe sie nicht töten würde, und sie lehnte mit einem verächtlichen Kopfschütteln das Angebot ab, einen Uniformmantel überzuziehen. Sie fror und war durch und durch nass und obendrein erniedrigt durch das Seil um ihren Hals, aber Sharpe nahm es ihr nicht ab, weil es ihr sonst leichtgefallen wäre, ihnen ungehindert davonzulaufen, zwischen die glitschigen Felsen, wo die schwer beladenen Männer der Leichten Kompanie sie nicht mehr einfangen konnten. Harper hatte sich das andere Seilende locker ums Handgelenk geschlungen.
    »Wo wollen Sie hin, Sir?« Er musste brüllen, so laut prasselte der Regen herab.
    »Zur Furt bei San Anton. Erinnerst du dich? Der Major hat uns davon berichtet.« Sharpe fragte sich, wo Kearsey war und wie seine Reaktion ausgesehen hätte.
    Knowles brauchte anderthalb Stunden, um zu ihnen aufzuschließen. Seine Männer waren von der Anstrengung erschöpft, aber froh, wieder im Schutz der vollständigen Kompanie zu sein. Knowles schüttelte den Kopf. »Hab nichts gesehen, Sir. Gar nichts.« Sharpe war nicht beruhigt. Diese Hügel könnten voller geheimer Beobachter stecken, und es konnte durchaus sein, dass seine List, eine falsche Spur zu legen, El Católico

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