Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
Frühstück.
    Er beobachtete seine Männer bei der Arbeit und war stolz auf sie. Sie waren diszipliniert, schützten sich gegenseitig, und ihr Säbeldrill war makellos und räumte gründlich auf.
    Lossow wusste schon, warum der Lord Wellington deutsche Kavallerie bevorzugte. Sie war nicht so fesch wie die englische, nicht so geeignet zum Paradieren, aber wenn es darum ging, Franzosen zu töten, waren sie so gut wie die britische Infanterie. Lossow, ein glücklicher Mann, überlegte dort unten am Boden des Tals – während er gleichzeitig die feindliche Infanterie beobachtete und die fliehenden Ulanen im Auge behielt –, dass dieses Heer, Wellingtons Heer, ein perfekteres Kriegsinstrument sein mochte als jedes andere in der Geschichte. Mit Männern wie diesen Berittenen und mit einer solchen Infanterie? Wunderbar!
    »Sammeln!«
    Die Trompete erklang, und die Männer zogen sich in perfekter Ordnung zurück. Lossow schwenkte seinen Säbel. Mit den Ulanen war es aus, sie waren endgültig geschlagen, aber etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. Arme Teufel. Sie konnten ja nicht wissen, dass Lossows Männer seit drei Tagen dieses Tal ausgekundschaftet und auf das Erscheinen von Sharpe gewartet hatten. Lossow war froh, dass er es war und nicht Schwalbach, dieses Schwein, weiter im Süden, der die britische Infanterie ausfindig gemacht hatte.
    Er blickte talaufwärts. Die gerettete Infanterie kam gut voran, denn jeder Mann hielt sich am Zaumzeug eines Kavalleristen fest. Lossow holte die übrigen einhundertfünfzig Säbel gemächlich zu sich und deckte mit ihnen den Rückzug. Er genoss die warme Sonne und salutierte vor der französischen Infanterie, die sich nun zu spät formierte, nachdem er ihnen ihr Spiel verdorben hatte.
    »Mit den besten Empfehlungen des Hauses Hannover!«, rief er, doch die Knoblauchfresser verstanden kein Deutsch.
    Eine Stunde später schlug Sharpe die Augen auf und entdeckte Harper, der sich über ihn beugte und ihn am Boden festhielt, und Teresa, die seine Hand hielt, und dann kam ein deutscher Soldat mit einem glühenden Stück Eisen heran, und Sharpe wusste, dass der Traum der letzten paar Minuten, in dem ein Inder ihm die Schulter mit einer Lanze durchbohrte, nichts anderes war als ein Traum. Der lächelnde Inder mit dem Turban hatte sein Spiel mit ihm getrieben, und jedes Mal, wenn Sharpe versucht hatte, sich loszureißen, war die Lanze zurückgekehrt und hatte ihn noch ein wenig höher gehievt.
    »Ruhig, Captain«, sagte Harper sanft und packte fest zu.
    Das Brenneisen fühlte sich an wie alle Teufel der Hölle. Sein Schrei wurde dadurch unterbrochen, dass er das Bewusstsein verlor, als sein Fleisch verbrannte und stank. Harper brauchte all seine Kraft, ihn niederzuhalten, doch dann war es geschafft, und Lossows Viehdoktor tat nickend seine Befriedigung kund. Man goss ihm Wasser ins Gesicht, ließ ihm Weinbrand in die Kehle laufen, und Sharpe öffnete die Augen, verzog das Gesicht, als ihn der Schmerz durchfuhr, und wollte sich aufrichten. Er sah Harper an.
    »Du hast behauptet, das würde wieder heilen.«
    »Wollte Sie nicht beunruhigen, Sir. Aber Sie sind fast verblutet.« Er lehnte Sharpe gegen einen Felsen. »Essen! Bringt das Essen her!«
    Sharpe blickte auf und entdeckte einen deutschen Offizier mit zwinkernden Augen und einem angenehmen Lächeln, der auf ihn herabsah. Irgendwann war er dem Mann schon einmal begegnet. Nur wo? Dann erinnerte er sich. In dem Dorf, wo Batten von der Militärpolizei ertappt worden war. Er streckte die unversehrte Hand aus.
    »Rittmeister ...«
    »Lossow, Sir. Zu Ihren Diensten!«
    Sharpe lächelte matt. »Unser Dank ist Ihnen gewiss, Sir.«
    Der Deutsche tat diese Förmlichkeit ab. »Im Gegenteil. Wir haben Ihnen zu danken. Ein herrlicher Kampf!«
    »Haben Sie jemand verloren?«
    »Jemand verloren? Das waren Ulanen, Captain! Eine wütende Kröte wäre gefährlicher! Nein, wenn sie Lanzenreiter in die vorderste Reihe stellen würden und dahinter Männer mit Säbeln, wären sie vielleicht gefährlich. Aber ausschließlich Ulanen? Kein Problem für uns!«
    Sharpe nickte ergeben. »Trotzdem vielen Dank.«
    Lossow nahm Harper den Becher mit Eintopf ab und stellte ihn Sharpe auf den Schoß.
    »Sie haben also das Gold.«
    »Sie wissen davon?«
    »Warum, glauben Sie, bin ich hier? Eine Patrouille im Süden, ich hier, und alles Ihnen zuliebe, Captain. Lord Wellington ist schwer hinter diesem Gold her!«
    Kearsey zog die Nase hoch und sagte nichts. Sharpe nippte

Weitere Kostenlose Bücher