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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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sitzend, soeben Einzug in die komplizierten Verteidigungsanlagen von Almeida. Lossow ritt neben ihm her.
    »Tut mir leid, Sharpe. Wir hatten keine andere Wahl.«
    »Ich weiß. Ich weiß.«
    Es stimmte schon, so schwer es ihm auch fiel, das zuzugeben. Jeder ihrer Vorstöße war von den verdammten Franzosen abgefangen worden, die inzwischen überall zu sein schienen. Zweimal waren sie verfolgt worden, hatten dabei einen deutschen Reiter verloren, und am Ende hatten sie, erschöpft und gejagt, in der Stadt Schutz gesucht. Sharpe hatte die Absicht geäußert, draußen auszuharren und nur des Nachts zu marschieren, aber die Franzosen wussten Bescheid, und ihm war klar, dass es keinen Sinn hatte, sich am Ostufer des Coa im Kreis herumhetzen zu lassen.
    Mit Harz getränkte Strohfackeln brannten flackernd und rauchend in dem tunnelförmigen Zugang und warfen gespenstische Schatten auf die portugiesischen Infanteristen, die das gewaltige Tor geöffnet hatten und nun zusahen, wie die müden Männer auf Pferden oder zu Fuß die Stadt betraten. Die Innenseite von Sharpes Beinen war wund. Er war kein geübter Reiter, aber Lossow hatte darauf bestanden. Das Gold war auf die Rücken der Pferde umgeladen worden. Die Deutschen passten darauf auf, und Sharpe betrachtete ihre wachen Gesichter. Dann wandte er sich an Lossow.
    »Warum reiten wir nicht gleich weiter? Am anderen Ende wieder hinaus?«
    Lossow lachte. »Die brauchen Futter. Die Pferde, meine ich. Eine gute Maismahlzeit, und sie werden den französischen Linien zusetzen wie der Tripper einem Regiment. Wir ziehen morgen früh weiter, ja?«
    »Bei Tagesanbruch?«
    »Ja, mein Freund. Bei Tagesanbruch.«
    Es bestand also Hoffnung. Die Franzosen hatten Almeida immer noch nicht umzingelt. Sie hatten die letzten paar Meilen zurückgelegt, ohne belästigt zu werden, daher nahm Sharpe an, dass sich die Kavalleriepatrouillen auf den Norden konzentrierten. Am südlichen Himmel, jenseits der gedrungenen Burg, sah er Feuer glühen und schloss daraus, dass die Franzosen das ebenere Gelände gewählt hatten, um darauf ihre Artillerie aufzubauen. Im Westen, wo der Fluss so verlockend nahe war, hatte er keine Feuer gesehen, außer in der Ferne, und das waren britische Lagerfeuer. So nahe lag der Erfolg.
    Kearsey führte, wiederum auf einem geliehenen Pferd, die Marschkolonne auf die Plaza. Schloss und Kathedrale standen in der Nähe des nördlichen Tors, durch das sie gekommen waren, und der große zentrale Platz schien in der Stadt der einzige Ort zu sein, an dem etwas los war. Sharpe hielt Ausschau nach Knowles.
    »Lieutenant?«
    »Sir?«
    »Gehen Sie in die Stadt hinunter. Dort finden Sie Quartiere. Brechen Sie einfach ein Haus auf.« Es gab Dutzende leer stehender Häuser. »Anschließend kommen Sie wieder hierher zu mir. Sergeant?«
    Harper trat neben das Pferd, und Sharpe zeigte auf Teresa. »Sie wird eine Unterkunft brauchen. Ich schließe mich wieder der Kompanie an, sobald ich hier fertig bin.«
    Harper grinste. »Jawohl, Sir.«
    In Cox’ Hauptquartier brannte kein Licht, und Kearsey, Sharpe und Lossow mussten auf einem hallenden Flur warten, während ein verschlafener Adjutant hinaufging. Der deutsche Offizier grinste.
    »Im Bett! Der Glückliche!«
    »Major!« Cox stand mit zerzaustem Haar am oberen Rand der Treppe. Er trug einen langen roten Schlafrock, der um die Taille herum zugebunden war. »Sie sind zurück! Einen Moment! Gehen Sie doch in den Salon. Kerzen!«
    Sharpe zog einen schweren Samtvorhang auf und konnte auf der anderen Seite der Plaza die dunklen Umrisse der gedrungenen Kathedrale sehen. Hinter ihm ging es geschäftig zu. Portugiesische Bedienstete brachten Kerzen, Wein und diverse Speisen. Er ließ den Vorhang los und nahm erschöpft in einem tiefen, bequemen Sessel Platz. Morgen, dachte er, geht es wieder auf die Straße. Eine letzte Anstrengung, ein letzter Überraschungsangriff, und es war geschafft. Er schenkte sich Wein ein, bot Lossow davon an und ignorierte den missbilligenden Blick, mit dem Kearsey ihn bedachte.
    Die Tür ging auf.
    »Sie haben sich schon selbst bedient. Gut!« Cox hatte Hemd und Hose übergezogen und sein Haar gebürstet. Er lächelte Sharpe liebenswürdig zu. »Captain. Rittmeister Lossow. Was kann ich für Sie tun?«
    Sharpe setzte sich überrascht auf. Wusste Cox etwa nicht Bescheid? Er und Lossow sahen einander an, dann wandten sie sich Kearsey zu, in der Erwartung, dass der das Wort ergreifen würde, doch der Major saß mit

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