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Sharpes Gold (German Edition)

Sharpes Gold (German Edition)

Titel: Sharpes Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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an dem Eintopf. Er schmeckte nach der Trockennahrung der vergangenen Woche einfach fabelhaft.
    »Von mir aus kann er es haben.«
    »Jaaa, aber es gibt Probleme.«
    Sharpe stellte den Becher ab und setzte seine Willenskraft ein, um den Schmerz in seiner Schulter abklingen zu lassen. »Probleme?«
    »Französische Patrouillen.« Lossows Hand beschrieb einen Bogen nach Westen. »Wie Flöhe auf einem Hundearsch.«
    Sharpe lachte, und die Schmerzen kamen wieder, doch er zwang seine linke Hand herum, sodass sie den heißen Becher hielt, und es gelang ihm. Er löffelte sich das zähe Rindfleisch in den Mund.
    »Wir müssen uns zum Heer durchschlagen.«
    »Ich weiß.«
    »Wir müssen.«
    Er blickte nach rechts und sah einen von Lossows Männern, der seinen Degen schärfte und mithilfe von Öl und einem Stein die Kerbe glättete. Erst heute Morgen hatte er damit auf den Voltigeur eingeschlagen, und der Mann – Sharpe erinnerte sich an seine gelben Zähne – hatte seine Muskete hochgerissen und dadurch sein Leben gerettet. »Wir müssen.«
    »Wir werden es versuchen.«
    Sharpe setzte Lossows Schnapsflasche an. Den Deutschen mangelte es nie an erbeutetem Weinbrand, und dieser hier floss ihm wie Sahne durch die Kehle. Er hustete.
    »Was ist mit den Partisanen? Haben Sie Partisanen gesichtet?« Lossow drehte sich um und unterhielt sich kurz mit einem seiner Offiziere, ehe er sich wieder an Sharpe wandte. »Zwei Meilen entfernt, Captain. Sie bleiben auf Tuchfühlung mit uns. Die sind wohl auch hinter dem Gold her?«
    Sharpe nickte. »Und hinter mir.« Er sah Teresa an und richtete dann erneut den Blick auf den Deutschen.
    »Keine Sorge, Captain.« Lossow stand auf und rückte seinen Degengurt zurecht. »Sie sind in guten Händen.«
    Teresa lächelte Sharpe zu, stand auf und trat zu ihm. Ihr Kleid war neuerlich um eine Handbreit kürzer geworden, und Sharpe merkte, dass man ihn verbunden hatte, nachdem das Brenneisen dafür gesorgt hatte, dass er in seiner Agonie ein zweites Mal ohnmächtig wurde. Teresa hatte immer noch das Gewehr über der Schulter und trug Tongues Munitionsbeutel und sein Bajonett am Gürtel. Lossow machte ihr Platz, damit sie sich zu Sharpe setzen konnte.
    »Noch mehr Verwundete, Captain, und sie wird nackt sein!« Der deutsche Rittmeister lachte. »Wir sollten uns alle selbst verstümmeln!«
    Teresa blickte Sharpe ins Gesicht und sagte zärtlich: »Der Captain hat mich bereits zu Gesicht bekommen. Nicht wahr?«
    Woher wusste sie das?, dachte Sharpe. Er überlegte, ob wohl sein Fernrohr bei dem Kampf heil geblieben war, und erinnerte sich an eine französische Kugel, die seinen Tornister getroffen und ihn nach vorn geworfen hatte. Doch er konnte sich nicht dazu aufraffen, sofort nachzusehen, sondern lehnte sich zurück, trank Weinbrand und schlief in der Sonne.
    Teresa saß neben ihm und sah zu, wie die Leichte Kompanie sich ausruhte, während ein Stück entfernt hinter den festgebundenen Pferden Lossows Späher die französischen Patrouillen beobachteten, die die Täler im Westen durchkämmten. Die Leichte Kompanie würde bald weiterziehen, in westliche Richtung, doch im Augenblick konnte sie schlafen und den einen Fluss vergessen, den sie noch überqueren musste.

KAPITEL 18
    In der Stadt bellten Hunde, Pferde stampften auf hölzernen Stallplanken unruhig mit den Hufen, und über die Steinstufen, die zum Vordereingang führten, schlurften die Füße der Wachtposten. In der Halle des Hauses tickte schwerfällig eine Uhr, aber in dem Raum zu ebener Erde, der von Kerzen erleuchtet wurde, war das Rascheln von Papier der einzige Laut, bis der hochgewachsene, hakennasige Mann sich zurücklehnte und mit langen Fingern auf der Tischkante trommelte.
    »Die Belagerung hat noch nicht begonnen?«
    »Nein, Mylord.«
    Der General beugte sich vor, zog über den Tisch eine quadratische Karte zu sich heran und legte den schlanken Finger auf eine weiße Stelle in ihrer Mitte.
    »Hier?«
    Major Michael Hogan trat ins Licht der Kerze. Die Karte zeigte das Land um Celorico, wo sie sich befanden, und das Grenzgebiet bis Ciudad Rodrigo. Quer über die Karte verliefen die Flüsse Coa und Agueda und teilten sie in drei Teile.
    Der lange Finger zeigte auf eine Stelle zwischen den Flüssen, nördlich von Almeida.
    »Soweit wir es beurteilen können, Mylord.«
    »Und was, bitte, ist dort?«
    Der Finger des Generals entspannte sich und rutschte ziellos ein wenig tiefer, sodass er auf die Schrift am unteren Kartenrand zeigte: Gezeichnet

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