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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Stille, denn die Geschütze hatten wieder begonnen, auf die südliche Hälfte des Schlachtfelds zu feuern, der ferne Hufschlag schien nie aufzuhören, und das Stöhnen der Verwundeten in der Nähe war laut, doch es kam ihm wie eine sonderbare Stille vor.
    Dodd trieb sein Pferd südwärts und versuchte, einen Sinn in diese Schlacht zu bringen. Duponts compoo neben ihm hatte ein Regiment durch die Dragoner verloren, doch die nächsten drei Regimenter waren intakt, und der Holländer richtete sie jetzt nach Süden aus.
    Dodd konnte Pohlmann hinter den abschwenkenden Regimentern reiten sehen und nahm an, dass der Hannoveraner jetzt seine gesamte Linie nach Süden ausrichtete. Die Briten hatten den rechten Flügel der Linie besiegt, jedoch noch nicht die Armee erledigt.
    Doch die Möglichkeit der Vernichtung existierte. Dodd spielte nervös mit dem Elefantengriff seines Säbels und dachte über das nach, was er vor weniger als einer Stunde noch für unmöglich gehalten hatte: die Niederlage.
    Gottverdammter Wellesley, dachte er, doch dies war nicht der richtige Zeitpunkt für Wut, nur für Kalkulation. Dodd konnte es sich nicht erlauben, gefangen genommen zu werden, und er hatte nicht vor, für Sindhia zu sterben, und so musste er sich eine Rückzugslinie sichern. Er würde bis zum Ende kämpfen, entschied er sich, und dann wie der Wind flüchten.
    »Captain Joubert?«
    Der leidend aussehende Joubert trabte an Dodds Seite. »Monsieur?«
    Dodd sprach nicht sofort, denn er sah Pohlmann näher kommen. Es war jetzt klar, dass der Hannoveraner eine neue Schlachtlinie bildete, die westlich von Assaye und mit dem Rücken gegen den Fluss Juah liegen würde. Die Regimenter zu Dodds Rechter, die noch angegriffen wurden, zogen sich jetzt zurück und nahmen die Geschütze mit. Die gesamte Linie wurde verlegt, und Dodd nahm an, dass die Kobras von der Ostseite der Wälle nach Westen verlegt würden, doch das war gleichgültig. Die beste Furt durch den Juah verlief vom Dorf aus, und es war diese Furt, die Dodd hinter sich wünschte.
    »Nehmen Sie zwei Kompanien, Joubert«, befahl er, »und lassen Sie sie in das Dorf marschieren, um diese Seite der Furt zu sichern.«
    Joubert runzelte die Stirn. »Die Soldaten des Radschas können gewiss ...«, begann er seinen Protest.
    »Die Soldaten des Radschas von Berar sind nutzlos!«, unterbrach ihn Dodd. »Wenn wir die Furt benutzen müssen, will ich sie von unseren Männern gesichert haben.« Er stieß mit einem Finger in die Richtung des Franzosen. »Ist Ihre Frau in dem Dorf?«
    » Oui , Monsieur.«
    »Dann haben Sie jetzt die Chance, sie zu beeindrucken, Monsieur. Reiten Sie hin, und beschützen Sie sie. Und stellen Sie verdammt noch mal sicher, dass die verdammte Furt nicht besetzt oder von Flüchtlingen verstopft ist.«
    Joubert war nicht unglücklich darüber, vom Kampf fortgeschickt zu werden, doch er war bestürzt über Dodds Defätismus. Trotzdem nahm er zwei Kompanien, marschierte in das Dorf und postierte seine Männer, um die Furt zu sichern, damit es immer noch einen Ausweg geben würde, wenn alles verloren war.
 
    Wellesley war nach Norden geritten, um den furchtbaren Kampf zu erkunden, der bei dem Dorf Assaye ausgebrochen war. Er ritt mit einem halben Dutzend Adjutanten und mit Sharpe, der sich auf dem letzten der Pferde des Generals, der rotbraunen Stute, hielt. Es war ein wilder Ritt, denn das Gebiet östlich der Infanterie wurde von Marathen-Reitern unsicher gemacht, doch der General hatte Vertrauen in die Größe und Schnelligkeit seiner englischen und irischen Pferde, mit denen er dem Feind leicht entkommen konnte.
    Wellesley kam in Sichtweite des eingeschlossenen 74. Regiments, gerade als sich die Dragoner von Süden auf die Angreifer stürzten.
    »Gut gemacht, Maxwell!«, rief Wellesley laut, obwohl er weit außer Hörweite des Anführers des Kavallerietrupps war, und dann zügelte er sein Pferd, um die Dragoner bei der Arbeit zu beobachten.
    Die Masse der Marathen-Reiter, die auf den Zusammenbruch des 74. Regiments gewartet hatte, floh jetzt nordwärts, und die britische Kavallerie, die den größten Teil des feindlichen Infanterieregiments zersprengt und zerhackt hatte, verfolgte sie. Die Kavallerie war jetzt nicht mehr so gut geordnet, denn die blau berockten Soldaten gaben ihren Pferden die Sporen, um ihren besiegten Feind über das Land zu jagen. Männer schrien wie auf der Fuchsjagd, holten ihre Jagdbeute ein, stießen mit dem Säbel zu und gaben ihren Pferden die

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