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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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leichteren Pferde von den blutigen Säbeln fort und flüchteten nordwärts, und als die Reiter erst getötet oder in die Flucht geschlagen waren, griff die britische Kavallerie die Marathen-Infanterie an.
    Als Erstes attackierten sie das Bataillon von Duponts compoo , und weil diese Männer nicht auf Kavallerie vorbereitet waren, sondern noch in Linie standen, war es mehr eine Exekution als ein Kampf. Die Kavalleristen saßen auf großen Pferden, und jeder Mann hatte Stunden mit Säbeldrill verbracht, um das Schneiden, Zustoßen und Parieren zu trainieren, und alles, was sie jetzt tun mussten, war mit ihre schweren, breiten Klingen zuzuschlagen, die für genau diese Schlachterei entwickelt worden waren. Zuschlagen und hacken, schreien und die Sporen geben und weiterreiten durch in Panik geratene Männer, die nur noch an Flucht dachten. Die Säbel fügten den Infanteristen fürchterliche Verletzungen zu, das Gewicht der Klinge verlieh der Waffe einen tiefen Schnitt, und die Krümmung des Stahls und die frisch geschärften Schneiden zogen durch Fleisch und Muskeln und Knochen und vergrößerten die Wunde.
    Einige Marathen-Kavalleristen versuchten, sich tapfer dem Angriff entgegenzustemmen, doch ihre leichten tulwars konnten mit dem Sheffield-Stahl nicht mithalten.
    Das 74. Regiment beobachtete die englischen Reiter und stieß Hochrufe aus, als sie sich durch den Feind hackten, der so schrecklich nahe gekommen war, und hinter den Engländern ritt die Kavallerie der Company, Inder auf kleineren Pferden, einige mit Lanzen bewaffnet, und diese Reiter breiteten sich bei ihrer Attacke weiter aus, um die geschlagenen Marathen-Reiter nordwärts zu treiben.
    Dodd geriet nicht in Panik. Er wusste, dass er dieses Geplänkel verloren hatte, doch die hilflose Masse von Duponts Bataillon schützte seine rechte Flanke, und diese dem Untergang geweihten Männer verschafften Dodd die paar Sekunden, die er brauchte.
    »Zurück!«, brüllte er, und er brauchte jetzt keinen Übersetzer. »Zurück!«
    Die Kobras eilten zurück zur Kakteenhecke. Sie rannten nicht, und sie brachen nicht aus den Reihen aus, sondern zogen sich schnell und geordnet zurück und ließen den feindlichen Reitern Platz, an ihnen vorbeizupreschen, und als die Reiter sie passierten, feuerten diejenigen von Dodds Männern, die noch geladene Musketen hatten.
    Pferde stürzten, warfen ihre Reiter ab und fielen, während sich die Kobras weiter zurückzogen. Das Regiment war immer noch in Linie, und Duponts in Panik geratene Infanterie schob sich in Dodds Kompanien zur Rechten.
    Die zweite Reihe von Dragonern ritt in dieses Chaos und stieß ihre Säbel in die weiß berockten Männer. Dodd schrie seinen Männern zu, ein Karree zu bilden, und sie gehorchten, doch die beiden Kompanien zur Rechten waren stark reduziert worden, und ihre Überlebenden schlossen sich nicht dem Karree an, das so hastig formiert wurde, dass es mehr einem wirren Haufen als einer geordneten Formation gleich.
    Einige der Flüchtigen von den beiden zum Untergang geweihten Kompanien versuchten, sich zu ihren Kameraden im Karree zu gesellen, doch die Reiter waren zwischen ihnen, und Dodd gab dem Karree den Feuerbefehl. Die Salve mähte seine eigenen Männer mit dem Feind nieder, doch sie vertrieb die Reiter, und so hatte Dodd Zeit, seine Männer zurück durch die Hecke und noch weiter dorthin zurückzuschicken, wo sie zuerst auf den britischen Angriff gewartet hatten.
    Die Infanterie des Radschas von Berar, die zu Dodds Linker gewesen war, war leichter entkommen und keiner war geblieben, um zu kämpfen. Stattdessen rannten sie zurück zu Assayes Mauern aus getrocknetem Schlamm.
    Die Kanoniere vor dem Dorf sahen die Kavallerie kommen und feuerten Kartätschen. Sie töteten mehr eigene Leute als feindliche Kavallerie, doch die kurze Kanonade signalisierte den Dragonern, dass das Dorf verteidigt wurde und gefährlich war.
    Der Sturm der Kavallerie schwenkte nordwärts und ließ Elend zurück. Die beiden Vierpfünder-­Kanonen, die Joubert vorwärts geholt hatte, waren jetzt verlassen, ihre Mannschaften von den Reitern getötet, und wo das 74. Regiment gewesen war, befand sich jetzt nur noch leeres Terrain von Gefallenen und Pferdekadavern, aus denen die Barrikade gebildet worden war.
    Die Überlebenden des belagerten Karrees hatten sich nach Osten zurückgezogen und ihre Verwundeten mitgenommen, und Dodd hatte das Gefühl, dass die plötzliche Stille die Kobras eingehüllt hatte. Es war keine wirkliche

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