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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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zwischen dem Fall von Seringapatam und dem Massaker von Chasalgaon hatte Sharpe kein Pulver gerochen, und ein Teil von ihm war neidisch auf seine alten Kameraden beim 33. Bataillon, die in Scharmützeln gegen die Banditen und Schurken kämpften, die im westlichen Maisur ihr Unwesen trieben.
    »Wir werden gegen die Marathen kämpfen«, sagte McCandless. »Sie wissen, wer das ist?«
    »Ich habe hört, dass es verdammte Bastarde sind, Sir.«
    McCandless runzelte missbilligend die Stirn bei Sharpes rüder Ausdrucksweise. »Sie sind eine Konföderation von unabhängigen Staaten, Sharpe, die einen großen Teil von Westindien beherrschen«, sagte er tadelnd. »Sie sind ebenfalls kriegerisch, räuberisch und nicht vertrauenswürdig, abgesehen natürlich von denen, die unsere Verbündeten sind, die romantisch, tapfer und heldenhaft sind.«
    »Einige sind auf unserer Seite, Sir?«
    »Ein paar. Der Peshwa, zum Beispiel, und er ist Titularführer, aber sie nehmen ihn wenig zur Kenntnis. Andere halten sich aus diesem Krieg fern, aber zwei der größten Prinzen haben sich zum Kampf entschlossen. Einer heißt Sindhia, und er ist der Maharadscha von Gwalior, und der andere wird Bhonsla genannt, und er ist der Radscha von Berar.«
    Sharpe versuchte, sich in den Steigbügeln aufzustellen, um den Schmerz beim Sitzen zu mildern, doch es verschlimmerte nur das Wundreiben seiner Waden.
    »Und was ist der Streitpunkt zwischen uns und den beiden, Sir?«
    »Sir haben in letzter Zeit Haidarabad und Maisur überfallen, und es wird Zeit, dass wir das ein für alle Mal beenden.«
    »Und Lieutenant Dodd hat sich ihrer Armee angeschlossen, Sir?«
    »Nach dem, was ich hörte, hat er sich Sindhias Armee angeschlossen. Aber ich habe nicht viel gehört.«
    Der Colonel hatte Sharpe bereits erklärt, dass er die Ohren offen gehalten hatte, um Neuigkeiten über Dodd zu erfahren, seit der Lieutenant seine Sepoys überredet hatte, zum Feind überzulaufen. Doch dann war die schreckliche Nachricht aus Chasalgaon gekommen, und McCandless, der nordwärts gereist war, um sich Wellesleys Armee anzuschließen, hatte Sharpes Namen in dem Bericht gesehen und war nach Süden, nach Seringapatam, zurückgeeilt.
    Zur selben Zeit hatte er einige seiner eigenen Marathen-Agenten nach Norden geschickt, um Dodds Aufenthaltsort ausfindig zu machen.
    »Wir sollten heute auf diese Typen stoßen«, sagte der Colonel. »Oder spätestens morgen.«
    Der Regen hatte nicht aufgehört, war jedoch nicht mehr so stark. Schlamm spritzte an den Flanken der Pferde hoch und auf Sharpes Stiefel und die weiße Uniformhose. Er versuchte, sich seitlich hinzusetzen, versuchte, sich nach vorn oder nach hinten zu neigen. Doch der Schmerz hörte nicht auf. Er hatte noch niemals Pferde gemocht, doch jetzt hasste er sie.
    »Ich möchte wieder auf Lieutenant Dodd stoßen, Sir«, sagte er, als sie unter tropfenden Bäumen ritten.
    »Seien Sie vorsichtig bei ihm, Sharpe«, warnte McCandless. »Er hat einen üblen Ruf.«
    »Weshalb, Sir?«
    »Als Kämpfer natürlich. Er ist kein schlechter Soldat. Ich habe ihn natürlich nicht kennen gelernt, aber ich habe Geschichten über ihn gehört. Er ist oben im Norden gewesen, hauptsächlich in Kalkutta, und hat sich dort einen guten Namen gemacht. Er war als Erster über den Pettah-Wall bei Panhapur. Das ist kein besonderer Wall, Sharpe, eigentlich nur ein Dickicht aus Kakteen, aber seine Sepoys brauchten fünf Minuten, um ihm zu folgen, und als sie ihn schließlich erreichten, hatte er schon ein Dutzend Feinde getötet. Er ist ein großer Mann, der gut mit dem Säbel umgehen kann und auch ein guter Pistolenschütze ist. Er ist, kurz gesagt, ein Killer.«
    »Wenn er so gut ist, Sir, warum ist er dann immer noch Lieutenant?«
    Der Colonel seufzte. »Ich befürchte, das liegt an der Armee der Company, Sharpe. Ein Mann kann sich den Weg hinauf auf der Leiter nicht erkaufen wie in der Armee des Königs, und es gibt keine Beförderung für guten Dienst. Es geht alles nach dem Dienstalter. Ungeduldig erwartetes Erbe, Sharpe. Man muss in der Company warten, bis man dran ist, anders geht es nicht.«
    »Und Dodd hat gewartet, Sir?«
    »Lange Zeit. Er ist jetzt vierzig, und ich bezweifle, dass er weit vor fünfzig Captain werden würde.«
    »Ist er deshalb desertiert, Sir?«
    »Er ist wegen des Mordes desertiert. Er behauptete, ein Goldschmied hätte ihn um Geld betrogen, und seine Männer schlugen den Mann so brutal zusammen, dass der Arme starb. Dodd kam natürlich vors

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