Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
Vom Netzwerk:
Viertausendzweihundert Rupien sind es doch?«
    »Solange er lebend geschnappt wird«, sagte McCandless streng, »und die Prämie könnte erhöht werden, wenn der Vorstand hört, was er in Chasalgaon getan hat.«
    »Und ich hätte ihn fast geschnappt«, sagte Sevajee und schilderte, wie er und seine paar Männer Ahmadnagar besucht und sich als brindarries ausgegeben hatten, die loyal zu Sindhia waren.
    »Brindarries?« , fragte Sharpe.
    »Wie silladars «, antwortete McCandless. »Freischaffende Reiter.« Er wandte sich an Sevajee. »Und Sie haben Dodd gesehen?«
    »Ich habe ihn gehört, Colonel, bin aber nie nahe am ihn herangekommen. Er hielt eine Ansprache vor seinem Regiment, sagte den Männern, wie er die Briten aus Indien hinausfegen wird.«
    »Er kann von Glück sagen, wenn er aus Ahmadnagar entkommt«, sagte McCandless spöttisch. »Warum ist er dort gewesen?«
    »Vielleicht, um Pohlmann eine Chance zum Angriff zu geben«, mutmaßte Sevajee. »Seine compoo war bis vor ein paar Tagen noch nahe bei Ahmadnagar.«
    »Nur eine compoo , Sir?«, fragte Sharpe. »Eine compoo wird Wellesley nicht besiegen.«
    Sevajee bedachte ihn mit einem langen, spekulativen Blick.
    »Pohlmann, Sergeant, ist der beste Infanterieführer in indischen Diensten«, sagte er. »Er hat keine Schlacht verloren, und seine compoo ist vermutlich die beste Infanterie in Indien. Sie ist zahlenmäßig bereits größer als Wellesleys Armee, aber wenn Sindhia seine anderen compoo s freigibt, wird das Verhältnis zu Wellesleys Armee drei zu eins sein. Und wenn Sindhia wartet, bis die Truppen des Radschas von Berar bei ihm sind, wird es zehn zu eins sein.«
    »Weshalb greifen wir dennoch an, Sir?«, fragte Sharpe.
    »Weil wir gewinnen werden«, sagte McCandless bestimmt. »Gottes Wille.«
    »Weil ihr Briten denkt, ihr seid unbesiegbar, Sergeant«, sagte Sevajee. »Ihr glaubt, ihr könnt nicht besiegt werden, aber ihr habt noch nicht gegen die Marathen gekämpft. Eure kleine Armee marschiert voller Zuversicht nach Norden, aber ihr seid wie Mäuse, die einen Elefanten wecken.«
    »Und was für Mäuse!«, schnaubte McCandless.
    »Und was für ein Elefant«, entgegnete Sevajee freundlich. »Wir sind die Marathen, und wenn wir uns nicht untereinander bekämpfen würden, dann würden wir ganz Indien beherrschen.«
    »Ihr habt es noch nicht mit der schottischen Infanterie zu tun bekommen«, sagte McCandless zuversichtlich, »und Wellesley hat zwei schottische Regimenter bei sich. Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass Stevenson ebenfalls eine Armee hat und nicht sehr weit entfernt ist.«
    Zwei Armeen, beide klein, machten eine Invasion gegen die Marathen-Konföderation, und Wellesley als ranghöchster Offizier hatte die Kontrolle über beide.
    »Ich nehme an, die Maus wird euch noch zu schaffen machen«, sagte McCandless.
    Sie verbrachten die Nacht in der Ortschaft. Im Norden, gerade jenseits des Horizonts, glühte der Himmel rötlich vom Widerschein der Flammen von Tausenden Lagerfeuern, das Anzeichen dafür, dass die britische Armee nur einen kurzen Marsch entfernt war.
    McCandless feilschte mit Sevajee um Essen und Unterkunft und runzelte die Stirn, als er einen Krug starken, örtlichen Arrak kaufte.
    Sevajee ignorierte die Missbilligung des Schotten und schloss sich dann seinen Männern an, die sich in der Taverne des Ortes am Spieltisch vergnügen wollten.
    McCandless schüttelte den Kopf. »Er kämpft aus Söldnermotiven, nichts anderes.«
    »Das und Rache, Sir.«
    »Ja, er will sich rächen, das gestehe ich ihm zu, doch wenn er seine Rache hat, wird er sich gegen uns wenden wie eine Schlange.« Der Colonel rieb sich über die Augen. »Er ist trotz dem von Nutzen, aber ich wünschte, ich hätte mehr Zuversicht bei dieser ganzen Sache.«
    »Bei diesem Krieg, Sir?«
    McCandless schüttelte den Kopf. »Den werden wir gewinnen. Es zählt nicht, dass sie uns zahlenmäßig überlegen sind. Sie können uns nicht niederkämpfen. Nein, Sharpe, ich mache mir Sorgen wegen Dodd.«
    »Wir werden ihn schnappen, Sir«, sagte Sharpe.
    Der Colonel schwieg eine Weile. Eine Öllampe flackerte auf dem Tisch und zog Motten an, und in dem trüben Licht wirkte das längliche Gesicht des Colonels noch bleicher und eingefallener als sonst. Schließlich schnitt McCandless eine Grimasse.
    »Ich habe nie an Übernatürliches geglaubt, Sharpe, nur an die göttliche Vorsehung. Einige meiner Landsleute behaupten, Stimmen zu hören und Anzeichen auf das Schicksal zu sehen. Sie

Weitere Kostenlose Bücher