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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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ihm verschwommen bewusst, dass dies vielleicht nicht der Fall sein sollte.
    »Wissen Sie es, Sir?«, fragte er Sevajee.
    »Ich liebe es, Sergeant«, erwiderte der Inder.
    »Sie sind nie verwundet worden?«
    »Zweimal. Aber ein Spieler hört nicht auf, die Würfel zu werfen, wenn er einmal verliert.«
    McCandless kam im Laufschritt zurück von dem Verwundeten. »Dodd will sich durch das Nordtor absetzen!«
    »Hier lang«, sagte Sevajee, trieb sein Pferd an und führte seine Männer nach rechts, wo er hoffte, dem Gewühl der in Panik verfallenen Leute auszuweichen, die sich in der Stadtmitte drängten.
    »Dieser verwundete Mann war der Killadar«, sagte McCandless, schob seinen linken Fuß in den Steigbügel und schwang sich in den Sattel. »Der arme Kerl stirbt. Hat eine Kugel im Bauch.«
    »Ihr Anführer, nicht wahr?«, sagte Sharpe und blickte zur Bastion hinauf, wo ein Highlander Sindhias Fahnen herunterriss.
    »Und er war äußerst unglücklich mit unserem Lieutenant Dodd«, sagte McCandless und spornte sein Pferd an, um Sevajee zu folgen. »Anscheinend ist er während der Verteidigung desertiert.«
    »Er hat es eilig davonzukommen, Sir«, meinte Sharpe.
    »Dann sollten wir uns beeilen, um ihn zu stoppen«, sagte McCandless und trieb sein Pferd zwischen Sevajees Männern voran, um die Spitze der Verfolger zu erreichen.
    Sevajee benutzte die Gassen unter der östlichen Mauer, und eine Zeit lang wirkten die kleinen Straßen ziemlich leer, doch dann nahm der Verkehr zu, und ihre Probleme begannen.
    Ein Hund kläffte McCandless’ Pferd an, und es scheute, dann geriet eine heilige Kuh mit blau angemalten Hörnern in ihren Weg. Sevajee bestand darauf zu warten, bis das Vieh vorüber war, doch McCandless trieb die Kuh mit einem Schwerthieb auf das knochige Hinterteil zur Seite. Dann scheute das Pferd von Neuem, als gleich um die Ecke Musketen krachten. Eine Gruppe Sepoys schoss eine verschlossene Tür auf. McCandless konnte sich nicht die Zeit nehmen, um die Plünderung zu unterbinden.
    »Wellesley wird einige von ihnen aufhängen müssen«, sagte er und hetzte weiter.
    Flüchtlinge liefen in die Gassen, hämmerten an verschlossene Türen oder erkletterten Zäune. Eine Frau, die ein großes Bündel auf dem Kopf trug, wurde von einem Sepoy niedergeschlagen, und der Kerl trennte die Stricke des Bündels mit seinem Bajonett ab. Zwei Araber, beide bewaffnet mit massiven Luntenschlossmusketen, deren Kolben mit Perlen besetzt waren, tauchten vor ihnen auf, und Sharpe nahm seine Muskete von der Schulter, doch die beiden hatten nicht vor, einen verlorenen Kampf fortzusetzen, und verdrückten sich in einen Torweg.
    Die Straße war mit grünen, blauen und braunen Uniformröcken übersät, allesamt von Verteidigern weggeworfen, die in Panik geraten waren und jetzt versuchten, als Zivilisten durchzugehen.
    Als sie sich dem nördlichen Rand der Stadt näherten, nahm die Menge zu, und hier war die Panik besonders deutlich zu spüren. Ständig krachten Musketen, und jeder Schuss, jeder Schrei ließ die Menge erschauern, die in hoffnungsloser Suche nach einem Fluchtweg umherirrte.
    McCandless schrie die Leute an und nutzte die Drohung seines Schwerts, um sich einen Weg zu bahnen. Es gab viele Männer in den Straßen, die vielleicht den Trupp des Colonels angegriffen hätten, und einige dieser Männer hatten noch Waffen, aber keiner wagte es, sich ihnen entgegenzustellen. Die überlebenden Verteidiger von Ahmadnagar wollten nur leben, und die Zivilisten waren eingeschüchtert.
    Eine Menge war in einen Hindutempel eingedrungen, wo die Frauen vor den bekränzten Götzenbildern wehklagten. Ein Kind mit einem Vogelkäfig hastete über die Straße, und McCandless riss sein Pferd zur Seite, um den Knirps nicht niederzutrampeln, und dann krachte voraus eine Musketensalve.
    Es folgte eine Pause, und Sharpe stellte sich vor, dass die Schützen neue Patronen aufrissen und die Kugeln in den Lauf rammten, und dann, genau in dem Moment, in dem er es erwartete, donnerte die zweite Salve. Dies war kein Schusslärm von Plünderern, die Türen aufschossen, sondern ein disziplinierter Infanterieeinsatz.
    »Ich wette, dass dies ein Kampf am Nordtor ist!«, rief McCandless aufgeregt.
    »Klingt nach schwerer Schießerei, Sir«, sagte Sharpe.
    »Es wird Panik sein, Mann, Panik! Wir reiten einfach hin und schnappen uns den Kerl!« McCandless, so nahe beim verfolgten Dodd, war in Hochstimmung.
    Eine dritte Salve krachte, und diesmal hörte Sharpe die

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