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Sharpes Sieg

Titel: Sharpes Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Sir«, sagte Sharpe.
    »Wir brauchen Männer«, sagte McCandless. »Reiten Sie, und holen Sie welche. Ich werde Dodd im Auge behalten.«
    »Ich, Sir? Ich soll Männer holen?«
    »Sie sind Sergeant, oder nicht?«, blaffte McCandless. »Also benehmen Sie sich wie einer. Holen Sie mir eine Infanteriekompanie. Vorzugsweise Highlander. Los jetzt!«
    Sharpe fluchte in sich hinein und ritt zurück in die Stadt. Wie, zur Hölle, sollte er Männer finden? Es waren viele Rotröcke zu sehen, aber keiner stand unter Disziplin, und von Plünderern zu verlangen, dass sie ihre Beute aufgaben, um einen weiteren Kampf zu führen, war Zeitverschwendung, wenn nicht gar selbstmörderisch. Sharpe musste einen Offizier finden, und so bahnte er sich einen Weg durch die entsetzte Menge und hoffte, auf eine Kompanie von Highlandern zu stoßen, die immer noch Befehlen gehorchte.
    Ein Splittern und Krachen direkt über seinem Kopf ließ ihn sich instinktiv in einen Hauseingang ducken, und nur Sekunden später brach unter dem Gewicht von drei Sepoys und einer Holztruhe, die sie aus einem Schlafzimmer geschleppt hatten, ein Balkon zusammen. Die Truhe stürzte auf die Straße und zerbarst. Geldstücke fielen heraus. Die drei verletzten Sepoys schrien, als sie von Soldaten und Zivilisten niedergetrampelt wurden, sie sich auf die Münzen stürzten, um die Beute einzusammeln.
    Ein großer schottischer Sergeant benutzte seinen Musketenkolben, um sich einen Weg zu der zerbrochenen Truhe zu bahnen, dann kniete er sich hin und begann, die Münzen in seine umgedrehte Federmütze zu werfen. Er knurrte Sharpe drohend an, weil er glaubte, es sei ein Rivale beim Plündern, doch Sharpe ritt an dem Sergeant vorbei, die Stute trat auf das gebrochene Bein eines der Sepoys, und Sharpe trieb das Pferd weiter durch das blutige Chaos.
    Ein halb nacktes Mädchen rannte aus einem Töpferladen und stoppte plötzlich, als der Sari, der sich abgewickelt hatte, sie dazu zwang. Zwei Rotröcke packten sie und zerrten sie zurück in den Laden. Der Vater des Mädchens hockte zusammengesunken mit Blut an der Schläfe auf der Türschwelle inmitten des Scherbenhaufens seiner Waren. Das Mädchen starrte in Sharpes Augen, und er sah ihr stummes Flehen, dann wurde die Tür des Ladens zugeknallt, und er hörte, wie ein Riegel vorgelegt wurde.
    Lärmende Highlander hatten eine Taverne entdeckt und feierten wild, während ein anderer Highlander ruhig in der Bibel las und auf einer mit Messing beschlagenen Truhe saß, die er aus dem Geschäft eines Goldschmieds erbeutet hatte.
    »Es ist ein schöner Tag, Sergeant«, sagte er. Es klang gelassen, doch er legte seine Hand auf die Muskete, bis Sharpe an ihm vorbeigeritten war.
    Eine andere Frau schrie in einer Gasse, und Sharpe lenkte die Stute instinktiv dorthin. Er entdeckte einen aufrührerischen Mob von Sepoys, der eine kleine Abteilung von weiß berockten Soldaten bekämpfte, die zu den letzten Verteidigern der Stadt zählen mussten, welche noch eine erkennbare Uniform trugen. Sie wurden von einem sehr jungen europäischen Offizier geführt, der vom Sattel aus mit seinem Degen um sich drosch, doch gerade als Sharpe ihn wahrnahm, wurde der Offizier von hinten von einem Bajonett getroffen. Sein Rücken krümmte sich, und sein Mund öffnete sich zu einem lautlosen Schrei, als sein Degen herabsank. Dann griffen viele dunkle Hände hinauf und zerrten ihn von seinem Pferd, in dessen Augen das Weiße zu sehen war. Bajonette stießen herab, dann wurde die blutgetränkte Uniform des Offiziers nach Geld durchwühlt.
    Jenseits des toten Offiziers sah Sharpe eine Frau auf einem Pferd. Sie trug europäische Kleidung, und ein weißer Schleier hing von der Krempe ihres Strohhuts.
    Es war der Schrei dieser Frau gewesen, den Sharpe gehört hatte. Ihr Pferd war gegen eine Wand gedrängt worden, und sie klammerte sich an einen Dachbalken, der über ihrem Kopf vorragte. Sie saß im Damensattel, mit dem Gesicht zur Straße, und schrie, als die aufgeregten Sepoys nach ihr griffen. Andere Sepoys plünderten ein Packmuli, das ihrem Pferd gefolgt war, und sie drehte sich um und schrie sie an aufzuhören. Dann schnappte sie nach Luft, als zwei Männer ihre Beine packten.
    »Nein!«, schrie sie. Eine kleine Reitgerte hing in einer Schlaufe an ihrem rechten Handgelenk, und sie versuchte, den Dachbalken loszulassen und mit der Gerte zuzuschlagen, doch ihr Widerstand verschlimmerte nur ihre missliche Lage.
    Sharpe benutzte seinen Musketenkolben, um sich einen Weg

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