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Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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vergoldet und ihre Galionsfiguren Orgien mit Schilden, Abbildungen von Dreizacks und nackten Brüsten. Ihre Segel, gelb, cremefarben und weiß, wirkten wie eine Wolkenbank, und ihre Namen waren wie ein triumphaler Anwesenheitsappell: Conqueror und Agamemnon, Dreadnought und Revenge, Leviathan und Thunderer, Mars, Ajax und Colossus. Diese Schiffe beherrschten die Meere, doch jetzt forderte eine feindliche Flotte sie heraus, und sie segelten in die Schlacht.
    Sharpe beobachtete Lady Grace, die an den Wanten des Besanmastes stand. Ihre Augen strahlten und ihre Wangen zeigten Farbe, während sie andächtig auf die imposante Linie von Schiffen schaute. Sie sieht glücklich aus, dachte Sharpe, glücklich und schön. Dann sah Sharpe, dass Lord William sie ebenfalls beobachtete, mit sardonischem Gesichtsausdruck, und dann schaute er zu Sharpe, der hastig wieder zur britischen Flotte blickte.
    Die meisten der Schiffe hatten zwei Decks. Sechzehn davon waren wie die Pucelle mit vierundsiebzig Geschützen bewaffnet, während drei wie die Africa nur jeweils vierundsechzig Geschütze hatten. Ein Schiff mit zwei Decks, die gekaperte Tonnant, verfügte über vierundachtzig Geschütze, während die anderen sieben Schiffe der Flotte drei Decks mit achtundneunzig oder hundert Geschützen hatten. Diese Schiffe waren die brutalen Killer der See, mit Geschützbatterien, die ein mörderisches Gewicht an Metall auf den Feind schießen konnten, doch Chase, ohne Besorgnis über diese Aussicht zu zeigen, erzählte Sharpe von einem berühmten spanischen Schiff mit vier Decks, dem größten Schiff der Welt, das über hundertdreißig Geschütze hatte. »Hoffen wir, dass sie bei ihrer Flotte ist«, sagte Chase, »und dass wir daneben liegen können. Denken Sie an das Prisengeld!«
    »Denken Sie an das Blutbad«, sagte Lady Grace leise.
    »Den Gedanken daran kann man kaum ertragen, Mylady«, sagte Chase, »aber ich garantiere, dass wir unsere Pflicht tun werden.« Er schaute durchs Fernrohr. »Ah«, rief er aus und starrte auf das führende britische Schiff, eines mit drei Decks und reichhaltiger Vergoldung am Heck. »Und da kommt der beste Kerl von allen, Mister Haskell! Ein Salut von siebzehn Geschützen, wenn ich bitten darf.«
    Das führende Schiff war die Victory, eines der drei Schiffe mit hundert Geschützen in der britischen Flotte und Nelsons Flaggschiff, und Chase traten beim Anblick der Victory Tränen in die Augen. »Was würde ich nicht alles für diesen Mann tun«, rief er aus. »Ich habe nie für ihn persönlich gekämpft, und ich dachte, ich bekäme niemals die Chance dazu.« Chase wischte sich über die Augen, als das erste der Geschütze der Pucelle vom Hauptdeck donnerte. Salut für Lord Horatio Nelson, Viscount und Baron Nelson vom Nil und von Burnham Thorpe, Baron Nelson vom Nil und von Hilborough, Ritter des Bathordens und Vice Admiral of the White. »Ich sage Ihnen, Sharpe ...«, Chase hatte immer noch Tränen in den Augen, »... für diesen Mann würde ich durch den Höllenschlund segeln.«
    Die Victory hatte zur Mars signalisiert, die ihrerseits die Botschaften an die Kette der Fregatten weitergab bis hin zur Euryalus, die am nächsten beim Feind lag, aber jetzt waren die Signalflaggen des Flaggschiffs zu sehen. Die Geschütze der Pucelle feuerten noch den Salut.
    »Unsere Zahl, Sir!«, rief Leutnant Connors zu Captain Chase. »Er heißt uns willkommen, Sir, und sagt, wir sollen unsere Mastbänder gelb anstreichen. Gelb?« Er klang verwundert. »Gelb, Sir, es heißt gelb, und wir sollen hinter der Conqueror Position einnehmen.«
    »Bestätigen«, sagte Chase und drehte sich, um zur Conqueror zu starren, die in einiger Entfernung vor der Britannia segelte. »Sie ist langsam«, murmelte er über das Schiff mit den drei Decks. Dann wartete er, bis der letzte der siebzehn Salutschüsse verklang und er das Sprachrohr nahm. »Bereitmachen zum Wenden!«
    Sie wussten ein schwieriges Manöver vor sich und sie mussten es unter den Augen erfahrener Seemänner durchführen. Sie durften sich nicht blamieren. Die Pucelle war auf dem Steuerbordkurs und musste so manövrieren, dass sie sich der Kolonne der Schiffe anschließen konnte, die nach Norden segelten, doch wenn sie in den Wind drehte, würde sie unweigerlich an Schnelligkeit verlieren, und wenn Chase sich verschätzte, würde ihr Manöver im Windschatten der Conqueror enden. Er musste sein Schiff wenden, es an Tempo gewinnen lassen und glatt in Position bringen. Wenn die Pucelle

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