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Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Kommando, oder?«
    »So ist es, Sir«, sagte Peel.
    »Welch ein feiner Kerl! Ich möchte keinen Furz wetten, ob Conn oder Moorsom mit ihren Geschützen schneller sind. Ein Jammer für die feindlichen Schiffe, die sie als Tanzpartner kriegen. Sehen Sie, die Orion, die war auch auf dem Nil. Edward Codrington hat sie jetzt. Ein prima Kerl! Und seine Frau Jane ist eine Schönheit. Sehen Sie da! Ist das die Prince? Ja, das muss sie sein. Segelt wie eine Heumiete!« Er wies auf einen weiteren Dreidecker, der seinen Weg nordwärts kämpfte. »Dick Grindall. Welch ein erstklassiger Typ das ist.«
    Hinter der Prince segelte ein anderes Schiff, das für Sharpes ungeübtes Auge wie die Revenant oder Pucelle aussah. »Ist das ein Franzose?«, fragte er und wies hin.
    »Stimmt. Das ist die Spartiate, und sie ist verzaubert, Sharpe.«
    »Verzaubert?«
    »Segelt schneller bei Nacht als am Tag.«
    »Weil sie aus geklautem Holz gebaut ist«, bemerkte Leutnant Holderby.
    »Sir Francis Lavory hat das Kommando«, sagte Chase, »und er ist ein Pfundskerl. Und da, welches ist das?«
    »Die Africa«, antwortete Peel.
    »Nur vierundsechzig Geschütze«, sagte Chase, »aber sie steht unter dem Kommando von Harry Digby, und es gibt keinen feineren Kerl in der Flotte!«
    »Oder keinen reicheren«, warf Haskell trocken ein. Dann erklärte er Sharpe, dass Captain Harry Digby gewaltiges Glück in Sachen Prisengeld gehabt hatte.
    »Ein leuchtendes Beispiel für uns alle«, sagte Chase andächtig. »Ist das da die Defiance? Bei Gott, das ist sie! Wer ist jetzt ihr Captain?«
    »Philip Durham«, sagte Peel, dann sprach er unhörbar Chases nächsten vier Worte nach.
    »Welch ein feiner Kerl!«, rief der Captain. »Und sehen Sie da! Die Soßenschüssel!«
    »Die Soßenschüssel?«, fragte Sharpe.
    »Die Temeraire .« Chase nannte Sharpe den richtigen Namen des Schiffes. »Neunundachtzig Kanonen. Wer befehligt sie?«
    »Eliab Harvey«, erwiderte Haskell.
    »Ja, das stimmt. Komischer Name, wie? Eliab! Ich bin ihm nie begegnet, aber ich bin sicher, dass er ein feiner Kerl ist. Und sehen Sie da! Die Achille! Dick ist ihr Captain, und er ist ein toller Bursche. Und da, Sharpe, die Billy Raufbold! Alles wird gut, wenn die Billy Raufbold dabei ist!«
    »Die Billy Raufbold?« Sharpe fragte sich, was dieser seltsamer Name für diesen im Gegensatz zu den anderen etwas unscheinbar aussehenden 74ern zu bedeuten hatte.
    »Die Bellerophon, Sharpe. Sie war Howes Flaggschiff am Glorreichen Ersten Juni, und sie war ebenfalls am Nil, bei Gott. Der arme Henry Darby verlor dort sein Leben, Gott sei seiner Seele gnädig. Er war Ire und ein famoser Kerl, wirklich famos! John Cook hat sie nun, und er ist einer der tapfersten Burschen, die je aus Essex kamen.«
    »Er kam zu Geld und ist nach Wiltshire gegangen«, sagte Haskell.
    »So? Gut für ihn«, sagte Chase, dann richtete er sein Fernrohr wieder auf die Bellerophon. »Ein schönes, schnelles Schiff. Wann wurde es auf Kiel gelegt?«
    »Achtundsechzig«, antwortete Haskell.
    »Und sie kostete 30.232 Pfund, 14 Schillinge und 3 Pennys«, fügte Midshipman Collier hinzu, senkte aber sofort beschämt den Kopf, weil er sich in das Gespräch der Offiziere eingemischt hatte. »Sorry, Sir«, sagte er zu Chase.
    »Schon gut. Sind Sie sicher, Mister Collier? Gewiss sind Sie das, denn Ihr Vater war ja in der Geschäftsführung der Sheerness-Werft, nicht wahr? Also, wofür wurden die drei Pennys ausgegeben?«
    »Das weiß ich nicht, Sir.«
    »Für einen mehrfach in Rechnung gestellten Nagel vermutlich«, sagte Lord William ätzend. »Die Unterschlagungen in den Werften Seiner Majestät sind eine endlose Aneinanderreihung von Skandalen.«
    »Skandalös ist«, entgegnete Chase scharf, gekränkt von dem Einwand, »dass die Regierung es erlaubt, dass man guten Männern schlecht gewartete und ausgerüstete Schiffe gibt.« Er wandte sich finster blickend von Sir William ab, aber seine Laune hob sich sofort wieder, als sein Blick auf die britischen Schiffe mit ihren Schwarzgelben Rümpfen fiel.
    Sharpe betrachtete tief beeindruckt die Flotte. Er bezweifelte, dass er jemals wieder so etwas sehen würde. Dies war die Hochseeflotte Britanniens, eine Prozession von majestätischen Geschützbatterien, riesengroß, massiv und schrecklich. Die Schiffe bewegten sich so langsam wie voll beladene Erntewagen, ihre breiten Bugs teilten die See, und die schwarzen und gelben Flanken verbargen die Geschütze in ihren dunklen Bäuchen. Ihre Hecks waren

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