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Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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eine Reihe von Bootsleuten wartete, um für Chase Seite zu pfeifen. Chase grinste, als er an der Seite des Schiffes hinaufstieg. Ein Leutnant, tadellos uniformiert, salutierte vor ihm und neigte dann den Kopf, als Sharpe ihm vorgestellt wurde. »Sie sind äußerst willkommen, Sir«, sagte der Leutnant zu Chase. »Ein weiterer 74er ist wie ein Segen vom Himmel.«
    »Es ist schön, dass Sie mich an den Feiern teilnehmen lassen«, sagte Chase und nahm seinen Hut ab, um vor dem Achterdeck zu salutieren. Sharpe folgte ihm sofort, als die Pfeifen der Bootsleute ertönten. Die oberen Decks der Victory waren voller Kanoniere, Segelleute und Seesoldaten, die alle die Besucher ignorierten bis auf einen älteren Mann - einen Segelmacher, nach den großen Nadeln zu urteilen, die er in seinen grauen Haarknoten gesteckt hatte -, der Chase anstarrte und stutzte, als er auf das Achterdeck geführt wurde. Chase blieb stehen und schnippte mit den Fingern, »Prout, nicht wahr? Sie waren mit mir auf der Bellona.«
    »Ich erinnere mich an Sie, Sir«, sagte Prout und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn, »und Sie waren erst ein Jüngling, Sir.«
    »Wir werden alt, Prout«, sagte Chase, »verdammt alt! Aber nicht zu alt, um den Dons und Franzmännern eine Abreibung zu verpassen, wie?«
    »Wir werden sie vernichtend schlagen, Sir«, sagte Prout.
    Chase strahlte seinen alten Schiffskameraden an. Dann ging er zum Achterdeck, das mit Offizieren überfüllt war, die höflich die Hüte abnahmen, als Chase und Sharpe am großen Steuerrad vorbei zum Admiralsquartier geführt wurden, das von einem Seesoldaten im roten Rock, über dem sich zwei weiße Gurte kreuzten, bewacht wurde. Der Leutnant öffnete die Tür ohne anzuklopfen und führte Chase und Sharpe durch eine kleine Schlafkabine, aus der die Möbel entfernt waren, und dann, wieder ohne anzuklopfen, in eine große Kabine, die sich über die gesamte Breite des Schiffs erstreckte und in die durch zahlreiche Heckfenster Licht hereinfiel. Aus dieser Kabine waren ebenfalls die Möbel entfernt worden - bis auf einen einzigen Tisch. Zwei massive Geschütze standen auf jeder Seite des Tisches.
    Sharpe sah zwei Männer als Silhouette vor dem Heckfenster, aber er konnte nicht sagen, wer von beiden der Admiral war, bis Chase seinen Hut unter den Arm nahm und sich vor dem kleineren Mann verneigte, der am Tisch saß. Das Licht, das hinter dem Admiral durchs Fenster fiel, war hell, und Sharpe konnte ihn immer noch nicht deutlich erkennen, und er hielt sich zurück, wollte nicht stören, doch Chase wandte sich zu ihm um und winkte ihn heran.
    »Erlauben Sie mir, einen besonderen Freund vorzustellen, Mylord. Mister Richard Sharpe. Er war auf dem Weg, sich den 95 th Rifles anzuschließen, doch er wartete lange genug, um mich in Bombay vor einer Peinlichkeit zu bewahren, und ich bin ihm dafür gewaltig dankbar.«
    »Sie, Chase? Eine Peinlichkeit? Das soll gewiss ein Scherz sein, oder?« Nelson lachte und lächelte Sharpe an. »Ich bin Ihnen äußerst dankbar, Sharpe. Ich hätte meine Freunde auch nicht hängen lassen und vor Peinlichkeiten bewahrt. Wie lange ist es her, Chase?«
    »Vier Jahre, Mylord.«
    »Er war einer meiner Fregattenkapitäne«, sagte Nelson zu dem Captain, der neben ihm stand. »Er hatte das Kommando über die Spritely und übernahm die Bouvines eine Woche, nachdem ich das Kommando abgab. Ich hatte nie die Gelegenheit, Ihnen zu gratulieren, Chase, aber ich hole das jetzt nach. Es war eine anerkennenswerte Tat. Sie kennen Blackwood?«
    »Ich hatte die Ehre, Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte Chase und verbeugte sich vor dem Ehrenwerten Henry Blackwood, dem Kommandanten der Fregatte Euryalus.
    »Captain Blackwood hat an der Schürze des Feindes gehangen, seit er Cadiz verlassen hat«, sagte Nelson herzlich, »und Sie haben uns jetzt zusammengebracht, Blackwood. Also ist Ihr Werk vollendet.«
    »Es wäre mir eine Ehre, mehr zu tun, Mylord.«
    »Zweifellos werden Sie das tun, Blackwood«, sagte Nelson. Dann wies er auf die Stühle. »Nehmen Sie Platz, Chase, Mister Sharpe. Lauwarmen Kaffee, hartes Brot, kaltes Rindfleisch und frische Orangen, nicht viel für ein Frühstück, befürchte ich, aber man sagte mir, dass die Kombüse streikt.« Der Tisch war mit Tellern und Messern gedeckt, zwischen denen der Degen des Admirals in seiner goldbeschlagenen Scheide lag. »Wie steht es mit Ihren Vorräten, Chase?«
    »Knapp, Mylord. Wasser und Rindfleisch für vielleicht zwei Wochen.«
    »Das

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