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Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Sharpe, dass Sie sich gestern beim Dinner nicht zu sehr über diese Narren aufgeregt haben«, sagte er mit seiner dröhnenden Stimme.
    »Über Lord William? Nein.«
    »Der Mann ist ein Schwachkopf«, sagte Fairley wütend. »Hat die Blödheit, zu behaupten, wir sollten Latein sprechen! Was hat das für einen Sinn? Oder Griechisch? Er beschämt mich, ein Engländer zu sein.«
    »Ich habe es ihm nicht übel genommen, Mister Fairley.«
    »Und seine Frau ist nicht besser! Behandelt Sie wie Dreck, nicht wahr? Und sie wollte nicht mal mit meiner Frau sprechen.«
    »Aber sie ist eine Schönheit«, sagte Sharpe sehnsüchtig.
    »Eine Schönheit?« Fairley klang angewidert. »Nun ja, wenn Sie sich Splitter einfangen wollen, wenn Sie sie anfassen.« Er rümpfte die Nase. »Aber was haben beide je gelernt außer Latein? Haben sie jemals ein Weizenfeld bestellt? Eine Fabrik aufgebaut? Einen Kanal gegraben? Sie wurden geboren, das ist alles, was jemals mit ihnen geschah, sie wurden geboren.« Er erschauerte. »Ich sage Ihnen, Sharpe, ich bin kein Radikaler, aber es würde mir nichts ausmachen, eine Guillotine außerhalb des Parlaments zu sehen. Ich könnte Arbeit dafür finden, das sage ich Ihnen.« Fairley, ein großer Mann von grobschlächtiger Art, blickte zu Cromwell auf. »Peculiar hat miese Laune.«
    »Die Leute sagen, ein Sturm kommt auf.«
    »Dann rette Gott das Schiff«, sagte Fairley, »denn ich habe dreitausend Pfund Fracht im Laderaum. Ich habe die Calliope gewählt, weil sie einen guten Ruf hat. Einen sehr guten. Sie ist schnell und seetüchtig, und Peculiar ist trotz all seiner miesen Laune ein guter Seemann. Dieser Laderaum, Mister Sharpe, ist mit wertvoller Fracht vollgestopft, weil das Schiff einen guten Namen hat. Im Geschäft gibt es nichts Besseres als einen guten Namen. Hat man Sie tatsächlich ausgepeitscht?«
    »Ja, hat man, Sir.«
    »Und Sie sind Offizier geworden?« Fairley fragte es voller Bewunderung, als könne er es immer noch nicht glauben. »In meiner Glanzzeit habe ich ein Vermögen gemacht, Sharpe, ein beträchtliches, und das schafft man nicht, ohne die richtigen Leute zu kennen. Wenn Sie für mich arbeiten wollen, brauchen Sie's nur zu sagen. Ich mag nach Hause fahren und mich ausruhen, aber ich habe immer noch ein Geschäft zu leiten und brauche gute Männer, denen ich vertrauen kann. Ich mache Geschäfte in Indien, in China und wo immer in Europa die verdammten Franzosen mich gewähren lassen, und ich brauche fähige Mitarbeiter. Ich kann Ihnen nur zweierlei versprechen, Sharpe, dass ich Sie wie einen Hund arbeiten lassen und wie einen Prinz bezahlen werde.«
    »Ich soll für Sie arbeiten, Sir?« Sharpe war erstaunt.
    »Sie sprechen kein Latein, nicht wahr? Das ist schon ein Vorteil. Und Sie kennen den Handel ebenfalls nicht, aber den können Sie verdammt viel leichter lernen als Latein.«
    »Mir gefällt es, Soldat zu sein.«
    »Ah, das kann ich verstehen. Und Dalton erzählte mir, dass Sie gut darin sind. Aber eines Tages, Sharpe, wird irgendein Schwachkopf wie William Hale Frieden mit den Franzosen schließen, weil er Angst vor einer Niederlage hat, und an diesem Tag wird die Armee Sie ausspucken wie einen Getreidekäfer aus dem Brötchen.« Er griff in die Tasche seines Gehrocks, der sich über einem Bauch spannte, der sich vom abscheulichen Essen auf dem Schiff unbeeindruckt zeigte. »Hier.« Er reichte Sharpe eine Karte. »Das nennt meine Frau eine carte visite. Suchen Sie mich auf, wenn Sie einen Job wünschen.« Auf der Visitenkarte stand Fairleys Adresse, Pallisser Hall. »Ich bin in der Nähe dieses Hauses aufgewachsen«, sagte Fairley, »und mein Vater pflegte die Gossen dort mit seinen bloßen Händen zu säubern. Jetzt gehört es mir. Ich habe seine Lordschaft aufgekauft.« Er lächelte selbstzufrieden. »Es kommt kein Sturm. Peculiar hat Flöhe in seiner Hose, das ist alles. Und so sollte es auch sein.«
    »So sollte es sein?«
    »Ich bin nicht glücklich, dass wir aus dem Konvoi ausgebrochen sind, Sharpe. Ich billige das nicht, aber an Bord eines Schiffes ist es Peculiars Wort, das zählt, nicht meines. Man kauft sich keinen Hund und bellt dann selbst, Sharpe.« Er zog seine Taschenuhr und ließ den Deckel aufklappen. »Fast Zeit zum Mittagessen. Zweifellos der Rest dieser Zunge.«
    Es wurde Mittag, und immer noch erklärte nichts Cromwells Nervosität. Pohlmann erschien an Deck, vermied es jedoch, in die Nähe des Captains zu gehen. Ein paar Minuten später schöpfte Lady Grace,

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