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Sharpes Trafalgar

Titel: Sharpes Trafalgar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Und zwanzigtausend Pfund waren ein wahres Vermögen, eine Summe, bei der man sein Leben lang ausgesorgt hatte. »Sie versuchen immer noch, uns einzuholen«, versuchte Sharpe, Fairley zu beruhigen. »Und dann werden sie das Schiff und die Fracht erst nach Frankreich bringen müssen. Das wird nicht leicht sein.«
    Fairley schüttelte den Kopf. »So funktioniert das nicht, Mister Sharpe. Sie werden uns nach Mauritius bringen und die Fracht dort verkaufen. Es sind viele Neutrale bereit, diese Fracht zu kaufen. Und vermutlich werden sie auch das Schiff verkaufen. Als Nächstes könnte aus der Calliope die George Washington mit Heimathafen Boston werden.« Er spuckte über die Reling. Das Ruder knarrte, als Cromwell eine weitere Korrektur veranlasste.
    »Und was wird aus uns?«, fragte Sharpe.
    »Sie werden uns schließlich nach Hause schicken«, sagte Fairley. »Ich weiß nicht, ob auch Sie oder den Major, denn Sie tragen ja Uniform. Sie könnten ins Gefängnis gesteckt werden.«
    »Sie entlassen uns unter Bedingungen, Sharpe«, meinte Dalton beruhigend, »und wir werden in Freiheit in Port Louis leben. Ich hörte, dass es ein angenehmer Ort ist. Und ein gut aussehender junger Mann wie Sie wird jede Menge gelangweilter junger Damen finden.«
    Die Revenant, denn es konnte kein anderes Schiff sein, feuerte wieder. Sharpe sah eine gewaltige weiße Rauchwolke hoch über dem Bug aufsteigen, und ein paar Sekunden später grollte das Donnern der Kanone übers Wasser. Eine Fontäne von weißem Wasser sprühte eine halbe Meile vor der Calliope auf.
    »Das ist schon näher«, meinte Dalton.
    »Wir sollten zurückfeuern«, grollte Fairley.
    »Sie ist zu groß für uns«, sagte Dalton traurig.
    Die beiden Schiffe waren auf zusammenlaufendem Kurs, und die Calliope hatte immer noch einen Vorsprung, doch Cromwells ständige Kurskorrekturen verlangsamten sie. »Ein paar Schüsse in ihre Takelage würden sie langsamer machen«, sagte Fairley.
    »Wir werden ihr bald unser Heck zeigen«, sagte Dalton. »Da können keine Geschütze auf sie zielen.«
    »Dann bringt ein Geschütz in Stellung«, sagte Fairley ärgerlich. »Guter Gott, es muss doch etwas geben, was wir tun können!«
    Die Revenant feuerte von Neuem, und diesmal hüpfte die Kugel über die Wellen wie ein flacher Stein, der über einen Teich hüpft, und versank schließlich eine Viertelmeile vor der Calliope. »Das Geschütz schießt sich ein«, sagte Dalton. »Noch ein, zwei Schüsse, und wir werden getroffen.«
    Lady Grace schritt energisch über das Deck und blieb zwischen Dalton und Sharpe sehen. »Major ...«, sie sprach sehr laut, damit ihr Mann hören konnte, dass sie mit dem respektablen Dalton, nicht mit Sharpe sprach, »... meinen Sie, man wird uns einholen?«
    »Ich bete, dass dies nicht der Fall sein wird, Ma'am«, sagte Dalton und zog seinen Dreispitz. »Ich bete.«
    »Wir werden nicht kämpfen?«, fragte sie.
    »Das können wir nicht«, sagte Dalton.
    Sie trug einen weiten Rock, der sich wegen ihrer Nähe zu Sharpe an seiner Hose bauschte, und er spürte, wie sie mit der Hand über den Rock strich, wie um ihn zu glätten, und dabei sein Bein berührte. Er ließ verstohlen seine Hand sinken, und sie ergriff sie fest, was niemand sehen konnte, und drückte sie. »Aber die Franzosen werden uns gut behandeln?«, fragte sie Dalton.
    »Dessen bin ich sicher, Mylady«, sagte der Major. »Und es gibt viele Gentlemen an Bord dieses Schiffs, die Sie beschützen werden.«
    Grace senkte ihre Stimme zum Flüsterton und drückte Sharpes Hand fest. »Pass auf mich auf, Richard«, raunte sie. Dann wandte sie sich um und kehrte zu ihrem Mann zurück.
    Major Dalton folgte ihr, offensichtlich begierig darauf, sie noch mehr zu beruhigen, und Ebenezer Fairley schenkte Sharpe ein schiefes Grinsen. »So ist das also, wie?«
    »Was ist so?«, fragte Sharpe ohne zu dem Händler zu blicken.
    »Meine Familie hat schon immer gute Ohren gehabt. Scharfe Ohren und gute Augen. Sie und die Lady, wie?«
    »Mister Fairley ...«, begann Sharpe mit einem Protest.
    »Seien Sie nicht blöde, Junge. Von mir wird keiner was erfahren. Aber Sie sind ein ganz Raffinierter. Und sie auch. Gut für Sie und ebenfalls für die Lady. Sie ist also nicht so schlecht, wie ich gedacht habe, wie?« Seine Miene verfinsterte sich plötzlich, als Cromwell eine weitere Korrektur am Ruder verlangte. »Cromwell!«, rief Fairley ärgerlich zum Captain. »Hören Sie auf, am Steuer herumzufummeln, Mann!«
    »Ich wäre Ihnen

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