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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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und legte eine vierte Bohne auf die Küste, »ist ein Ort mit Namen …« Er zögerte, denn der Name stand nicht auf der Karte.
    »Barrosa«, sagte ein Adjutant.
    »Barrosa! Er heißt Barrosa. Von dort aus, Sir Thomas, führen Pfade durch die Heide bis nach Chiclana.«
    »Und die Franzosen werden wissen, dass wir sie benutzen«, sagte Sir Thomas, »und sie werden auf uns vorbereitet sein.«
    »Stimmt.« Lapena schien erfreut darüber zu sein, dass Sir Thomas etwas so Grundlegendes verstanden hatte. »Aber hier, Sir Thomas«, sein Finger wanderte zur Mündung des Rio Sancti Petri, »ist General Zayas mit einem ganzen Korps. Wenn wir …« Erneut hielt er inne.
    »Barrosa«, sagte der Adjutant.
    »Barrosa, jaja. Wenn wir also nach Barrosa marschieren, können wir uns mit General Zayas vereinen, und gemeinsam sind wir den Franzosen zahlenmäßig überlegen. In Chiclana haben sie was? Zwei Divisionen?« Die Frage stellte er Capitaine Brouard.
    »Drei«, korrigierte ihn der Franzose. »Jedenfalls habe ich das zuletzt gehört.«
    »Drei!« Lapena klang besorgt, winkte dann jedoch ab. »Zwei, drei, was macht das schon für einen Unterschied? Wir werden sie in der Flanke angreifen!«, erklärte Lapena. »Wir werden von Westen gegen sie vorrücken, wir werden sie vernichten, und wir werden einen großen Sieg erringen. Bitte, verzeihen Sie mir meinen Enthusiasmus, Capitaine«, fügte er an Brouard gewandt hinzu.
    »Sie vertrauen ihm?«, fragte Sir Thomas Lapena und nickte zu dem Franzosen.
    »Er ist ein Gentleman!«
    »Das war auch Pontius Pilatus«, erwiderte Sir Thomas. Er legte den Finger auf die Küstenlinie. »Wenn Sie diese Straße benutzen«, sagte er, »dann führen Sie unsere Armee genau zwischen die Franzosen und das Meer. Maréchal Victor wird nicht in Chiclana warten. Er wird sich auf uns stürzen. Wollen Sie zuschauen müssen, wie Ihre Männer in der Brandung ersaufen?«
    »Und was schlagen Sie vor?«, fragte Lapena in eisigem Ton.
    »Marschieren wir nach Medina Sidonia«, antwortete Sir Thomas. »Dann werden wir die Garnison entweder vernichten«, er hielt kurz inne, um die Bohne zu essen, die die Stadt markierte, »oder wir lassen sie hinter ihren Mauern verrotten. Wir müssen die Belagerungslinien angreifen und Victor zwingen, zu uns zu marschieren anstatt umgekehrt.«
    Lapena schaute Sir Thomas staunend an. »Ich bewundere Sie«, sagte er nach kurzer Pause. »Das tue ich wirklich. Ihr Eifer ist eine Inspiration für uns alle.« Seine Adjutanten nickten in feierlichem Ernst, und selbst Capitaine Brouard nickte höflich. »Aber gestatten Sie mir, es noch einmal genauer zu erklären«, fuhr Lapena fort. »Wie Sie mir sicher zustimmen werden, befindet sich die französische Armee hier.« Er hatte sich eine Hand voll Bohnen genommen und legte sie nun halbmondförmig an der Bucht von Cadiz aus, wobei er die drei großen Forts auf der Halbinsel von Trocadero gesondert markierte. »Wenn wir von hier aus angreifen«, Lapena tippte auf die Straße von Medina Sidonia, »dann marschieren wir genau gegen ihr Zentrum. Ohne Zweifel würden wir gut vorankommen, aber der Feind wird an den Flanken gegen uns vorrücken. So laufen wir Gefahr, umzingelt zu werden.« Er hob die Hand, um Sir Thomas’ Protest zuvorzukommen.
    »Kommen wir aber von hier«, fuhr Lapena fort und deutete diesmal auf die Südstraße von Vejer, »dann werden wir natürlich in Chiclana zuschlagen, doch dann, Sir Thomas, dann wird nichts, absolut gar nichts die Franzosen davon abhalten, direkt gegen unsere rechte Flanke zu marschieren.« Er schob die Bohnen zu einem kleinen Haufen zusammen, um die Übermacht der Franzosen zu verdeutlichen. »Aber von Osten, von …« Er zögerte.
    »Barrosa, Exzellenz.«
    »Von Barrosa«, fuhr Lapena fort, »von Barrosa werden wir ihre Flanke angreifen. Und wir werden sie hart treffen!« Er schlug die Faust in die Hand, um zu verdeutlichen, wie er sich das vorstellte. »Sie werden natürlich trotzdem noch versuchen, gegen uns zu marschieren, aber jetzt müssen ihre Männer durch die Stadt! Das wird ihnen schwerfallen, und wir werden Victors Streitmacht vernichten, während sich seine Verstärkung noch durch die Straßen kämpft. So! Habe ich Sie überzeugt?« Er lächelte, doch Sir Thomas schwieg. Es war jedoch nicht so, als hätte der Schotte nichts dazu zu sagen, er wusste nur nicht, wie er das höflich hätte ausdrücken sollen. »Außerdem«, fuhr Lapena fort, »habe ich hier den Oberbefehl, und es ist mein fester

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