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Sharpes Zorn (German Edition)

Sharpes Zorn (German Edition)

Titel: Sharpes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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Lücke in der britischen Linie und galoppierten panisch hindurch.
    Der leichte Zweispänner schwankte bedrohlich, sodass sich der Brigadier und die Marquesa nur noch festhalten konnten. Sie schossen durch die Lücke, und vor ihnen waren nur noch Rauch, Leichen und dahinter freier Raum und dann wieder Rauch. Erneut riss der Brigadier mit aller Kraft an den Zügeln, das linke Rad des Zweispänners blieb an einer Leiche hängen und die Kutsche kippte. Derartige Zweispänner waren auch so schon berüchtigt ob ihrer Unfallgefahr, und nun wurde die Marquesa hinausgeschleudert und der Brigadier folgte ihr. Er schrie, als sein geschientes Bein beim Sturz noch einmal gegen die Kutsche prallte. Seine Krücken flogen durch die Luft, und die Pferde rissen sich los und verschwanden irgendwo auf der Heide. Moon und die Frau, von der er hoffte, dass sie einst Doñ a Luna werden würde, lagen dicht neben der aufgegebenen Haubitze auf der Flanke der französischen Kolonne.
    Und die setzte sich nun ruckartig in Bewegung und schrie: »Vive l’Empereur!«

KAPITEL 12
    Sir Thomas Graham machte sich große Vorwürfe. Hätte er drei britische Bataillone auf dem Cerro del Puerco stationiert, der Hügel wäre nie an die Franzosen gefallen. Doch nun war genau das geschehen, und Sir Thomas musste auf Colonel Wheatley vertrauen, dass er die lange Linie am Wald hielt, während Dilkes’ Männer Sir Thomas’ Fehler korrigierten. Wenn sie scheiterten, wenn die französische Division den Hügel herunterkam und nach Norden strömte, dann wären sie in Wheatleys Rücken, und ein Massaker wäre die Folge. Also mussten die Franzosen vom Hügel verjagt werden.
    Général Ruffin hatte vier Bataillone auf der Hügelkuppe und zwei Grenadierbataillone in Reserve. Diese Männer waren schlicht die größten Männer der Infanterie und berühmt für ihre Wildheit im Kampf. Maréchal Victor wusste genauso gut wie Sir Thomas, dass der Hügel der Schlüssel zum Sieg war, und so war er zu Ruffin neben die Ruine der Kapelle geritten. Von dort konnte Victor sehen, wie Lavals Division auf den Wald vorrückte. Gut. Er würde sie kämpfen lassen und Ruffins Männer zur Unterstützung schicken. Eine spanische Infanteriebrigade rastete nicht weit vom Dorf entfernt, doch aus irgendeinem Grund nahmen sie nicht an den Kämpfen teil, während der Rest der spanischen Armee schon ein gutes Stück weiter nördlich stand und nicht die geringsten Anstalten machte, sich zu rühren.
    Ruffins Front aus vier Bataillonen zählte knapp über zweitausend Mann. Wie die Franzosen auf der Heide waren sie in Kolonne angetreten, und unter ihnen am Hang lagen Hunderte von Leichen, die Überreste von Brownes Bataillon. Jenseits der Leichen wiederum waren Rotröcke, die offenbar den Cerro del Puerco zurückerobern wollten. »Fünfzehnhundert Hummer?«, schätzte Victor die Zahl der Neuankömmlinge.
    »Das schätze ich auch, ja«, bestätigte Ruffin. Er war ein großer Mann, weit über sechs Fuß.
    »Ich glaube, das ist die englische Garde«, sagte Victor. Er schaute durch sein Fernrohr auf Dilkes’ Brigade und sah deutlich die blauen Regimentsfarben der 1st Foot Guards. »Sie opfern ihre Besten«, fügte der Maréchal fröhlich hinzu. »Und wir werden ihnen dabei behilflich sein. Wir werden die Bastarde vernichten!«
    Die Bastarde hatten begonnen, den Hügel hinaufzusteigen. Es waren vierzehnhundert, größtenteils Gardisten, dazu aber auch die Hälfte des 67th auf der rechten Flanke, dahinter die Hampshiremen und am nächsten zum Meer die Riflemen. Sie rückten langsam vor. Einige hatten schon mehr als eine Meile im Eilmarsch hinter sich, bevor sie den Hügel überhaupt erreicht hatten, und da sie vorher auch noch die ganze Nacht hindurch marschiert waren, waren sie nun zu Tode erschöpft. Sie folgten jedoch nicht dem Weg, den Major Browne genommen hatte, sondern stiegen näher am Strand den Hang hinauf. Dort war es wesentlich steiler, und die französischen Geschütze konnten ihre Rohre nicht so weit absenken. Und sie kamen in Linie, doch diese Linie löste sich in dem Gelände rasch auf, und die Briten verstreuten sich immer mehr am Hang.
    Maréchal Victor nahm einen Becher Wein von seinem Adjutanten an. »Lassen Sie sie bis fast zum Gipfel kommen«, schlug er Ruffin vor. »Dort können die Kanonen sie dann zerlegen. Heizen Sie ihnen mit Kartätschen und Salven ein und rücken Sie dann vor.«
    Ruffin nickte. Genau das hatte er ohnehin geplant. Der Hügel war steil, und nach gut drei

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