Shayne - der Verführer (German Edition)
erfahren, würde Angela nicht im Schlaf sprechen.”
“Wer ist Angela?”
“Unwichtig. Vielleicht hast du Recht, dass ich in deiner Schuld stehe, weil ich dir Schmerz zugefügt habe. Darum riskiere ich mein Leben und warne dich. Diese Juwelen sind nicht echt. Sie gehören zu einer Falle!” Er legte die Hände auf ihre Schultern und drückte so fest zu, dass es schmerzte. “Du hast mein Todesurteil unterschrieben, Bliss.” Verzweifelt und verängstigt schüttelte er sie. “Und du könntest das nächste Opfer sein!”
Bevor sie antworten konnte, flog die Tür der Treasure Trove auf. Alan wurde quer durch den Raum geschleudert und landete vor einer Uniform aus dem siebzehnten Jahrhundert auf dem Boden.
“Wenn Sie aufstehen, breche ich Ihnen alle Knochen!” drohte Shayne. “Und wenn Sie diese Frau noch einmal anfassen, bringe ich Sie um. Und danach schneide ich Sie in kleine Stücke und verfüttere Sie an die Alligatoren!”
Shayne stand mit geballten Fäusten drohend vor ihrem Exmann. Sie schwankte zwischen Begeisterung und Entsetzen.
“Shayne …” Beruhigend legte sie die Hand an seinen hart angespannten Arm.
“Halte dich da heraus, Bliss.”
Ohne Alan aus den Augen zu lassen, nahm er den Degen eines Südstaatenoffiziers von der Wand, zog ihn aus der Lederscheide und hielt die Spitze an Alans Hals.
“So”, sagte er mit einem eisigen Lächeln, das Bliss Angst einjagte. “Wo waren wir stehen geblieben?”
8. KAPITEL
“W er, zum Teufel, sind Sie?” Alan versuchte, sich aufzuspielen, und versagte kläglich.
“Ich bin Shayne Broussard, der Mann, der Sie zu Ihrem Schöpfer schicken wird.”
“Ich habe schon von Ihnen gehört. Sie sind in Europa dafür bekannt, dass Sie sich an allen möglichen Geschäften beteiligen.” Alan entspannte sich allmählich. “Sie würden es nicht riskieren, wegen Mordes im Gefängnis zu landen.”
“Wollen wir wetten?” Shayne zielte unverändert mit dem Degen auf Alan Fortunes Kehle. “Wenn Sie meinen Ruf kennen, wissen Sie auch, dass ich mächtige Freunde habe, die dafür sorgen würden, dass ich wegen einer gerechtfertigten Tat keinen Tag im Gefängnis verbringen müsste.”
“Gerechtfertigt? Ich habe nur mit meiner Exfrau gesprochen, als Sie wie ein Irrer in den Laden stürmten, mich gegen die Wand schleuderten und mir mit dem Tod drohten. Was ist daran gerechtfertigt?”
“Sie hatten Bliss angefasst.”
“Na und?”
“Außer mir berührt sie niemand.”
“Ach, Eifersucht? Glauben Sie mir, ich bin nicht auf Sex aus. Sie gehört Ihnen.”
So verstört Bliss auch über Shaynes gewalttätiges Verhalten war, traf sie Alans Bemerkung doch. Woher nahm dieser Mann sich das Recht, sie einem anderen zu überlassen? “Zu deiner Information, Alan …”
“Halte dich da heraus, Bliss”, schnitt Shayne ihr das Wort ab. “Das geht nur Fortune und mich etwas an.”
“Du bist genauso schlimm wie er!” rief sie gereizt. “Diese Sache geht nur mich und meinen ehemaligen betrügerischen, verlogenen und verbrecherischen Mann an.”
“Wieso gestehst du nicht, was du wirklich für mich empfindest?” fragte Alan spöttisch.
“Sie hat Recht. Also halten Sie den Mund.” Shayne drückte die Degenspitze etwas fester in seine Haut.
Alans Selbstsicherheit schwand augenblicklich. “Verdammt, lassen Sie das. Sie sind verrückt, Broussard.”
“Das kann ich nur bestätigen”, sagte Michael vom Eingang der Treasure Trove her. “Will mir vielleicht jemand erklären, was hier los ist? Oder stellt ihr die Kampfszenen aus ‚Vom Winde verweht’ nach?”
“Diese Ratte hat Bliss bedroht”, sagte Shayne.
“Ist der Kerl ein Selbstmörder oder einfach dumm?”
“Vermutlich beides.”
“Es war gar nichts”, versicherte Bliss erschrocken, als ihr Mieter genauso wütend wurde wie Shayne. Erneut fiel ihr die Ähnlichkeit zwischen den beiden Männern auf. Allerdings wirkte Michael jetzt noch gefährlicher als Shayne.
“Er hat auch Hand an sie gelegt”, fuhr Shayne fort.
Michael fasste nach seinem Schulterhalfter. “Dann sollten wir ihn ins Bayou schaffen und dort erschießen.”
“Gut gemacht, Jungs”, versicherte Alan gespielt heiter. “Ihr habt mir Todesangst eingejagt. Ich habe meine Lektion gelernt. Ihr habt diese Runde gewonnen.”
Shayne und Michael wechselten einen Blick. Michael nickte.
“Sie haben noch immer nicht verstanden”, erklärte Shayne geduldig. “Es geht einzig und allein darum, dass es keine weiteren Runden mehr geben
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