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Shayne - der Verführer (German Edition)

Shayne - der Verführer (German Edition)

Titel: Shayne - der Verführer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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wollte nicht einmal an ihn denken. “Ich muss jetzt los.” Sie verabschiedete sich von ihrer Großmutter mit einem Kuss auf die Wange. “Warte nicht auf mich. Es kann spät werden.”
    “Vielleicht könntest du deinen Freund diesmal mitbringen, damit ich ihn endlich kennen lerne”, schlug Zelda vor.
    “Er ist nicht mein Freund, sondern ein Kunde.”
    “Wie du meinst”, entgegnete ihre Großmutter wissend. “Wenn man Antiquitäten transportiert, kann man sich ziemlich schmutzig machen. Erstaunlich, dass du dieses Kleid angezogen hast.”
    “Es ist kühl”, behauptete Bliss und strich über das zart geblümte Kleid.
    “Es ist aus Seide.”
    “Darum ist es ja kühl. Seide atmet. Außerdem ist es waschbar”, behauptete Bliss.
    “Na dann.” Zelda lächelte. “Das ist natürlich etwas ganz anderes.”
    Als Bliss bei der Treasure Trove eintraf, war sie nicht mehr so überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben. Wenn schon Zelda sie so leicht durchschaute, musste Shayne erst recht erkennen, dass sie sich extra für ihn hübsch angezogen hatte.
    “Entscheide dich endlich”, murmelte sie frustriert. Sie dachte pausenlos an Shayne und träumte nachts von ihm. “Das ist nur natürlich”, behauptete sie und stellte ein Kaleidoskop beiseite. Bestimmt sah es hübsch aus auf dem Mahagonitisch, den sie für seine Bibliothek gefunden hatte. “Er hat mir den größten Auftrag meines Lebens verschafft. Natürlich denke ich ständig an ihn.”
    Sie war so in Gedanken versunken, dass sie die Glöckchen am Eingang nicht hörte.
    “Du sprichst tatsächlich noch immer mit dir selbst”, sagte eine tiefe und sehr vertraute Stimme.
    Bliss drehte sich hastig um und wurde zu ihrer Überraschung nicht wie sonst wütend. Hercules dagegen sprang aus seinem Körbchen, stellte sich vor Alan Fortune, machte einen Buckel und fauchte.
    “Hallo, Alan.”
    “Hallo, Bliss.” Nach einem finsteren Blick auf den Kater, den er stets gehasst hatte, sah er sich im Laden um. “Hübsch hast du’s hier. Es sieht aus wie in einem Fabergé-Ei.”
    “Du musst es ja wissen. Bestimmt hast du schon eines gestohlen.”
    “Das Glück blieb mir bisher verwehrt.” Er griff nach dem Kaleidoskop, hielt es vor sein Auge und blickte zum Schaufenster. “Hast du dich jemals gefragt, worin der Reiz dieser Dinge liegt?”
    “Sie sind hübsch und machen Spaß.”
    “Stimmt.” Er drehte die Röhre, damit die bunten Glasplättchen die Lage veränderten. “Ich glaube aber, dass die Leute sie mögen, weil sie ein Abbild des Lebens sind. Ständig verändert sich alles.”
    “Worauf willst du hinaus, Alan?”
    Er stellte das Kaleidoskop zurück. “Ich bin wegen der Juwelen hier, Bliss.”
    “Wegen der Juwelen?”
    “Es war ein hübscher Streich, und ich habe keine Ahnung, wie du es geschafft hast. Vor allem hätte ich nie gedacht, dass du eine verbrecherische Ader hast. Aber jetzt ist es genug. Mach der Sache ein Ende, bevor du im Gefängnis landest … oder etwas Schlimmeres passiert.”
    “Wie bitte? Ich verstehe kein Wort.”
    “Verdammt, Bliss! Ich weiß, dass ich dich nicht anständig behandelt habe, aber …”
    “Das ist vorsichtig ausgedrückt, Alan. Du hast mich verführt und geheiratet, bevor mir klar war, was überhaupt passiert. Du hast mich die ganze Zeit betrogen, hast mich bei deinen Freunden im Jetset lächerlich gemacht, und dann hast du sogar noch meine Großmutter bestohlen.”
    “Niemand ist perfekt”, gab er zu. “Was verlangst du von mir? Soll ich gestehen, dass ich mich scheußlich verhalten habe, auf die Knie fallen und dich um Verzeihung bitten?”
    “Das wäre ein Anfang, aber es ist unnötig. Es ist aus und vorbei, Alan. Endgültig.” Sie schüttelte den Kopf. “Früher habe ich ständig an dich gedacht. Ich habe mir vorgestellt, wie du in einem brennenden Wagen von einer Brücke stürzt oder wie du von Alligatoren gefressen wirst, nachdem dein Boot im Bayou gekentert ist. Ich wollte sogar Geld auf Marie Laveaus Grab legen und sie bitten, einen Voodoo-Fluch über dich zu sprechen. Aber das ist vorbei, Alan. Es ist, als hätte es dich nie gegeben.”
    “Verdammt, hör auf, so stur zu sein! Hat Zelda dir nichts von der Gefahr gesagt?”
    “Sie sagte etwas von einer Halskette und von einer Fälschung. Aber ich habe mich nicht für diese Geschichte interessiert.”
    “Es ist keine Geschichte! Begreifst du nicht? Jemand hat dir eine Falle gestellt.”
    “Wer?”
    “Ich weiß es nicht. Und ich hätte gar nichts

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