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Shayne - der Verführer (German Edition)

Shayne - der Verführer (German Edition)

Titel: Shayne - der Verführer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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wird.”
    “Und darum müssen wir Sie umbringen”, fügte Michael hinzu.
    Bliss war zur Überzeugung gelangt, dass sie keine so schlechte Menschenkennerin sein konnte, dass sie nicht nur ihren Exmann, sondern auch ihren Mieter und Shayne falsch beurteilt hatte. Darum entspannte sie sich und genoss die Vorstellung.
    “Das ist doch nur ein Scherz, oder?” Alans Stimme bebte, während er nervös die beiden vor ihm stehenden Männer ansah.
    “Ich scherze nie, wenn es um Mord geht”, versicherte Shayne freundlich. “Aber ich gebe jedem noch eine Chance.”
    “Der Kerl ist doch nur eine Ratte.” Michael griff nach seiner Pistole.
    “Das weiß ich”, bestätigte Shayne seufzend. “Aber ich bin nun einmal ein anständiger Mensch. Darum will ich sogar ihm eine Chance geben.”
    “Wir sollten ihn wegschaffen und abknallen”, sagte Michael abfälig.
    “Das ist zwar ein reizvoller Vorschlag, aber ich habe eine bessere Idee.” Shayne betrachtete die an der Wand befestigten Degen, während Alan immer blasser wurde. “Haben Sie schon einmal von Dueling Oaks gehört?”
    “Im Park? Wo sich die Idioten früher duelliert haben, um ihre angebliche Ehre zu retten?” fragte Alan verächtlich.
    “Richtig”, bestätigte Shayne. “Ich wollte schon immer einmal ein Duell veranstalten.”
    Michael griff das Stichwort auf. “Um die Ehre einer Frau zu retten”, fügte er hinzu.
    Shayne zog den Degen von Alans Hals zurück und führte einige Stöße in der Luft aus. “Der liegt wirklich gut in der Hand. Ich liebe die alten Mantel-und-Degen-Filme im Femsehen. Ich glaube, ich lebe im falschen Jahrhundert.”
    “Vielleicht warst du in einem früheren Leben selbst ein Pirat”, warf Michael ein.
    “Möglich.” Shayne betrachtete Alan. “Die Zeiten haben sich geändert. Mir bleibt vermutlich nichts anderes übrig, als Sie laufen zu lassen.”
    Alan raffte sich hastig auf. “Ich habe nicht gelogen, Bliss”, warnte er. “Es geht um Leben oder Tod.”
    Damit war er verschwunden.
    Bliss blickte ihm nach, wie er über die Magazine Street lief, und sah nicht, wie die beiden Brüder einen Blick wechselten.
    “Was hat er gemeint?” fragte Michael.
    “Ich weiß es wirklich nicht”, antwortete sie ausweichend.
    Es war schlimm genug, dass Michael wusste, dass sie auf einen Betrüger hereingefallen war. Michael und Shayne sollten nicht erfahren, dass Alan sie irgendwie mit dem Diebstahl einer Halskette in Zusammenhang brachte. Sofern sie es richtig verstanden hatte, handelte es sich ohnedies nur um falsche Steine. Also war das Ganze kein großes Problem. Vermutlich zog Alan wieder eine betrügerische Nummer ab. Es war besser, sich gar nicht um ihn zu kümmern.
    “Er sagte, dass es um Leben und Tod geht”, drängte Shayne, während Hercules sich schnurrend an seinen Beinen rieb.
    “Alan hat schon immer übertrieben”, versicherte Bliss lächelnd. “Ich begreife nicht, was ich jemals an ihm gefunden habe.” Sie reckte sich und küsste Michael auf die Wange. “Es ist schrecklich von mir, aber ich habe sein Gesicht genossen, als du gedroht hast, ihn zu erschießen. Danke.”
    Michael lächelte, betrachtete sie jedoch besorgt. “Gern geschehen.”
    “Und du warst großartig.” Sie trat zu Shayne und wollte auch ihn auf die Wange küssen, doch er drehte den Kopf. Der Kuss dauerte nicht lange, raubte ihr aber trotzdem den Atem.
    “Setz es auf meine Rechnung”, sagte er hinterher leise.
    “Wolltet ihr beide nicht zu einer Versteigerung in New Iberia?” Lilah hatte unbemerkt den Laden betreten.
    “Richtig.” Bliss rang nach Luft. “Wenn wir nicht sofort aufbrechen, kommen wir zu spät.”
    Michael und Lilah sahen ihnen nach, als sie den Laden verließen und zum Jaguar gingen.
    “Was war hier denn los?” fragte Lilah.
    “Keine Ahnung”, behauptete Michael scheinbar besorgt.
    Während der Fahrt aus der Stadt dachte Shayne darüber nach, wie viel sich seit seiner Jugend verändert hatte. Das betraf auch ihn. Er war nicht mehr der junge Mann, der Louisiana auf der Suche nach aufregenden Abenteuern verlassen hatte.
    In den letzten zehn Jahren hatte er in Ankara Mokka getrunken und wäre beinahe mit durchgeschnittener Kehle im Rinnstein gelandet. Er hatte serbische Blockaden in Bosnien umgangen und mit einer aufregenden Reporterin auf der griechischen Insel Seriphos Ouzo getrunken. Er hatte den Sonnenaufgang am Kilimandscharo beobachtet und leidenschaftlich eine dunkeläugige Schönheit in einem Beduinenzelt in der

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