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Sheriff  Tod

Sheriff  Tod

Titel: Sheriff  Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erholt, Doreen. Wer soviel fliegt wie ich, der sorgt auch für ein dickes Fell. Es ist Gewöhnungssache. Ich werde fit sein, wenn es darauf ankommt.«
    »Das beruhigt mich. Sie können auch jetzt die Augen zumachen. Zumindest in der nächsten halben Stunde, denn dann haben wir die Interstate hinter uns.«
    »Danke für den Rat.«
    »Schaffen Sie es?«
    Ich schaute sie an. Doreen hatte sich umgezogen, bevor wir Topeka verlassen hatten. Sie trug jetzt Jeans und eine karierte Bluse. Eine schlichte Kette hing um ihren Hals, es war der einzige Schmuck, den sie sichtbar trug.
    »Machen Sie die Augen ruhig zu.«
    »Okay.«
    Als letztes sah ich ihr Lächeln, dann drückte ich die Lehne zurück. Ich wußte ja, daß ich bei Doreen in guten fahrerischen Händen lag, und sollte sich tatsächlich etwas ereignen, würde sie mich wecken. Ich gehörte zu den Menschen, die schnell und auch an beliebigen Orten einschlafen können. Da machte auch der Mustang keine Ausnahme.
    Sehr bald schon sackte ich weg und tauchte ein in die Dunkelheit des Schlafgottes Morpheus, der mich in seinen Armen wiegte.
    Es war jedoch kein ruhiger Schlaf. Der vor uns liegende Fall hatte mich auch innerlich mitgenommen. Ich sah einen Killer düster und schattenhaft durch die Nacht huschen, auf der Suche nach irgendwelchen Opfern, denen er die Kehle durchschnitt, nachdem er sie zuvor grausam gequält hatte. Ich sah mich auch gegen ihn kämpfen, aber nicht gegen die Gestalt ankommen, die immer mehr anwuchs, je näher ich kam, und dann zu einem mächtigen Riesen geworden war.
    Als wir uns so nahe waren, daß es zu einer Berührung gereicht hätte, wachte ich erschreckt auf. »He, was ist los, John?«
    Im ersten Augenblick kam ich mir fremd vor. Ich wußte nicht, wo ich mich befand. Ich war auch nicht in der Lage, die Stimme einzuordnen. Erst mußte ich Ruhe in meine Gedankenwelt bekommen. Die dunkle Brille war mir während des Schlafs aus der Position gerutscht und hing vorn auf meiner Nase. Ich rückte sie wieder zurecht, da ich nicht von der Sonne geblendet werden wollte.
    Damit fand ich mich auch wieder zurecht, und ich schwitzte, trotz der Klimaanlage.
    »Sie sind mir noch eine Antwort schuldig, John.«
    »Stimmt.«
    »Und wie lautet sie?«
    »Ich hatte einen verdammten Traum.«
    »Alptraum?«
    »So ist es.«
    »Reden Sie darüber.«
    Ich tat es, und Doreen hörte aufmerksam zu. Dann meinte sie: »Der Fall nimmt uns beide mit.«
    »Wieso?«
    Ihr Lächeln wirkte kantig.
    »Glauben Sie denn, daß diese Scheiße, will ich mal sagen, auch an mir so spurlos vorübergeht? Glauben Sie nur das nicht, John. Auch ich habe meine Probleme, und das nicht zu knapp. Ich hänge oft mehr durch, als mir lieb ist, aber was soll’s? Es hat keinen Sinn, wenn wir uns gegenseitig die Vorwürfe und Träume erzählen, wir würden uns nur nervös machen.«
    »Das ist möglich.«
    »Schauen Sie sich um. Was sehen Sie? Keine Interstate mehr, sondern eine Landschaft, die auch Ihnen gefallen müßte.«
    Doreen Pratt hatte recht. Wir waren in die Berge gefahren, und im ersten Moment kam ich mir vor wie im Voralpengebiet. An der linken Seite schäumte ein Fluß durch sein Bett. Ich war überrascht wegen des klaren fischreichen Wassers, denn am Ufer hockten zahlreiche Angler. Ich ließ die Seitenscheibe nach unten fahren und genoß die in den Wagen eindringende würzige Luft. Hier schien die Welt noch in Ordnung zu sein.
    Hohe Bäume wuchsen unter dem Blau des Himmels, zumeist Tannen und Fichten, und ich konnte tief durchatmen, was Doreen offenbar gefiel.
    Wir rollten über einen Highway, aber ich hatte eher den Eindruck, auf einer Landstraße zu fahren. Manchmal wuchsen die Hänge der Berge sehr dicht an die Fahrbahn heran, so daß ich nur die Hand auszustrecken brauchte, um nach dem satten Gras greifen zu können.
    Ich lächelte.
    »Es gefällt Ihnen hier, nicht?«
    »Das kann ich nicht abstreiten.«
    »Der Westen ist eben nicht nur staubig, heiß und trocken. Manchem ist er schon zu europäisch.«
    »Kaum zu glauben, daß sich hier ein Killer herumtreibt oder ein mordendes Phantom.«
    »Das stimmt.«
    Wir befanden uns zwar nicht allein auf der Strecke, aber der Verkehr war mit dem auf der Interstate nicht zu vergleichen.
    Hier fuhren die Menschen, die mehr Zeit hatten, deshalb sahen wir auch weniger Trucks, dafür mehr Personenwagen, wobei die Touristen jetzt in der Minderzahl waren und das Feld den Einheimischen überließen. Hier hätten sie wirklich mehr von der Landschaft sehen und

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