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Sheriff  Tod

Sheriff  Tod

Titel: Sheriff  Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestaunen können, sie aber mußte ja ihre gesteckten Tagesziele erreichen.
    Kein Urlaub für mich, obwohl ich mich toll fühlte. Dieser kurze Tiefschlaf hatte mir trotz des Alptraums gutgetan.
    »Sie sehen energiegeladen aus, John.«
    »Danke, so fühle ich mich auch.«
    »Dann war meine Idee gut?«
    »Sogar bestens.«
    »Das freut mich.«
    »Und mich freut weniger, daß es keinen Hinweis auf diesen verfluchten Killer gibt. Da sind zehn Menschen verschwunden, und man hat keine Spur gefunden. Das in einen Land, das stolz sein kann auf die modernsten Fahndungsmethoden. Also ich stehe da vor einem Rätsel.«
    Die FBI-Agentin nahm sich einen Moment Zeit. »Vielleicht haben Sie genau das Problem damit angesprochen, John.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Die modernen Fahndungsmethoden. Okay, sie sind gut, sie haben auch oft genug Erfolg beschert, aber es fehlt doch die Intuition, die man früher als Polizist haben mußte. Man geht einfach zu kalt an die Sache heran und hört nicht mehr auf seinen Bauch.«
    Ich stellte die Rückenlehne wieder in die für mich richtige Sitzposition.
    »Das haben Sie sehr treffend ausgedrückt.«
    »Dann denken Sie auch so.«
    »Nicht nur das, ich handle sogar danach. Ich lehne die Technik nicht ab, doch im Endeffekt kommt es auf den Menschen an, finde ich. Und ich habe damit auch oft richtig gelegen.«
    »Dem kann ich nur zustimmen. Abe Douglas hat mir von Ihnen erzählt. Ich muß zugeben, daß er ins Schwarze getroffen hat.«
    »Er übertreibt.«
    Doreen hob die Schultern und wurde danach sehr sachlich. »Ist Ihnen eigentlich aufgefallen, daß uns schon seit geraumer Zeit jemand folgt?«
    »Nein, wer denn?«
    »Ein Wagen der Highway Police!«
    Ich hatte tatsächlich nicht in den Rückspiegel geschaut, tat dies, sah das Fahrzeug aber nicht, was auch an der Kurve liegen konnte, die hinter uns lag.
    Doreen Pratt hatte meine Bemühungen erlebt und verringerte die Geschwindigkeit. Damit hatte sie mir einen Gefallen getan, denn tatsächlich erschien der andere Wagen im Rückspiegel, und er holte auf.
    »Lassen wir ihn vorbei?«
    Die Agentin hob die Schultern. »Ich denke nicht, daß er etwas von uns will, sonst hätte er uns schon gestoppt, aber es ist die Gegend, in der die Taten passiert sind. Der nächste Ort, den wir erreichen, ist Lucas. Wir werden uns dort einquartieren und unsere Suche aufnehmen.«
    »Ich sehe die angebliche Verfolgung positiv. Es ist gut, wenn die Polizei präsent ist.«
    »Stimmt.«
    Der andere Wagen holte auf. Vor uns lag ein schnurgerades Stück Straße, das zwar etwas bergauf führte, aber trotzdem gut zu überblicken war. Ich behielt die Rückspiegel im Auge und sah, daß sich der Polizeiwagen immer näher heranschob.
    Wenig später befand sich das andere Fahrzeug mit uns auf gleicher Höhe. Wie eine Puppe saß der Polizist hinter dem Lenkrad. Er kam mir sehr düster vor, was auch an seiner Sonnenbrille und dem großen Hut liegen konnte.
    Nicht einen Blick warf der Mann nach links. Statt dessen gab er Gas und huschte an uns vorbei.
    Ein kalter Luftzug erwischte mich. Er fuhr durch mein Gesicht wie ein Eishauch.
    Ich saß starr.
    Doreen hatte etwas bemerkt. »John, was ist mit Ihnen los? Was haben Sie?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Sie sehen so anders aus. Sie haben sich verändert.«
    »Stimmt.«
    »Warum?«
    »Da war etwas.«
    »Was?«
    »Mit dem Wagen.« Ich räusperte mich. »Fahren Sie schneller – bitte! Ich möchte, daß Sie aufholen, ja, ich will sogar mit dem Kollegen ein paar Worte sprechen.«
    »Ist in Ordnung.« Doreen hatte mich zwar nicht verstanden, aber sie hielt sich an meine Bitte.
    Der Mustang war ein Wagen, der nicht eben zu den langsamsten Fahrzeugen gehörte. So wunderte ich mich, daß wir den Polizeiwagen plötzlich nicht mehr sahen. Er war einfach verschwunden, als hätte er sich aufgelöst. Vor uns lag der Highway frei, doch der Mann von der Highway Police war nicht mehr zu sehen.
    Doreen wurde ärgerlich. »Der kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!« schimpfte sie.
    »Nein, eigentlich nicht. Fahren Sie weiter, bitte.«
    »Sie geben mir Rätsel auf, John. Was haben Sie gesehen? Was hat Sie zu Ihrer Meinungsänderung veranlaßt?«
    »Ich spürte einen Hauch. Einen kalten, unsichtbaren Nebelstreif, der mich erwischte, und ich merkte zugleich den kurzen, beinahe schon heißen Schmerz an meiner Brust. Als wäre mir vom anderen Wagen etwas herübergeworfen worden.«
    »Was denn?«
    Ich hob die Schultern. »Kann ich nicht genau

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