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Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Titel: Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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um alles oder nichts. Wenn du dir einen Sack Dynamit besorgst und ihn an der Vordertür anbringst und eine Zündschnur daran hältst...«
    »Was hat der Mann getan?«
    »Hab' ich dir nicht gesagt, daß er Jim Caraway erschossen hat?«
    »Warum hat er ihn erschossen?«
    »Was zum Donnerwetter geht dich das an? Caraway war bei Nacht an seinem Haus, und er hat ihn
    erschossen. Das sollte dir genügen. Du sollst die Sache in Ordnung bringen.«
    »Was ist mit den beiden Frauen und den Kindern? Gehen die auch drauf?«
    »Das wird wohl so sein - wie sollen wir ihn sonst kriegen?«
    »Das scheint mir aber doch recht hart und ungerecht; schließlich haben sie nichts getan.«
    »Was für ein blödes Gerede! Willst du plötzlich nicht mehr?«
    »Sachte, Councillor, sachte. Was hab' ich gesagt oder getan, daß Sie denken könnten, ich würde dem Befehl des Meisters der Loge nicht gehorchen? Ob es richtig oder falsch ist, haben Sie zu entscheiden.«
    »Und du machst es?«
    »Natürlich mache ich es.«
    »Wann?«
    »Na ja, es wäre gut, wenn ich ein oder zwei Nächte Zeit hätte, daß ich mir das Haus ansehen und meine Pläne machen könnte. Dann...«
    »Sehr gut«, sagte McGinty und schüttelte ihm die Hand.
    »Ich verlasse mich ganz auf dich. Es wird ein großer Tag sein, wenn du uns die gute Nachricht bringst.
    Das wird genau der letzte Schlag, der sie alle auf die Knie zwingt.«
    McMurdo dachte lange und gründlich über den Auftrag nach, den er so plötzlich erhalten hatte. Das einsame Haus, in dem Chester Wilcox lebte, lag etwa fünf Meilen entfernt in einem angrenzenden Tal.
    Noch in der gleichen Nacht brach er allein auf, um den Anschlag vorzubereiten. Es war Tag, als er von seiner Erkundung zurückkehrte. Am nächsten Tag sprach er mit seinen beiden Untergebenen, Manders
    und Reilly, unbekümmerten jungen Burschen, die so begeistert waren, als ginge es auf die Hirschjagd.
    Zwei Nächte darauf trafen sie sich außerhalb der Stadt, alle drei bewaffnet, und einer von ihnen trug einen Sack, vollgepackt mit Sprengstoff, wie er in den Steinbrüchen benutzt wurde. Um zwei Uhr morgens
    langten sie vor dem einsamen Haus an. Es war eine stürmische Nacht. Über das Gesicht eines
    Dreiviertelmondes trieben zerfetzte Wolken schnell dahin. Sie waren gewarnt worden, sich vor
    Wachhunden in acht zu nehmen. So schlichen sie vorsichtig heran, die entsicherten Pistolen in der Hand.
    Aber außer dem Heulen des Windes war kein Laut zu hören, und außer dem Schwanken der Äste über
    ihnen rührte sich nichts.
    McMurdo horchte an der Tür des einsamen Hauses, aber drinnen war alles ruhig. Dann lehnte er den
    Beutel mit Sprengstoff an die Tür, schnitt mit seinem Messer ein Loch hinein und brachte die Zündschnur an. Als diese gut brannte, rannten er und seine beiden Begleiter was sie konnten davon und waren ein gutes Stück entfernt, sicher und geborgen in einem schützenden Graben, bevor das laute Krachen der Explosion und das tiefe, dumpfe Gerumpel des zusammenstürzenden Gebäudes ihnen sagte, daß ihr
    Auftrag ausgeführt war. Kein Job in den blutbefleckten Annalen der Gesellschaft war je sauberer
    ausgeführt worden.
    Trotzdem hatten sie Pech, denn diese so gut organisierte und mutig ausgeführte Arbeit war völlig umsonst gewesen. Gewarnt durch das Schicksal verschiedener Opfer und wohl wissend, daß er auf der schwarzen Liste stand, war Chester Wilcox mit seiner Familie nur einen Tag vorher in ein sicheres und weniger bekanntes Quartier umgezogen, wo die Polizei ihn besser bewachen konnte. Es war ein leeres Haus, das die Sprengladung zum Einsturz gebracht hatte, und der grimmige alte Stabsfeldwebel aus dem Krieg
    brachte den Bergleuten von Iron Dike weiterhin Disziplin bei.
    »Überlaßt ihn mir«, sagte McMurdo. »Er ist mein Mann, und ich kriege ihn, und wenn ich ein ganzes Jahr warten muß.«
    Die Loge sprach ihm Dank und volles Vertrauen aus. Damit endete zunächst einmal die Sache. Als ein paar Wochen später in der Zeitung stand, auf Wilcox sei aus dem Hinterhalt geschossen worden, war es ein offenes Geheimnis, daß McMurdo immer noch an seinem unvollendeten Job arbeitete.
    Das waren die Methoden der Männer, die sich hinter dem ehrenvollen Namen der Freimaurer verbargen.
    Das waren die Taten der Scowrer, die damit ihre Terrorherrschaft über dieses große, reiche Industriegebiet aufrechterhielten. Warum sollten diese Seiten mit noch mehr Verbrechen gefüllt werden?
    Habe ich nicht genug erzählt und ihre Methoden

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