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Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Titel: Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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betrunkene und faule Arbeiter entlassen, die Mitglieder der allgewaltigen Gesellschaft waren. Todesdrohungen, die vor seiner Tür hingen, hatten ihn in seinem Entschluß nicht wankend gemacht, und so sah er sich in einem freien, zivilisierten Land zum Tode verurteilt.
    Die Hinrichtung war nun ordnungsgemäß ausgeführt worden. Ted Baldwin, der sich auf dem Ehrenplatz neben dem Logenmeister spreizte, war der Anführer des Mordtrupps gewesen. Sein Gesicht war rot, und die glasigen, blutunterlaufenen Augen sprachen von zuwenig Schlaf und zuviel Alkohol. Er und seine Kameraden hatten die Nacht davor in den Bergen verbracht. Sie waren zerzaust und vom Wetter gegerbt, aber wurden wie Helden gefeiert und konnten sich keinen wärmeren Empfang von ihren Kameraden
    wünschen.
    Die Geschichte wurde wieder und wieder erzählt, unterbrochen von Freudenschreien und lachenden
    Ausrufen. Sie hatten auf ihren Mann gewartet, als er beim Einbruch der Dunkelheit heimfahren wollte, und hatten ihren Posten auf der steilen Anhöhe eingenommen, wo das Pferd im Schritt gehen mußte. Er war so in Pelze gewickelt, daß er nicht nach seiner Pistole greifen konnte. Sie hatten ihn aus dem Wagen herausgezerrt und immer wieder auf ihn geschossen. Er hatte um Gnade geschrien. Diese Schreie wurden zum Amüsement der Loge wiederholt.
    »Laß uns noch einmal hören, wie er quiekte«, riefen sie.
    Keiner von ihnen kannte den Mann, aber Töten besitzt seine eigene, nie endende Faszination. Und sie hatten den Scowrern vonGilmerton gezeigt, daß man sich auf die Vermissa-Leute verlassen konnte.
    Beinahe wäre die Sache noch schiefgegangen, denn ein Mann und seine Frau waren dazugekommen, als
    sie noch ihre Revolver in den leblosen Körper leerfeuerten. Jemand hatte vorgeschlagen, beide zu
    erschießen, aber es waren harmlose Leute, die keine Verbindung zum Bergwerk hatten, und so hatte man ihnen streng befohlen, weiterzufahren und den Mund zu halten, wenn ihnen ihr Leben lieb sei, oder ihnen würden schlimme Dinge passieren. Die blutbesudelte Gestalt hatten sie als Warnung für alle hartherzigen Arbeitgeber liegenlassen. Und die drei edlen Rächer waren in die Berge geeilt, wo die unverletzte Natur bis zu den Öfen und Schlackenhalden herunterreicht. Hier waren sie nun sicher und wohlbehalten, hatten gute Arbeit geleistet und dafür den Beifall ihrer Kameraden in den Ohren.
    Es war ein großer Tag für die Scowrer. Der Schatten der Angst aber lag nun noch tiefer und dunkler über dem Tal. Wie ein kluger General den Augenblick des Sieges nutzt, um seine Anstrengungen zu
    verdoppeln, so daß sein Gegner keine Zeit hat, sich nach einer Niederlage wieder aufzuraffen, so hatte sich Boß McGinty mit seinen bösartigen Augen auf seinem Operationsfeld umgesehen und schon eine
    neue Attacke gegen die geplant, die sich gegen ihn zu stellen wagten. In der gleichen Nacht, als die angetrunkene Gesellschaft endlich aufbrach, berührte er McMurdos Arm, nahm ihn beiseite und führte ihn in den inneren Raum, in dem sie ihr erstes Gespräch geführt hatten.
    »Schau her, mein Junge«, sagte er, »Ich habe jetzt endlich einen Job für dich, der deiner würdig ist. Du kannst ganz selbständig dabei vorgehen.«
    »Das freut mich zu hören«, antwortete McMurdo.
    »Du kannst dir zwei Männer mitnehmen — Manders und Reilly. Sie halten sich für den Dienst bereit. In diesem Gebiet wird nichts in Ordnung sein, solange die Sache mit Chester Wilcox nicht geregelt ist.
    Wenn du ihn erledigst, ist dir jede Loge hier im Kohlenrevier zu Dank verpflichtet.«
    »Ich werde tun, was ich kann. Wer ist er und wo kann ich ihn finden?«
    McGinty nahm seine ewige angekaute und halbgerauchte Zigarre aus dem Mundwinkel und begann, ein
    grobes Diagramm auf ein Blatt Papier zu zeichnen, das er aus seinem Notizbuch gerissen hatte.
    »Er ist Oberwerkmeister der Iron Dike Company. Ein harter Brocken, ein alter Stabsfeldwebel aus dem Krieg, überall Schmisse und Narben. Wir haben es schon zweimal versucht, aber hatten kein Glück, und Jim Caraway hat sein Leben dabeiverloren. Nun bist du dran, ihn zu übernehmen. Das ist das Haus - ganz einsam und allein an der Iron-Dike-Kreuzung, genau wie du es hier auf dem Plan siehst - kein Mensch in Hörweite. Am Tag hat es keinen Zweck. Er ist bewaffnet und schießt gut und schnell, ohne viel zu fragen.
    Aber bei Nacht - nun, da ist er allein mit seiner Frau und drei Kindern und einem Dienstmädchen. Du darfst nicht wählerisch sein in deinen Mitteln. Es geht

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