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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Was meinen Sie damit?«
    »Legen Sie doch Hut und Stock auf den Seitentisch. Danke. Bitte, setzen Sie sich. Wollen Sie nicht auch den Revolver ablegen? Oh, mir macht es nichts, wenn Sie bevorzugen, darauf zu sitzen. Ihr Besuch kommt mir wirklich sehr gelegen, denn ich wollte längst gerne ein paar Minuten mit Ihnen plaudern.«
    Der Count knurrte. Seine Augenbrauen waren drohend zusammengezogen. «
    »Ich hätte ebenfalls gerne mit Ihnen gesprochen, Mr. Holmes. Und darum bin ich hier. Ich verleugne es gar nicht, daß ich Sie eben angreifen wollte.«
    Holmes schwang ein Bein auf die Ecke des Tisches.
    »Mir war schon so, als ob Sie eine solche Idee im Kopf hätten«, sagte er. »Aber warum diese persönliche Aufmerksamkeit?«
    »Weil Sie sich die größte Mühe gegeben haben, mich zu ärgern. Weil Sie mir Ihre Kreaturen über den Weg geschickt haben.«
    »Meine Kreaturen! Aber ich versichere Ihnen, das habe ich nicht getan!«
    »Unsinn! Ich habe sie verfolgen lassen. In diesem Spiel können auch zwei mitspielen, Ho lmes.«
    »Es mag nur eine Kleinigkeit sein, Count Sylvius, aber bitte vergessen Sie den Titel nicht, wenn Sie mich anreden. Sie müssen das verstehen, denn bei der Besonderheit meiner Arbeit könnte ich sonst leicht mit der Hälfte der Unterwelt auf vertrautem Fuß stehen. Sie verstehen, daß Ausnahmen leicht Neid heraufbeschwören. «
    »Nun, dann eben Mr. Holmes.«

»Ausgezeichnet! Aber ich versichere Ihnen, daß Sie sich wegen meiner Agenten im Irrtum befinden. «
    Count Sylvius lachte zornig.
    »Andere Leute haben auch eine Beobachtungsgabe. Gestern war es ein alter Mann. Heute ist es eine ältliche Frau. Sie haben mich den ganzen Tag nicht aus dem Auge gelassen. «
    »Sir, Sie machen mir wirklich Komplimente. Der alte Baron Dowson sagte an dem Abend, bevor er gehängt wurde, von mir, daß die Bühne an mir verloren hätte, was die englische Gesetzgebung gewonnen hätte. Und nun haben Sie meine kleinen Verkleidungsszenen so freundlich gelobt. «
    »Das haben Sie - das waren Sie selber?«
    Holmes zuckte mit den Schultern. »Sehen Sie dort drüben den Regenschirm, den Sie mir in der Nähe der Werkstatt vom alten Straubenzee so freundlich gereicht haben, bevor Sie anfin-gen, mich zu verdächtigen.«
    »Wenn ich das gewußt hätte, hätten Sie nie im Leben...«
    »Dieses bescheidene Heim wiedergesehen. Dessen war ich mir wohl bewußt. Wir haben be-dauernswerterweise alle schon gute Gelegenheiten gehabt. Aber es ist so, Sie haben mich nicht gesehen und so sind wir eben hier.«
    Die Augenbrauen des Counts zogen sich wiederum über seinen drohenden Augen zusammen.
    »Was Sie sagen, macht die Sache höchstens schlimmer. Es waren also nicht ihre Agenten, sondern Sie selbst mußten Ihre neugierigen Spielchen spielen. Und Sie geben zu, daß Sie mir gefolgt sind. Warum?«
    »Na, kommen Sie, Count, Sie haben früher einmal Löwen in Algerien geschossen.«
    »Na, und?«
    »Aber warum?«
    »Warum? Der Sport - die Aufregung - die Gefahr! «
    »Und bestimmt auch, um das Land von einem Obel zu befreien?«
    »Richtig.«
    »Da haben Sie zusammengefaßt auch meine Gründe!«
    Der Count sprang auf und seine Hand faßte automatisch in die Hosentasche.
    »Setzen Sie sich, Sir, setzen Sie sich! Es gab noch einen anderen, praktischeren Grund. Ich möchte den blauen Stein haben.« Count Sylvius lehnte sich mit einem bösen Lächeln zurück.
    »Was Sie nicht sagen!« sagte er.
    »Sie wissen, daß ich deshalb hinter Ihnen her war. Der wahre Grund, weshalb Sie heute abend hier sind, ist, herauszufinden, wieviel ich über die Sache weiß und wieweit es überhaupt nötig ist, mich zu liquidieren. Nun gut, von meinem Standpunkt aus kann ich wohl sagen, daß es absolut notwendig ist, denn ich weiß alles, ausgenommen einer Kleinigkeit, die Sie mir jetzt erzählen werden.«
    »Oh, tatsächlich! Wollen Sie mir vielleicht erklären, welches Faktum Ihnen noch fehlt? «
    »Wo der blaue Stein aus der Krone sich jetzt befindet.«
    Der Count sah seinen Gefährten scharf an. »Oh, das möchten Sie wissen, nicht wahr? Wie zum Teufel sollte ich Ihnen das erzählen können? «
    »Das können und das werden Sie.«
    »Tatsächlich!«
    »Mich können Sie nicht bluffen, Count Sylvius. « Wie Holmes ihn anblickte, wurden seine Augen immer schmaler und heller, bis sie zu zwei drohenden Punkten aus Stahl geworden waren. »Für mich sind Sie wie aus Fensterglas gemacht. Ich kann Ihr Gehirn arbeiten sehen.«
    »Dann sehen Sie natürlich auch, wo sich der

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