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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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wieder heruntergelassen.
    »Das genügt, Billy«, sagte er. »Du warst eben in Lebensgefahr, mein Junge, und ich kann im Augenblick schlecht ohne dich auskommen. Na, mein Watson, wie gut, Sie mal wieder zu begrüßen. Sie kommen in einem kritischen Augenblick.«
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    »Du kannst jetzt gehen, Billy. Der junge ist ein Problem für mich, Watson. Wie weit ist es gerechtfertigt, daß ich ihn Gefahren aussetze?«
    »Welche Art von Gefahren, Holmes?«
    »Ein plötzlicher Tod. Ich erwarte heute abend so etwas.«
    »Sie erwarten was?«
    »Ermordet zu werden, Watson.«
    »Nein, nein, Sie machen sich einen Spaß mit mir, Ho lmes.«
    »Sogar mein sehr begrenzter Sinn für Humor würde sich einen besseren Witz einfallen lassen.
    Aber inzwischen können wir es uns gemütlich machen, dagegen wäre doch nichts einzuwenden. Ist Alkohol erlaubt? Die Zigarren befinden sich an ihrem alten Pla tz. Ich möchte Sie einmal wieder in ihrem alten Sessel sitzen sehen. Sie sind doch inzwischen nicht dazu übergegangen, meine Pfeifen und meinen beklagenswerten Tabak zu verachten? Er war mir Nah-rungsersatz in diesen Tagen.«
    »Und warum haben Sie nichts gegessen?
    »Weil Ihre Wahrnehmungen feiner werden, wenn Sie fasten. Wieso, als Doktor müssen Sie doch zugeben, daß das, was die Verdauung an Kraft kostet, dem Gehirn nicht zugute kommt.
    Ich bin Gehirn, Watson. Der Rest ist einfach ein Anhängsel. Und daher muß ich meinem Gehirn immer Vorrang geben. «
    »Was ist mit dieser Gefahr, Holmes?«
    »Ah ja, für den Fall, daß es heute Abend passiert, sollten Sie Ihr Erinnerungsvermögen mit Namen und Adressen der Mörder belasten. Sie können es, dann an Scotland Yard weitergeben, zusammen mit meinen schönsten Grüßen und meinem Segen. Sylvius ist der Name-Count Negretto Sylvius. Schreiben Sie es auf, Mann, schreiben Sie es auf! Moorside Gardens 136, N.W. Haben Sie es?«
    Watsons ehrliches Gesicht zuckte vor Aufregung. Er wußte nur zu gut, welch immenses Ris i-ko er manchmal einging und war sich ebenfalls bewußt, daß sein Freund eher zu wenig als zuviel sagte und gewiß nicht übertrieb. Watson war immer ein Mann gewesen, der zu handeln verstand, und bei dieser Gelegenheit blieb er nicht hinter sich selbst zurück.
    »Rechnen Sie mit mir, Holmes, ich habe ein oder zwei Tage nichts zu tun. «
    »Sie sind unmoralisch geworden, Watson. Nun haben Sie die Schwindelei den anderen Untu-genden hinzugefügt. Sie tragen alle Zeichen eines sehr beschäftigten Arztes an sich, den der Beruf zu jeder Stunde fordert.«
    Es ist nichts sonderlich Wichtiges. Aber können Sie den Kerl nicht arretieren? «
    »Ja, Watson, das könnte ich und das macht ihm solche Sorgen. «
    »Aber warum tun Sie es nicht?«
    »Weil ich nicht weiß, wo sich der Stein befindet. «
    »Ah, das hat Billy mir erzählt - die verschwundenen Kronjuwelen!«
    »Ja, der große dunkelblaue Mazarin-Stein. Ich habe mein Netz ausgeworfen und ich habe meinen Fisch. Aber damit habe ich den Stein noch nicht. Was nützt es mir, wenn ich sie ein-sperren lasse? Wir könnten die Welt verbessern, wenn wir sie hinter Schloß und Riegel brächten. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Es ist der Stein, den ich haben will. «
    »Und dieser Count Sylvius ist einer Ihrer Fische?«
    »Ja, er ist der Hai, er beißt. Der andere ist Sam Merton, der Boxer. Nicht einmal ein schlechter Kerl, dieser Sam, aber der Count hat ihn benutzt. Sam ist nicht der Hai. Er ist ein großer, dummer, schafsköpfiger Köder. Aber er zappelt trotzdem in meinem Netz.«
    »Wer ist dieser Count Sylvius?«
    »Ich habe heute morgen hautnah neben ihm gestanden. Sie haben mich schon einmal als eine alte Dame gesehen, Watson. Überzeugender war ich nie. Er hat mir doch tatsächlich einmal meinen Regenschirm aufgehoben. >Erlauben Sie mir, Madam< sagt e er - halb italienisch, wissen Sie, mit dem Charme des Südländers, wenn ihm die Laune danach ist, aber der Teufel selber, wenn er anderer Laune ist. Das Leben ist voll der merkwürdigsten Dinge, Watson. «
    »Es hätte eine Tragödie werden können.«
    »Nun ja, die Möglichkeit bestand. Ich folgte ihm zur Werkstatt des alten Straubenzee. Straubenzee hat das Luftgewehr hergestellt, eine ganz hübsche Arbeit. Wie ich annehme und glaube, ist es im Augenblick uns gegenüber hinter dem Fenster aufgestellt. Haben Sie mein Ebenbild gesehen? Aber natürlich, Billy hat es Ihnen gezeigt. Nun, ich erwarte, daß es in jedem Augenblick eine Kugel durch den hübschen Kopf

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