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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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heraus. Möglicherweise hat er auch die Polizei informiert. He! Was war das?«
    Ein vages Geräusch schien vom Fenster her zu kommen. Beide Männer fuhren herum, aber da war nur die stille Figur im Fenster, und sonst war alles ganz ruhig im Zimmer.
    »Es kam wohl von der Straße«, sagte Merton. »Nun, sehen Sie mal, Boß, Sie haben die Grüt-ze im Kopf. Ihnen wird wohl noch mal was einfallen. Wenn es nichts nützt, ihn umzulege n, dann müssen Sie sich was anderes ausdenken.«
    »Ich habe schon ganz andere Leute an der Nase herumgeführt«, sagte der Count. »Der Stein ist hier in meiner geheimen Tasche. Ich riskiere nicht, ihn irgendwo herumliegen zu lassen.
    Wir können ihn heute noch aus England herausschaffen. Dann kann er noch vor Sonntag in Amsterdam in vier Teile geschnitten werden. Von van Seddar scheint er nichts zu wissen. «
    »Ich dachte, van Seddar sollte nächste Woche fahren.«
    »Das sollte er. Aber jetzt muß er sehen, daß er das nächste Schiff kriegt. Einer von uns muß mit dem Stein nach Lime Street hinüber und ihm Bescheid geben.«
    »Aber der falsche Boden ist noch nicht fertig. «
    »Egal, er muß sehen, wie er fertig wird. Wir haben keine Zeit zu verlieren.« Wieder hatte er das Gefühl von Gefahr, für das der Sportsmann ein so feines Gefühl hat. Er sah scharf zu dem Fenster hin. Nein, dieses feine Geräusch kam sicherlich von der Straße her.
    »Kommen wir zu Holmes«, fuhr er fort. »Ihn können wir leicht genug übertölpeln. Sehen Sie, der verdammte Kerl will uns ja nicht einmal verhaften, wenn er nur den Stein kriegt. Nun, wir versprechen ihm den Stein, ganz einfach. Wir schicken ihn auf eine falsche Fährte, und ehe er herauskriegt, daß er auf dem Holzweg ist, ist der Stein in Ho lland und wir außer Landes. «
    »Das klingt ganz gut«, sagte Sam Merton grinsend.
    »Geh jetzt los und erzähl dem Holländer, daß er voranmacht. Ich werde mit diesem Typ hier schon fertig werden und ihm eine schöne Beichte ablegen. Ich werde ihm sagen, daß der Stein in Liverpool ist. O verflucht, diese heulende Musik, sie geht mir richtig auf die Nerven! Wenn er endlich merkt, daß er ihn in Liverpool nicht findet, ist er längst in vier Teile geschnitten und wir auf dem blauen Wasser. Komm hierher und aus der Blicklinie von diesem Schlüssel-loch raus. Hier ist der Stein. «
    »Ich bin erstaunt, daß Sie ihn so herumzutragen wagen.« »Wo sollte er wohl sicherer aufbewahrt sein? Wenn wir ihn aus der Whitehall nehmen konnten, dann kann bestimmt jemand anders ihn aus unserm Quartier entwenden. «
    »Ich möchte ihn einmal ansehen.«
    Count Sylvius warf einen unfreundlichen Blick auf seinen Verbündeten und übersah die un-gewaschene Hand, die sich ihm entgegenstreckte.
    »Was! - Glauben Sie vielleicht, ich will Ihnen den Stein entreißen? Sehen Sie her, Mister, ich hab' die Art, wie Sie mich behandeln, ein bißchen satt!«
    »Schon gut, sei nicht gleich beleidigt, Sam. Wir können uns doch jetzt nicht streiten. Das können wir uns wirklich nicht leisten. Komm herüber zum Fenster, dann kannst du den Schatz richtig sehen. Na, halt ihn mal ans Licht! Hier!«
    »Danke!«
    Mit einem einzigen Sprung war Holmes aus dem Stuhl seiner Nachbildung gesprungen und hatte den kostbaren Stein genommen. Er hielt ihn nun in der einen Hand, während die andere mit dem Revolver gegen den Kopf des Count gerichtet war. Die beiden Verbrecher taumelten in größter Verwirrung zurück. Bevor sie sich von ihrem Schreck erholen konnten, hatte Ho lmes die elektrische Klingel gedrückt.
    »Keine Gewaltanwendung, meine Herren, keine Gewalt. Ich bitte Sie darum! Denken Sie an meine Möbel! Es muß Ihnen inzwischen klar sein, daß Sie sich in einer unhaltbaren Position befinden. Die Polizei erwartet Sie unten.«
    Die Verwirrung des Counts war stärker als seine Wut und Angst.
    »Aber wie zum Teufel ... « stieß er heraus.
    »Ihre Überraschung ist sehr natürlich. Sie wußten natürlich nicht, daß eine zweite Tür von meinem Schlafzimmer hinter den Vorhang führt. Ich dachte, Sie müßten mich gehört haben, als ich meine Nachbildung weggenommen habe. Aber ich hatte Glück. Das hat die Chance gegeben, ihrer lebhaften Unterhaltung zu lauschen. Wenn Sie sich meiner Gegenwart bewußt gewesen wären, hätten Sie sich bestimmt viel zurückhaltender geäußert! «
    Der Count gestikulierte resigniert.
    »Wir geben auf, Holmes. Ich glaube, daß Sie der Teufel selber sind.«
    »So ähnlich wird es wohl sein«, antwortete Holmes mit

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