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Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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vermutet, eine Blume, die aus einer solchen Wurzel wuchs und dazu in solcher Atmosphäre? Mir sind Frauen selten attraktiv erschienen, denn mein Gehirn hat das Herz immer regiert, aber ich konnte dieses klargeschnittene Gesicht mit den frischen Farben der Jugend nicht ansehen, ohne zu begreifen, daß kein junger Mann ihr begegnen würde, ohne von ihr angetan zu sein. So war das Mädchen, das die Tür aufgestoßen hatte und dort mit großen fragenden Augen vor Harold Stackhurst stand.
    »Ich weiß, daß Fitzroy tot ist«, sagte sie. »Haben Sie keine Angst. Sagen sie mir alle Einze lheiten. «
    »Dein anderer Verehrer hat dir die Nachricht hinterbracht«, erklärte der Vater.
    »Es gibt keinen Grund, weshalb meine Schwester in die Sache hineingezogen werden sollte«, knurrte der junge Mann.
    Die Schwester wandte sich mit einem scharfen, wilden Blick an ihn. »Das ist meine Sache, William. Überlaß es freundlicherweise mir, zu tun, was ich für richtig halte. Wie mir scheint, ist ein Verbrechen geschehen. Wenn ich helfen kann, herauszufinden, wie es geschah, dann ist das das wenigste, was ich noch für ihn tun kann.«
    Sie hörte sich den kurzen Bericht meines Begleiters an, ruhig und konzentriert und sie bewies mir dadurch, daß sie genauso viel Charakter besaß, wie Schönheit. Maud Bellamy wird mir immer als eine sehr bemerkenswerte Frau in Erinnerung bleiben. Es schien, daß sie mich erkannt hatte, denn schließlich wandte sie sich an mich.
    »Bringen Sie sie vors Gericht, Mr. Holmes. Sie können meiner Sympathie und meiner Hilfe sicher sein, wer immer es auch getan hat.« Es schien mir, als sähe sie ihren Vater und ihren Bruder freundlich an, als sie das sagte.
    »Danke«, sagte ich, »ich weiß den Instinkt einer Frau in solchen Angelegenheiten zu schä tzen. Sie sagten eben >sie<. Glauben Sie, daß mehr als einer in die Sache verwickelt ist? «
    »Ich kannte Mr. McPherson gut genug, um sagen zu können, daß er ein tapferer Mensch war und stark dazu. Ein einzelner Mensch hätte ihn nicht so entsetzlich behandeln können.«
    »Darf ich einen Augenblick mit Ihnen alleine reden?«
    »Ich sage dir, Maud, misch dich nicht in diese Sache«, rief ihr Vater wütend.
    Sie sah mich hilflos an. »Was kann ich tun?«
    »Die ganze Welt wird bald über diesen Fall lesen und reden. So macht es auch nicht viel aus, wenn ich ihn jetzt hier bespreche«, sagte ich. »Ich hätte gerne privat mit Ihnen geredet, aber wenn Ihr Vater das nicht erlaubt, muß er sich eben anhören, was hier gesprochen wird. «
    Dann sprach ich von der Notiz, die ich in der Tasche des Toten gefunden hatte. »Sie wird sicherlich auch bei der polizeilichen Untersuchung besprochen werden. Können Sie uns da weiterhelfen?«
    » Da gibt es keinen Grund für Geheimnisse. Wir waren verlobt und wollten heiraten. Wir haben es nur noch geheim gehalten, weil Fitzroy einen alten Onkel hatte, der, wie man sagt, im Sterben liegt und der ihn sicherlich enterbt hätte, wenn er nicht nach seinem Willen geheiratet hätte. Einen anderen Grund hat es nie gegeben. «
    »Das hättest du uns auch sagen können«, knurrte der Vater. »Und das hätte ich auch, wenn ihr mir nur ein bißchen Sympathie entgegengebracht hättet. «
    »Ich habe was dagegen, wenn meine Tochter sich mit Männern außerhalb ihres eigenen Standes einläßt. «
    »Du hattest ein Vorurteil gegen ihn, und darum habe ich dir nichts davon gesagt. Was das Treffen anbelangt« - sie suchte in ihrer Kleidertasche und brachte einen verknitterten Zettel zutage. Es war die Antwort auf dieses Briefchen. Es hieß:
    Liebes!
    Der alte Platz am Strand grad nach Sonnenuntergang am Dienstag. Es ist die einzige Zeit, in der ich weg kann. EM. Heute ist Dienstag und ich wollte ihn heute Abend treffen.«
    Ich drehte das Briefchen herum. »Es ist nicht mit der Post gekommen, wie haben Sie es bekommen?«
    »Das möchte ich lieber nicht beantworten. Es hat wirklich nichts mit der Sache zu tun, die Sie untersuchen. Aber alles, was damit zu tun hat, werde ich frei heraus beantworten. «
    Sie hielt, was sie versprach, aber es kam bei diesem Gespräch nicht mehr heraus. Sie hatte keinen Grund, anzunehmen, daß ihr Verlobter einen heimlichen Feind hatte, aber sie gab zu, daß sie eine Reihe von Verehrern hatte. »Darf ich fragen, ob Mr. Murdoch auch dazu ge-hört?«
    Sie wurde rot und schien verwirrt.
    »Es gab eine Zeit, da dachte ich, er verehrte mich. Aber das hat sich geändert, als er begriffen hatte, wie es mit Fitzroy und mir

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